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Augsburg: Hochwasser: Für dieses Mal ist Augsburg gut davongekommen

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Hochwasser: Für dieses Mal ist Augsburg gut davongekommen

Stefan Krog
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    Das Hochwasser an Lech und Wertach hat in Augsburg keine größeren Schäden verursacht.
    Das Hochwasser an Lech und Wertach hat in Augsburg keine größeren Schäden verursacht. Foto: Peter Fastl

    Augsburg ist beim Hochwasser von Lech und Wertach am vergangenen Wochenende gut davongekommen: Während im Umland kleinere Flüsse auch in bebauten Gebieten über die Ufer traten, gab es an Lech und Wertach zwar deutlich erhöhte Pegelstände, aber keine Probleme

    Womöglich wäre es auch ohne "Wertach vital" gut gegangen, aber es kann nur gut sein, Reserven beim Hochwasserschutz zu schaffen. Die Lücke beim Flussumbauprojekt auf Höhe des Gögginger Wäldchens sollte jetzt möglichst schnell geschlossen werden, nachdem die Baugenehmigung schon länger fertig ist. Der Freistaat steht in der Pflicht, die Maßnahme, für die vor Jahren schon Kleingärten gerodet wurden, nun zu einem Abschluss zu bringen und das Geld dafür locker zu machen.

    Lech und Wertach: Es wird einen Kahlschlag geben

    Und auch am Lech steht mit "Licca liber" ein großer Umbau an. Es wird weder am Lech noch an der Wertach ganz ohne Diskussionen abgehen, weil bei beiden Maßnahmen in größerem Maßstab Bäume gefällt werden müssen. Doch langfristig bedeutet dieser Kahlschlag eine ökologische Aufwertung, wenn dort eine Auenlandschaft entsteht, auch wenn es im ersten Augenblick anders aussehen wird. Und für den Hochwasserschutz sind, weil zusätzliche Überschwemmungsflächen entstehen, beide Projekte gut. 

    Denn eine nur abstrakte Gefahr sind Überflutungen in Augsburg nicht. Das Pfingsthochwasser 1999 hat die Stadt mit voller Wucht erwischt, und auch wenn "nur" materielle Schäden zu beklagen waren, waren die Folgen immens - mancher Hausbesitzer musste sich auf Jahrzehnte verschulden, um Schäden am Gebäude zu reparieren, manche Betroffene plagten psychische Folgen. 

    Starkregen wird auch in Augsburg häufiger werden

    Und nicht nur die Gefahr durch Hochwasser aus Flüssen ist durch das Wochenende wieder stärker ins Bewusstsein gerückt. Die starken Regenfälle haben auch in diversen Kellern für Probleme gesorgt, sei es durch hereindrückendes Grundwasser oder durch von oben durch Lichtschächte ins Gebäude sickerndes Regenwasser. 

    Bürger werden sich darauf vorbereiten müssen, dass Starkregen oder ein Hochwasser häufiger vorkommen. Ein einzelnes Unwetter ist niemals auf den Klimawandel zurückzuführen, weil es heftige Niederschläge und Überschwemmungen schon immer gab. Doch dass extrem ergiebige Niederschläge in Zukunft häufiger werden (im Gegenzug zu längeren Trockenphasen), ist ein wahrscheinliches Szenario. Kommunen, aber auch jeder einzelne Hausbesitzer werden Vorkehrungen treffen müssen. 

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