Leichtes Aufatmen in Augsburg. Der Pegelstand der Wertach ist im Verlauf der Nacht wieder abgesunken und ist auf Meldestufe 1 gefallen. Während es gegen Mitternacht so ausgesehen hatte, dass die
Auch in der Nacht zum Sonntag waren die Einsatzkräfte der Feuerwehren in Augsburg pausenlos im Einsatz. Vor allem in den südlichen Stadtbereichen, in Bergheim und in Haunstetten, war die Lage angespannt. In
Hochwasserschutz am Diebelbach hat gut funktioniert
Wie Anselm Brieger, Sprecher der Augsburger Berufsfeuerwehr am Sonntagmorgen sagte, seien die Einsatzkräfte auch in der Nacht vor allem im Bereich Bergheim/Inningen und in Haunstetten weiterhin stark gefragt gewesen. Der Versuch, über den eilig aufgebauten Hochwasserschutz den Diebelbach zu kanalisieren, habe gut geklappt. In Haunstetten seien aber weiterhin Keller vollgelaufen. Um Gebäudeschäden zu vermeiden, sei die Feuerwehr dazu übergegangen, dort nicht mehr abzupumpen. Dies den Anwohnern zu erklären, sei nicht immer einfach gewesen. In einem Sand/Kieswerk in Bobingen füllten die
Ab dem Nachmittag könnte es in Augsburg wieder stark regnen
Dass es so bleibt, ist nicht sicher. Denn der Deutsche Wetterdienst warnt ab Sonntagmittag für Augsburg vor gebietsweise heftigen Gewittern mit Unwetterpotenzial, die aus Nordosten kommen. Der Fokus liege hierbei auf dem (teils auch mehrstündigen) Starkregen. Dabei könnten kleinräumig bis 50 Liter pro Quadratmeter, lokal eng begrenzt auch bis 70 Liter innerhalb weniger Stunden zusammenkommen. Augsburg Ordnungsreferent Frank Pintsch glaubt aber, dass sich die Lage in Augsburg trotzdem weiter entspannen wird. "Wir rechnen mit keiner weiteren Gefahrenlage für Augsburg", sagte er angesichts der sinkenden Pegel. Bei Erkundungsfahrten behielten die Feuerwehren die Lage am Diebelbach und Brunnenbach aber weiterhin genau im Blick. Der Botanische Garten muss wegen der Wetterlage auch am Sonntag geschlossen bleiben. Auch die geplante Premiere des Welterbelaufs am heutigen Sonntag muss ausfallen. Geschlossen bleibt das Spickelbad.
OB Weber macht sich in der Notunterkunft ein Bild der Lage
Bei einem Besuch an der Messe, wo die Stadt als Amtshilfe für die Regierung von Schwaben eine Notunterkunft aufgebaut hat, sagte Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber, dass alleine an der Schnelligkeit der Organisation sichtbar sei, wie gut man in der Stadt organisiert sei und wie gut die Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen, die in dieser Form in Deutschland einzigartig sei, wirkt. Sie dankte den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz, ebenso dem Chef der Messe, der sofort die Zusage für den Aufbau einer Notunterkunft gegeben habe. Auf die Frage, ob die nach dem Pfingsthochwasser 1999 ergriffenen Maßnahmen an der Wertach im Rahmen des Projekts "Wertach Vital" diesmal Augsburg vor Schlimmerem bewahrt hätten, sagte Weber, man befinde sich aktuell noch nicht in der Ursachenforschung. Natürlich habe man aber im Rahmen von Wertach Vital das Flussbett aufgeweitet und die Verklausungen, die vor 25 Jahren dazu geführt haben, dass die Wertach so extremen Schaden hatten, dadurch behoben.