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Augsburg: Helfer sind entsetzt: Jugendliche behindern Berufsfeuerwehr in Maxstraße

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Helfer sind entsetzt: Jugendliche behindern Berufsfeuerwehr in Maxstraße

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    Die Maximilianstraße in Augsburg wird am Wochenende nachts zur Partymeile.
    Die Maximilianstraße in Augsburg wird am Wochenende nachts zur Partymeile. Foto: Peter Fastl (Archivfoto)

    Feuerwehrmann Friedhelm Bechtel sagt, er sei richtig sauer. Der Sprecher der Augsburger Berufsfeuerwehr und seine Kollegen ärgern sich nicht nur über ein paar Jugendliche, die einen Einsatz in der Nacht zum Sonntag in der Maximilianstraße behindert haben. Sie sind regelrecht entsetzt.

    Es war kurz nach Mitternacht, als die Berufsfeuerwehr zum Hotel Drei Mohren gerufen wurde. Dort war eine automatische Brandmeldeanlage losgegangen. Die Einsatzkräfte wählten für ihre Anfahrt einen etwas anderen Weg. Natürlich wissen sie, dass in der Maximilianstraße bei schönem Wetter vor allem in den Nächten am Wochenende immer viel Betrieb herrscht.

    Berufsfeuerwehr Augsburg mied extra Großteil der Maximilianstraße

    Viele junge Menschen treffen sich dort vor den Bars, sitzen am Herkulesbrunnen, stehen in Gruppen zusammen. Seitdem die Stadt die Partymeile am Wochenende abends ab 20.30 Uhr für den Durchgangsverkehr sperrt, können sich die Nachtschwärmer dort ausbreiten. Das war die Intention der Stadt bei ihrem Corona-Maßnahmenpaket, das sie vor einigen Wochen geschnürt hatte. Als die Berufsfeuerwehr also kurz nach Mitternacht zum Hotel Drei Mohren ausgerückte, fuhr sie aus diesen Gründen gezielt nicht durch die komplette Maximilianstraße, wie Sprecher Bechtel berichtet. Stattdessen wählte sie den Anfahrtsweg über die Heilig-Grab-Gasse, um von dort die Maximilianstraße zum Hotel kurz zu überqueren.

    Nachtschwärmer behindern Augsburger Einsatzkräfte

    Allein das wurde zu einem erschwerten Unterfangen. "Auf der Maximilianstraße befanden sich so viele Feiernde, dass die Feuerwehrkollegen dachten, es wären wieder die Sommernächte", berichtet Bechtel. Ein Durchkommen sei nur erschwert möglich gewesen. Die Retter der Berufsfeuerwehr hätten dadurch massiv Zeit verloren. Das war aber längst nicht alles.

    Ein Jugendlicher fand es offenbar lustig, auf ein Trittbrett des Einsatzleitwagens zu springen und auf dem Feuerwehrauto "mitzusurfen". Ein weiterer sprang auf das Drehleiterfahrzeug, als es gerade anhielt. "Die waren offenbar angetrunken. So ein Verhalten ist heftig und auch beängstigend", sagt Bechtel.

    Einsatzkräfte der Augsburger Berufsfeuerwehr sind bei ihrem Einsatz in der Maximilianstraße behindert worden.
    Einsatzkräfte der Augsburger Berufsfeuerwehr sind bei ihrem Einsatz in der Maximilianstraße behindert worden. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Der junge Mann auf der Drehleiter habe auch noch ein Selfie von sich gemacht. "Die wollen in den sozialen Netzwerken zeigen, was sie für Helden sind", meint der Feuerwehrsprecher kopfschüttelnd. Nicht nur, dass sich die beiden in Gefahr begeben hätten. Ihn ärgert am meisten, dass die Arbeit der Feuerwehr durch solche Leute behindert werde.

    Alarm am Hotel Drei Mohren war Fehlalarm

    Zwar habe sich der Alarm im Hotel Drei Mohren als ein Fehlalarm herausgestellt. Aber freilich könne man das vorab nicht wissen. Bechtel sagt: "Ich habe nichts gegen Feiernde. Aber ich erwarte von den Menschen, dass sie zur Seite gehen, wenn Rettungskräfte kommen." Er kritisiert ebenfalls, dass die Feiernden weder Abstand zu anderen Nachtschwärmern noch zu den Feuerwehrleuten eingehalten hätten. "Das macht mich wütend. Wir bei der Berufsfeuerwehr befolgen alle Corona-Regeln, damit wir einsatzfähig bleiben und niemand von uns in Quarantäne muss. Und die scheren sich überhaupt nicht darum." Die beiden vermeintlichen Spaßvögel seien nach ihren Aktionen im Übrigen in der Menschenmenge verschwunden.

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