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Augsburg: Hermann-Schmid-Akademie: Stadt will Schulgebäude notfalls kaufen

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Hermann-Schmid-Akademie: Stadt will Schulgebäude notfalls kaufen

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    Die Zukunft der privaten Hermann-Schmid-Akademie entscheidet sich in den nächsten Tagen. Die Stadt Augsburg erwägt einen Kauf des Gebäudes.
    Die Zukunft der privaten Hermann-Schmid-Akademie entscheidet sich in den nächsten Tagen. Die Stadt Augsburg erwägt einen Kauf des Gebäudes. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Zeit für einen Weiterbetrieb der Hermann-Schmid-Akademie unter einem neuen privaten Träger läuft langsam ab: Bis spätestens zum 8. Mai müssen bei der Regierung von Schwaben für ein von Eltern entwickeltes Investorenmodell oder für eine teilweise Übernahme durch das Schulwerk der Diözese konkrete Konzepte vorliegen.

    Diese Frist hat die Regierung gesetzt, weil der Schulbetrieb seitens der bisherigen Betreiber, der Familie Schmid, zum Ende des laufenden Schuljahres eingestellt werden soll. An der Akademie an der Bgm.-Ackermann-Straße mit ihren vier privaten Berufsschulen sowie einer privaten Realschule gibt es rund 560 Schüler.

    Stadt Augsburg soll HSA-Gebäude zur Not kaufen

    Der städtische Schulreferent Hermann Köhler (CSU) will für den Fall, dass die Verhandlungen scheitern, dem Stadtrat in der Sitzung am Donnerstag vorschlagen, dass die Stadt die Verhandlungen über einen Kauf des fünf Jahre alten Schulgebäudes vorantreibt. Es handelt sich um einen sogenannten Vorratsbeschluss, der nur dann wirksam wird, wenn sich bis 8. Mai nicht doch noch ein privater Träger für die Schule findet, der mit der Familie Schmid einig wird. „Wir wollen niemanden ausbooten“, sagte Köhler bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Stadtratssitzung. Am liebsten wäre es auch der Stadt, sagt er, wenn der Schulbetrieb unter einem neuen Träger vor Ort weiterlaufen könnte.

    Sollte dies aber nicht klappen, wäre der Freistaat wie berichtet bereit, in Augsburg eine dritte staatliche Realschule zu gründen. Sie würde dann in dem bisherigen Gebäude der Akademie in Kriegshaber unterkommen, das die Stadt kaufen würde. Der Preis müsste noch verhandelt werden. Zudem müsste die Stadt dort auch eine Turnhalle bauen, um den Anforderungen an eine Realschule gerecht zu werden.

    Ein Weiterbetrieb der Hermann-Schmid-Akademie wäre ideal

    Ursprünglich hatte die Stadt geplant, eine dritte Realschule in Lechhausen zu errichten, um die Schulen besser über das Stadtgebiet zu verteilen. Infrage kommt dafür das Areal des Bayernkollegs an der Schillstraße. Mit einem möglichen Kauf des HSA-Gebäudes durch die Stadt würde dieses Szenario aber erst einmal ein Stück weit in die Ferne rücken. „Ob und wann ein Wechsel von Kriegshaber nach Lechhausen kommen würde, würden die kommenden Jahre zeigen“, sagt Köhler. Man wolle sich die Option mit dem Bayernkolleg-Gebäude aber offenhalten. Für das HSA-Gebäude gebe es auch genug andere mögliche schulische Nutzungen.

    Die Stadt hatte im März, als die Schließung der HSA bekannt wurde, auch schon laut darüber nachgedacht, das Gebäude zu kaufen, um dort das Peutinger-Gymnasium unterzubringen. Das Schulgebäude an der Blauen Kappe ist dringend sanierungsbedürftig, zumal die Schule ein Platzproblem hat. Allerdings gab es in der Folge massive Proteste von Schülern der HSA und deren Eltern. Der Vorwurf: Die Stadt interessiere sich nicht für das Schicksal der Schüler, sondern nur für die Immobilie. Die Stadt versuchte, die Wogen zu glätten. Der Idealfall, betont Köhler nun, sei ein Weiterbetrieb der Akademie mit allen ihren Zweigen unter einem neuen Träger. Köhler scheidet als Bildungsreferent Ende des Monats regulär aus, seine Nachfolgerin in der neuen Stadtregierung soll Martina Wild von den Grünen werden.

    Für die Platznot am Peutinger-Gymnasium müsse man sich in jedem Fall weiterhin Lösungen überlegen, sagt Hermann Köhler. Ein Szenario wäre, dass das Peutinger-Gymnasium im Falle eines Kaufs des HSA-Gebäudes durch die Stadt dort zumindest teilweise unterkommen könnte, weil die Realschule nicht so groß ist, dass sie alle Räumlichkeiten benötigt.

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