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Augsburg
24.06.2024

Hilfe für Geflüchtete: In Anker-Einrichtungen fehlen Ehrenamtliche

In der Augsburger Anker-Einrichtung Berliner Allee bekommen Geflüchtete Unterstützung von Ehrenamtlichen – wie hier von Studentin Anna Neu, die ein Kunstprojekt leitet.
Foto: Annette Zoepf

Um gerade jüngere Geflüchtete in Augsburg zu unterstützen, werden händeringend Ehrenamtliche gesucht. Was sie dort tun? Ein Besuch im Ankerzentrum Berliner Allee.

Fatima hat an einem Tisch Platz genommen, der mehr als 4000 Kilometer von ihrer Heimat entfernt steht. Buntes, in verschiedensten Formaten ausgeschnittenes Papier liegt vor der jungen Afghanin, dazu Kleber und Schere. Thema heute: Collage. An einer Tafel am Ende des Raums sind Beispiel-Werke ausgehängt, spezielle Vorgaben gibt es aber nicht. Die sieben jungen Menschen hier, in einem der Container des Ankerzentrums Berliner Allee, sollen sich frei ausdrücken können. Fatima hat dabei außergewöhnliches Talent, ihre Werke wurden in Augsburg bereits ausgestellt, bald auch in Kempten. Es ist eine kleine Erfolgsgeschichte – wie sie ohne die Ehrenamtlichen des Ankerzentrums wohl kaum möglich wäre.

Die Regierung von Schwaben betreibt im gesamten Regierungsbezirk Anker-Einrichtungen sowie Gemeinschaftsunterkünfte und Übergangsunterkünfte. Gut 1600 Menschen leben in den schwäbischen Anker-Einrichtungen, allein in Augsburg etwas mehr als die Hälfte. In der Dependance Berliner Allee, seit 2019 in Betrieb, sind es aktuell rund 300 – die meisten aus Afghanistan, dem Irak und der Türkei. Der Standort soll in absehbarer Zeit aufgegeben werden, Planungen sehen an der Stelle rund 500 neue Wohnungen vor. Noch leben dort aber Menschen, die bewegte, oft dramatische Geschichten haben – und die Unterstützung dabei brauchen, fern der Heimat anzukommen und Erlebtes zu verarbeiten. Doch daran fehlt es.

Anker-Zentren suchen nicht nur in Augsburg Ehrenamtliche

Im Container-Bereich an der Berliner Allee, in dem neben Grund- und Mittelschule auch kleinere Mehrzweck-Räume untergebracht sind, geht Anna Neu von Tisch zu Tisch. Die 27-Jährige, die in Augsburg lebt und in München studiert, betreut seit rund fünf Monaten die Kunstgruppe von Fatima, die einmal im Monat zusammenkommt, jeweils für zwei, drei Stunden. Neu ist selbst Kunstschaffende. "Ich will mit dem, was ich kann, unterstützen", sagt sie. Kunst und Gestaltung könnten dabei helfen, Erfahrungen zu verarbeiten, die jungen Menschen ihrer Gruppe – zwischen zwölf und 18 Jahre alt – bekämen durch gelungene Projekte Selbstvertrauen und Sicherheit. "Es ist schön zu sehen, wie sie mit der Kunst ausdrücken, was auf anderem Weg vielleicht nicht oder noch nicht möglich ist", sagt sie.

Wiederkehrendes Thema ist dabei – natürlich – die Flucht. Das zeigt sich auch einen Raum weiter, in dem es deutlich lebhafter zugeht: Sieben- bis Zwölfjährige wuseln hier herum, an diesem Vormittag haben sie eine Art Papierkreisel gebastelt. An den Wänden hängen noch Bilder aus der Oster-Zeit. Die ehrenamtlichen Betreuer Mario Freund und Peter Hummel, beide in Rente, bekommen hier aber auch ganz anderes zu sehen. "Manche malen ihren Fluchtweg übers Meer, manche auch Leichen", sagt Freund. Er zeigt auf seinem Smartphone ein abfotografiertes Bild: Es zeigt ein Boot mit Menschen, auf das Kanonen gerichtet sind. "Viele hier kommen quasi direkt nach der Flucht hierher – wir wollen hier einen geschützten Raum bieten, in denen die Kinder wieder Kind sein können und auch mal Quatsch machen können", sagt Freund.

Mario Freund und Peter Hummel kümmern sich um eine Bastel-Gruppe mit Kindern.
Foto: Annette Zoepf

Traumatische Erlebnisse: Gerade jüngere Geflüchtete brauchen Hilfe

Gerade deshalb ist das Engagement von Ehrenamtlichen wichtig, wie Silvia Norzinski betont. Sie ist, zusammen mit Pervin Öz, Ehrenamtskoordinatorin der Regierung von Schwaben für die Anker-Einrichtungen in Augsburg, Mering, Neu-Ulm und Untermeitingen. Projekte von Ehrenamtlichen könnten gerade für Jüngere wichtige Unterstützung sein – auch, weil sich dabei mehr als "nur" der jeweilige Inhalt vermitteln ließe. "Es geht zum Beispiel darum, ein Gespür für hiesige Umgangsformen mitzugeben, angefangen bei der Begrüßung", sagt Norzinski. Bei Älteren "probe" man etwa auch die Vorstellung beim Amt, generell spiele die Sprache eine wichtige Rolle. "Neben der Schule wollen wir den Tag so gut wie möglich mit Sinn füllen", sagt Norzinski. Im Eck eines Mehrzweckraums steht ein Flipchart, auf dem eine Anleitung zur Herz-Rhythmus-Massage vom Erste-Hilfe-Kurs aufgezeichnet ist – eine Kooperation von Arbeiter- und Samariterbund und Ehrenamtskoordination der Regierung von Schwaben.

In den Anker-Einrichtungen der Regierung von Schwaben engagieren sich derzeit rund 20 Ehrenamtliche – in sämtlichen Bereichen von Kleiderkammer über Sport bis hin zu Sprachhilfe oder Kunst. Um den Bedarf zu decken, wären etwa doppelt so viele hilfreich, sagt Norzinski. Die Ehrenamtlichen könnten die Ausrichtung ihres Projekts im Wesentlichen selbst bestimmen, einzige formelle Voraussetzung sei ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, das nach dem Erstgespräch kostenfrei angefordert werden könne. Zu Spannungen oder größeren Problemen, betonen die Beteiligten, komme es bei ehrenamtlich geleiteten Gruppen eigentlich nie. Nur einmal seien "emotionale Unstimmigkeiten" entstanden – bei einem Fußballspiel, das auf einem Platz außerhalb der Unterkunft stattfand und an dem neben einer Gruppe der Einrichtung auch ein Team von außerhalb beteiligt war. Man habe dies aber schnell ausräumen können – und anschließend ein Versöhnungsturnier veranstaltet.

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