Die Panne am Lkw wird gerade behoben. Auf dem Gaswerkareal in Oberhausen herrscht geschäftiges Treiben, denn das Festival wird auf Hochdruck vorbereitet. Der Lastwagen sollte eigentlich die Bühne bringen, aber dazu muss er erst einmal weiterfahren. Festivalleiter Patrick Jung sieht das Ganze eher gelassen - und mit Humor. Das sei eben "klassische Produktion" und irgendwelche Defekte gäbe es beim Aufbau immer. Es gibt sogar einen Lageplan, auf dem markiert wird, wo sich welche Missgeschicke ereignet haben.
Kulturhof wird von der Crew des Modular-Festivals genutzt
Wo 2019 noch die Modular Kids Station stand, wird 2022 die Nebenbühne "Bühne am Park" stehen. Auch die Ausrichtung der Hauptbühne am Kessel wird verändert. Sie soll sich mehr zum Platz hin öffnen und sich besser in das Ensemble einfügen, so der Festivalleiter. Der Kulturhof werde diesmal nicht für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Es sei allen von Anfang an klar gewesen, dass das Festival mit dem Gelände "mitwachsen und atmen" würde, sagt Patrick Jung. Da der aktuelle Baufortschritt noch nicht abgeschlossen ist, nutzt die Festival-Crew den Kulturhof selbst.
Im Kulturhof findet man auch das Zelt der Vertrauenspersonen. Aktuell arbeiten etwa 100 Menschen auf diesem Platz und da "menschelt" es auch. Wenn es Probleme zu lösen gibt, kann man sich vertrauensvoll an die Ansprechpartner im bunten Zelt wenden.
Gleich neben dem Zelt der Vertrauenspersonen findet man das Küchenzelt mit Küchenchef Thommy Buberl. Er versorgt die Crew mit Snacks und Mahlzeiten. Einige Biertische fungieren kreativerweise als Regal. Die Festivalhelfer seien eine "liebevolle Horde hungriger Heuschrecken", die immer alles aufessen, sagt er.
Auf dem Modular wird es 2022 eine Rollschuhdisco geben
Da der Kulturhof wegfällt, hat das Modular-Festivalteam in der Denkwerkstatt ein neues Highlight aus dem Ärmel gezaubert: eine Rollschuhdisco. Bisher schaut der Innenbereich des Gaswerk-Turms eher grau und schwarz und gar nicht nach 80er-Jahre aus. Es werde aber noch richtig bunt, dann könne man hier ab Freitag drei Tage lang fahren, so die Festivalleitung. Sogar einen Rollschuhverleih habe man organisiert.
Mit viel Liebe zum Detail bemalt das Team der Platzgestaltung Glasplatten mit den Elementen der Modular-Maske. Die pinselnden Festivalhelferin Christel Rohrer bezeichnet das Malen als das "kleinstteilige Gestaltungsprojekt" auf dem ganzen Gelände.
Neu bei Augsburger Festival: Eine große begehbare Maske
Neu ist dieses Jahr auch die begehbare Maske auf dem Festivalgelände. Für die Dekoration habe man sich zum einen wegen Corona entschieden. Zum anderen aber auch wegen den "sozialen Masken, die wir alle im Alltag tragen", so Patrick Jung. Die Fuchsmaske ist schon fast fertig. Es fehlen nur noch ein paar Handgriffe - und die 32 Schnurrhaare rechts und links. Die Holzplatten sind mit Acrylfarbe bemalt und werden nun zusammen montiert, erklärt Manuel Wörle, der sich im Team der Platzgestaltung einbringt.
Neben einer begehbaren Maske gibt es die traditionellen Tipis. Umgeben von Essens- und Getränkeständen werden hier Greenpeace, Fridays for Future und andere Klimakämpfer ihre Stände haben. Gegenüber vom Klimazelt entsteht das Zelt für Diversität, in welchem auch das jüdische Museum vertreten sein wird. Neben dem Thema Maske sind Klima und Diversität beim diesjährigen Modular-Fest zentral.
Hauptaugenmerk liegt beim Modular-Festival auf der Musik. Besonders schön findet die Festivalleitung, dass dieses Jahr die Club-Bühne für Techno-affine Festivalbesucher zwischen den beiden Gaskesseln steht. Durch die neue Lage könne eine besondere Atmosphäre entstehen, die das Feiern noch attraktiver mache. Er sei froh, dass man die beiden Kessel dieses Jahr in das Festivalgelände integrieren könne, sagt Patrick Jung.
So ist die Wettervorhersage für das Modular-Wochenende
Die Regenwahrscheinlichkeit sei zwar nicht ganz so gering, sagt der Festivalleiter. Aber die Chance auf Sonne am Wochenende steige. Und bei einem Open-Air-Festival wie dem Modular mache ein kurzer Regenguss nicht viel.