Es ist das mit Abstand größte Bauprojekt, das derzeit in Oberhausen entsteht. Seit Monaten sind Handwerker in der Dieselstraße damit beschäftigt, auf einem früheren Firmengelände des Kranherstellers Brunnhuber Leitungen zu verlegen, Fundamente zu gießen, Mauern in die Höhe zu ziehen. Mehr als 100 Wohnungen sollen hier, in der gewaltigen Baugrube, einmal entstehen - konkret sind es laut städtischer Baugenehmigung exakt 124 Wohneinheiten, teils in eine alte Werkhalle und ein Bestandsgebäude integriert, dazu Büros, eine Bäckerei, eine Garage. Bis die ersten Menschen in die Häuser einziehen können, wird es allerdings noch eine Weile dauern.
Wie berichtet, hatten hier südlich der Dieselstraße Arbeiter zuvor mit Baggern und schwerem Gerät die Fabrikanlagen abgerissen. Die Baustelle fällt schon aufgrund ihrer schieren Größe auf; drei Kräne stehen bislang auf dem weitläufigen Areal. Inzwischen haben Verantwortlich der J. Brunnhuber GmbH & Co. KG, die als Bauherrin fungiert, auf einer eigens eingerichteten Internetseite weitere Details zu dem Vorhaben preisgegeben. Demnach ist die Fertigstellung für den Januar 2026 geplant. Bis dahin sollte auch auf der anderen Seite der Dieselstraße, nur rund zweihundert Meter entfernt, mit den konkreten Arbeiten an einem noch größeren Projekt gestartet worden sein, dessen endgültige Genehmigung weiter aussteht: die Bebauung des früheren Zeuna-Stärker-Areals. Bis zu 700 Wohnungen sind dort angedacht. Doch auch ohne dieses Mammutvorhaben entstehen im Stadtteil zahlreiche kleinere und größere neue Wohngebäude, von Sozialwohnungen bis zum Reihenhaus. Wir liefern einen Überblick aktueller Baustellen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Hier werden in Oberhausen aktuell Wohnungen gebaut
Ulmer Straße: Direkt am Hettenbachufer auf dem Areal eines früheren Fahrradgeschäftes wird seit geraumer Zeit ein großes, modernes Mehrparteienhaus errichtet, das 30 Wohneinheiten und im Erdgeschoss zur Ulmer Straße hin auch vier Flächen für Gewerbe bieten soll. Die Bauarbeiten sind recht weit gediegen, geplante Fertigstellung ist im Frühjahr 2024. Einer Übersicht auf der Internetseite des Projektentwicklers zufolge sind mehr als die Hälfte der Wohnungen bereits verkauft, die Preise liegen bei, wie in Augsburg inzwischen üblich, etwa 7000 Euro pro Quadratmeter.
Zollernstraße: In der Zollernstraße nahe der Donauwörther Straße klaffen in kurzer Distanz zueinander seit Jahren zwei Baulücken - dort, wo die Hausnummern 78 und 86 wären, gäbe es an den Stellen Gebäude. Zumindest im Fall der Baulücke auf Höhe der Hausnummer 86 bewegt sich nun etwas. Seit Wochen sieht man einen Kran, der an der Straße platziert wurde, Arbeiter haben bereits eine Grube ausgebuddelt. Laut Bautafel plant hier ein privater Eigentümer den Bau eines Wohngebäudes mit vier Einheiten.
Auf dem Cema-Areal entstanden hunderte Wohnungen in Augsburg
Talweg: Im Talweg, der direkt am Nordfriedhof liegt, wurde in den vergangenen Jahren bereits viel gebaut. In einem größeren Komplex entstanden 14 moderne Eigentumswohnungen, das Projekt ist seit Längerem fertiggestellt. Dafür gibt es zwei Grundstücke weiter jetzt ein neues Vorhaben: Zwischen einem Blumengeschäft und dem Restaurant "Hirblinger Hof" sind drei Reihenhäuser geplant, seit einiger Zeit laufen auch hier die Arbeiten; zumindest von zwei Häusern sind bereits die Kellergeschosse erkennbar.
Westendorfer Weg: Viel tat sich zuletzt auch im Norden Oberhausens, am meisten im früheren Cema-Areal in der Zirbelstraße. Auf der früheren Industriebrache wurden in den vergangenen Jahren gut 400 Einheiten errichtet, teils Mietwohnungen, teils Eigentumswohnungen und Reihenhäuser, die Familien und Einzelkäufer erwarben. Fast abgeschlossen ist auch ein weiteres Vorhaben im Norden des Stadtteils: Im Westendorfer Weg zieht die Stadt Augsburg vier mehrstöckige Mehrfamilienhäuser hoch, die vor allen Menschen eine Unterkunft bieten sollen, die auf dem Wohnungsmarkt weniger Chancen bekommen, also etwa einkommensschwache Haushalte, Obdachlose, Behinderte, Alleinerziehende und Senioren mit Einschränkungen. Vorgesehen sind auch zwei Wohnungen für die "begleitete Elternschaft", in denen behinderte Eltern von einem Jugendhilfeträger beim Leben mit den Kindern unterstützt werden sollen. Insgesamt geht es um gut 40 Wohnungen, Anfang 2024 soll das Bauvorhaben abgeschlossen sein.
Pestalozzistraße: Im Viertel Links der Wertach plant die Firma Ulrich Reitenberger Bau ein Wohnhaus mit 35 Einheiten, allesamt sogenannte Mikro-Wohnungen, also kleine Appartements mit Größen von 20 bis 24 Quadratmetern. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant, eine Baugrube wurde bereits ausgehoben, die Arbeiten sind also gestartet. In direkter Nähe in der Höchstetterstraße hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits ein ähnliches Projekt verwirklicht.