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Augsburg: Hermanstraße: Stadt will die Gefahrenstelle für Radler entschärfen

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Hermanstraße: Stadt will die Gefahrenstelle für Radler entschärfen

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    Die Hermanstraße ist ein problematisches Nadelöhr für Radfahrer. Die Stadt fasst Verbesserungen ins Auge. Sie gehen auf Kosten der Autofahrer.
    Die Hermanstraße ist ein problematisches Nadelöhr für Radfahrer. Die Stadt fasst Verbesserungen ins Auge. Sie gehen auf Kosten der Autofahrer. Foto: Bernd Hohlen (Archivbild)

    Radler in der Hermanstraße sollen mittelfristig besser vorankommen. Die Straße vom Königsplatz zur Gögginger Brücke zählt zu den Problemstellen im Stadtgebiet für Fahrradfahrer. Stadteinwärts gibt es keinerlei Radweg, stadtauswärts dürften Radler in Schrittgeschwindigkeit auf dem Gehweg fahren oder sich die Fahrbahn mit Autos und Tram teilen. Nun startet die Stadt eine Untersuchung.

    Allerdings ist jetzt schon klar: Wenn etwas besser werden soll, müssen Parkplätze wegfallen. Das Tiefbauamt will in einem ersten Schritt nun zählen, wie viele Autos dort fahren und parken.

    Verlust von 39 Parkplätzen in der Hermanstraße

    Die umfassendste Variante wäre, fast durchgehend Rad- und Schutzstreifen zu markieren. Allerdings würde das den Verlust von 39 Parkplätzen bedeuten. Auch Ladezonen wären nicht mehr anfahrbar und ein Taxistand wäre Geschichte. Dass diese Lösung kommt, ist eher unwahrscheinlich: Baureferent Gerd Merkle (CSU) wies am Donnerstag im Bauausschuss des Stadtrats darauf hin, dass sowohl das Ärztehaus als auch das Hotel Ibis ein Problem hätten, wenn Stellplätze zum Ein- und Aussteigen wegfallen. „Die Folge wäre, dass Autos auf dem Radstreifen stehen – damit ist auch niemandem gedient.“

    Die Alternative wäre, den Autoverkehr abschnittsweise auf die Trambahngleise zu verlegen, sodass ein Teil der Stellplätze erhalten werden könnte. Ein Nachteil dieser Lösung könnte freilich sein, dass Straßenbahnen künftig nicht mehr so schnell zum Königsplatz durchkommen, sondern mit den Autos im zu Stoßzeiten ohnehin vorhandenen Stau stehen. „So einfach, dass man nur mit ein bisschen Farbe rangeht und Streifen abmarkiert, ist es in dieser Straße nicht“, so Merkle.

    Innenstadt Augsburg: Gibt es einen anderen Weg?

    Er rechnet damit, dass das Tiefbauamt in etwa einem Jahr weiß, welche Lösung gangbar ist. Dass die Stadt die Untersuchungen durchführt, geht auf einen Antrag der Grünen zurück. Er besagt auch, dass die Stadt gegebenenfalls Alternativrouten – zum Beispiel durchs Beethovenviertel – prüfen und benennen soll.

    Merkle sagt, man müsse das Untersuchungsgebiet ohnehin weiter fassen. Es gehe generell um Verkehrsbeziehungen für Radler, die aus der Innenstadt in Richtung Süden fahren wollen. „Wir werden auch das Gespräch mit Radlern suchen“, kündigt Merkle an. Die Stadt denke momentan auch daran, die Konrad-Adenauer-Allee als Fahrradstraße zu widmen. Dort dürften dann weiterhin Autos fahren, allerdings haben Radler Vorrang. Zusammen mit einem umgebauten Fugger-Boulevard ergebe das eine attraktive Nord-Süd-Achse.

    Zuletzt forderte auch der ADFC Verbesserungen in der Hermannstraße. „Hier wird es richtig eng für Radler und es gibt entsprechend auch viele Unfälle“, so ADFC-Vorstand Arne Schäffler. Dies sei umso erstaunlicher, da der Kö vor einigen Jahren neu gestaltet wurde. „Hier muss es bald Verbesserungen geben“, so Schäffler.

    Lesen Sie zum Thema auch: ADFC kritisiert Stadt wegen Gefahrenstellen für Radler

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