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Augsburg: Hollaria-Gala: Die Spaßgesellschaft ist zurück

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Hollaria-Gala: Die Spaßgesellschaft ist zurück

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    Die Hollaria Augsburg ist bekannt für ihre Hebefiguren. Davon gab es bei der Gala am Freitag wieder einige zu sehen.
    Die Hollaria Augsburg ist bekannt für ihre Hebefiguren. Davon gab es bei der Gala am Freitag wieder einige zu sehen. Foto: Michael Eichhammer

    Der Faschingsverein Hollaria hat allen Grund zum Feiern: Zum einen die Erleichterung, dass nach zwei Jahren Faschingsverbot wieder Party angesagt ist, zum anderen zelebrieren die selbst ernannten Spaßbeauftragten ihr 55-jähriges Jubiläum. "Der große Saal ist ausverkauft", freut sich Andi Kudlek, der bei der Faschingsgala im Augsburger Kongress am Park für die Abendkasse zuständig ist. "Die Leute sind nach zwei Jahren Pandemiepause ausgehungert." Nur so kann er sich den Ansturm von Gästen erklären, unter denen – man staune – unter anderem Elvis, Freddie Mercury und Frida Kahlo sind.

    Stargast Ross Antony sorgte kurz nach Mitternacht für musikalische Magie bei der Hollaria-Gala.
    Stargast Ross Antony sorgte kurz nach Mitternacht für musikalische Magie bei der Hollaria-Gala. Foto: Michael Eichhammer

    Tatsächlich wirkt es im großen Saal schon auf den ersten Blick, als hätten sich die Faschingsfans mehr Mühe denn je gegeben, originell kostümiert zu erscheinen. So sind unter anderem Freddie Mercury und Elvis wiederauferstanden. Auch Pumuckl, Batman und Kleopatra geben sich die Ehre. Die Bandbreite der spektakulären Outfits reicht von prestigeträchtigen Traumberufen über Clowneskes bis zu Besuchern aus fremden Galaxien oder vergangenen Epochen. Darunter mischen sich auffallend viele Gestalten mit Vokuhila-Frisur (vorn kurz, hinten lang) und grellen Jogginganzügen. Das liegt wohl daran, dass parallel zur eigentlichen Gala eine Bad-Taste-Party im kleinen Saal stattfindet. Der Dresscode: Je schlechter der Modegeschmack, desto besser. Wer ein Ticket für eine der Veranstaltungen hat, darf zwischen den Partys hin- und herflanieren. 

    Augsburgs OB Eva Weber: "Eigentlich bin ich ein Faschingsmuffel"

    Ein prominenter Gast ist an diesem Abend in die Rolle eines anderen Promis geschlüpft: Oberbürgermeisterin Eva Weber verkörpert die Malerin Frida Kahlo. Dass ihre Wahl auf die mexikanische Kunst-Ikone fiel, ist kein Zufall: das Hollaria-Motto 2023 ist eine Hommage an Mexiko. Trotz des aufwendigen Outfits bekennt sich Weber auf der Bühne dazu, privat "eigentlich Faschingsmuffel" zu sein. Vielleicht deshalb hat sie den inoffiziellen Faschingsbeauftragten der Stadt zur Verstärkung dabei: Sozialreferent Martin Schenkelberg ist gebürtiger Rheinländer, weshalb ihm die Liebe zum Karneval bereits in die Wiege gelegt wurde. Volker Ullrich, Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Bezirksvorsitzender der CSU-Augsburg, ist ebenfalls dabei, beschränkt seine Verkleidung allerdings dezent auf eine farbenfrohe Fliege. Wählt man die Zahl der Bürger, für die man zuständig ist, als Gradmesser für die Prominenz eines Gastes, ist Petra Müller der Stargast des Abends. Schließlich ist sie als Präsidentin der Närrischen Europäischen Gemeinschaft für acht Millionen Mitglieder aus zehn Staaten zuständig.

    Oberbürgermeisterin Eva Weber kam zur Hollaria-Gala als Frida Kahlo (links). Im roten Kleid Hollaria-Präsidentin Anja Müller.
    Oberbürgermeisterin Eva Weber kam zur Hollaria-Gala als Frida Kahlo (links). Im roten Kleid Hollaria-Präsidentin Anja Müller. Foto: Michael Eichhammer

    "Es ist ein wahnsinnig schönes Gefühl, vor vollem Haus zu stehen", so Hofmarschall Michael Wagner in seiner Moderation. Unter den Gästen sind neben selbst ernannten "Urgesteinen" wie Hannelore Kleinhans und Hannes Habenicht, die seit 30 Jahren zur Hollaria-Gemeinschaft gehören, auch Debütanten wie Angela und Sebastian, verkleidet als Gangsterpaar Bonnie & Clyde. Die Freundinnen Nina Sättler, Julia Sitte und Lea Erdinger hatten im Kongress am Park bereits den Abschlussball ihres Tanzkurses absolviert und wollen am Freitagabend ihr Know-how zeigen. Damit sind sie alles andere als alleine: Simone und Sven zeigen bereits optisch im klassischen Charleston-Kostüm, dass sie gerne über das Parkett schweben. "Es sind viele aus der Tanzschule Friedberg hier, da sind wir auch aktiv", erzählt Simone. "Es gab zwar auch in der Corona-Zeit Online-Tanzen, aber die echten sozialen Kontakte sind wichtiger", findet Sven. 

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    Kongress der Feierlaune: Die Hollaria Faschingsgala war nach zwei Jahren Pause sehr gut besucht. Originelle Kostüme, Show-Acts und Stargast Ross Anthony sorgten für Stimmung.

    Im großen Saal wird an diesem Freitagabend nicht allein zur Livemusik der Band Titanium getanzt. In imposanten Darbietungen zeigt die Hollaria-Showtanztruppe eine Mischung aus Akrobatik und Tanz, ebenso wie die Kinder- und Jugendgarde. Kinderprinzessin Emma I. gibt eine Audienz, ebenso wie Faschingsprinzessin Jaqueline I. und Prinz Thomas III. Zu Gast sind auch die Tänzerinnen und Tänzer von Dance Explosion Mertingen, die mit ihrer explosiven Performance ihrem Namen alle Ehre machen. Im Foyer dagegen feiern manche auf einer gemeinsamen Tanzfläche jeweils ihre eigene Ein-Personen-Party: Der Clou bei der Headphone-Party ist nämlich, dass jeder einen Kopfhörer trägt und sich individuell beschallen lässt. So kommt es vor, dass eine Person zu AC/DC rockt, während eine andere laut zu Helene Fischer mitsingt. Das Ergebnis ist erwartungsgemäß sowohl für die Teilnehmenden als auch für die Zuschauer äußerst amüsant.

    Hollaria-Stargast Ross Antony sorgt für musikalische Magie

    Was Augsburg in Sachen Fasching zu bieten hat, findet an diesem Abend internationale Anerkennung: Julian aus Marseille lebt seit Kurzem in Gablingen, wo er die Liebe fand. Eine Gemeinsamkeit zeigt das Paar am Freitag auf den ersten Blick, denn beide sind als Charaktere aus dem Harry-Potter-Universum verkleidet. "Mir gefällt die Faschingsgala sehr gut, so etwas gibt es in Frankreich nicht", begeistert sich Julian. Zu später Stunde sorgt der Stargast des Abends für musikalische Magie: Ross Antony begeisterte die unermüdlichen Schlagerfans eine halbe Stunde nach Mitternacht. Das Fazit von Hollaria-Pressesprecher Michael Wagner: "Es gab in den letzten Monaten genug schlechte Nachrichten – wenn Leuten unsere Show gefällt und sie durch Fasching auf andere Gedanken kommen, dann haben wir alles richtig gemacht." 

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