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Augsburg: Heizungsgesetz: Die Stadt will ihren Wärmeplan bis Herbst fertig haben

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Heizungsgesetz: Die Stadt will ihren Wärmeplan bis Herbst fertig haben

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    Die Stadtwerke bauen seit einigen Jahren das Fernwärmenetz in Augsburg aus. Künftig soll es noch schneller gehen.
    Die Stadtwerke bauen seit einigen Jahren das Fernwärmenetz in Augsburg aus. Künftig soll es noch schneller gehen. Foto: Anne Wall (Archivbild)

    Die Stadt will im Herbst einen Wärmeplan vorstellen, der Klarheit schafft, wie Gebäude in den unterschiedlichen Stadtvierteln künftig am besten beheizt werden könnten und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssten. Ein solcher

    Heizen in Augsburg: Welche Viertel bekommen einen Fernwärmeanschluss?

    Zu den Inhalten des Wärmeplans lässt die Stadt noch nichts verlauten, doch am Ende wird das Papier Empfehlungen für bestimmte Quartierstypen aussprechen, gegliedert nach Bebauung und Wärmeversorgung. Wo bietet sich eine Versorgung über das Fern- oder künftige Nahwärmenetz an, wo Wärmepumpe, Pellets oder die Kombinationen aus synthetischen Brennstoffen mit Sonne oder

    Am Donnerstag befasste sich der Bundestag in erster Lesung mit dem reformierten Heizungsgesetz, dessen Entwurf seit mehreren Monaten für Kontroversen sorgt. Am Grundtenor, dass künftig keine neuen Gasheizungen mehr installiert werden dürfen, hat sich wenig geändert, allerdings ist nun Voraussetzung, dass die Kommunen den Bürgern eine Handreichung geben, was in ihrem Viertel als neue Technologie möglich ist. Die Stadt geht davon aus, dass ihr Wärmeplan, dessen Erstellung 2021 beschlossen wurde (ein Stromplan soll folgen), den künftigen gesetzlichen Kriterien des Bundes weitgehend entspricht. 

    Ist klimaneutrales Heizen in Augsburg bis 2040 zu schaffen?

    Die Wärmeplanung hat zum Ziel, die Wärmeversorgung in Augsburg bis 2040 klimaneutral zu machen. Eine Rolle wird dabei auch spielen, wie viel saniert wird. Die Quote müsse etwa von einem Prozent pro Jahr auf künftig etwa 2,5 Prozent gesteigert werden. Rechnerisch sei eine Erreichung des Ziels aber "nicht ausgeschlossen", so das Umweltreferat auf Anfrage. Die Umstellungen wären jedenfalls immens: In der Ist-Analyse geht die Stadt davon aus, dass 57 Prozent der Haushalte mit Gas heizen. Fernwärme (18 Prozent) und Heizöl (16 Prozent) kommen an zweiter und dritter Stelle. Holzheizungen/Pellets, Wärmepumpen und Stromspeicheröfen liegen im einstelligen Bereich. Ein Großteil der Heizungen müsste also früher oder später ausgewechselt werden. Ein wichtiger Baustein soll die

    Traditionell ist die Innenstadt Fernwärmegebiet, auch die ehemaligen US-Kasernenareale, das Univiertel und das Lechhauser Industriegebiet gehören dazu. In den kommenden Jahren ist ein massiver Netzausbau geplant. Die Nachfrage nach einem Fernwärmeanschluss, so Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg, habe sich von 2021 auf 2022 mehr als verdreifacht. "Wir gehen davon aus, dass es in diesem Jahr noch mehr werden." Überall wird es auch künftig keinen

    Doch Konfliktpotenzial ist auch in anderer Richtung absehbar: Denn wo die Stadtwerke Fernwärme in Bestandsvierteln neu verlegen, werden sie die Gasleitung nicht mehr erneuern und perspektivisch stilllegen. Wer in einigen Jahrzehnten noch eine funktionierende Gasheizung im Keller stehen hat, dem könnte in einem neu erschlossenen Fernwärmegebiet das Gas abgedreht werden. "Wobei wir in diesen Gebieten Hauseigentümer sehr frühzeitig anschreiben und auf die Möglichkeit zum Anschluss an die Fernwärme hinweisen, in der Regel mit einem Vorlauf von zehn Jahren", so Fergg. Neuerschließungen von Vierteln mit Gas gebe es ohnehin mangels Nachfrage nicht mehr. Grundsätzlich müsse man sich klarmachen, dass die Verbrennung fossiler Energie in absehbarer Zeit vorbei sein werde. 

    Neues Biomasse-Heizkraftwerk in Augsburg geplant

    Um die Energie für die Fernwärme zu erzeugen, planen die Stadtwerke bis 2028 ein weiteres Biomasse-Kraftwerk. "Die Standortsuche läuft derzeit noch. Parallel und schnellstmöglich bauen wir die Fernwärmeerzeugung aus Abwärme aus. Diese stammt etwa aus Industriebetrieben, aus Klima- und Lüftungsanlagen oder Wärmepumpen", so Fergg. Bis 2040 soll die Fernwärme komplett aus erneuerbaren Energien oder aus Abwärme, etwa der Abfallverwertungsanlage, stammen. Aktuell stammen noch 40 Prozent der Energie aus der Verfeuerung von Gas. Deutschlandweit sei das aber schon heute ein sehr niedriger Wert. 

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