Heizung, Strom und Co.: Sparen die Augsburger (noch) Energie?
Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich die Energieversorgung in Deutschland verbessert. Bleiben die Augsburger dennoch beim Energiesparen? Wir fragen nach.
Der Herbst ist da und stellt uns langsam vor die Frage, wann man die Heizung wieder anstellen soll. Im vergangenen Jahr hatten viele Bürgerinnen und Bürger aufgrund der Energiekrise und der steigenden Preise für Gas und Öl bewusst Energie gespart. Doch wie sieht die Situation in diesem Jahr aus? Halten die Augsburger weiterhin an ihre, Sparverhalten fest, und - wenn ja - auf welche Weise? Wir haben uns umgehört.
Auch in diesem Jahr denken viele Augsburgerinnen und Augsburger verstärkt über Energiesparmaßnahmen nach. So auch Sara Vidanovic: "Seit der Energiekrise mache ich mir schon mehr Gedanken. Zum Beispiel, ob ich jetzt die Heizung wirklich anmachen soll oder nicht", berichtet die 24-jährige. Als Studentin müsse sie ohnehin finanziell haushalten. "Ich versuche, auch in diesem Jahr wieder meinen Energieverbrauch angemessen zu halten. Also es ist nicht so, dass ich jetzt zum Beispiel nur noch im Dunklen und Kalten daheim sitze." Um ihren Energiebedarf zu reduzieren, schaltet sie vor allem unnötige Stromquellen aus, beispielsweise ungenutzte Geräte oder die WLAN-Box während der Nacht. Die Studentin hebt hervor: "Ich besitze zwar keine speziellen energiesparenden Geräte, aber ich versuche, mit kleinen Maßnahmen einen größeren Beitrag zu leisten."
Energie sparen: So reagieren die Augsburger auf Kosten für Strom, Gas und Wärme
Kleine Taten, große Wirkung - das ist auch die Devise von Benedikt Schmid, der seit 14 Jahren in Augsburg wohnt. Für den 40-Jährigen und seine Frau steht ein bewusster Energieverbrauch schon lange im Fokus, weit vor dem Beginn der Energiekrise: "Meine Frau und ich legen in allen Bereichen unseres Lebens großen Wert auf das Energiesparen." Er erklärt: "In unserer Wohnung achten wir darauf, die Heizung nicht übermäßig zu nutzen und im zweiten Stock nur dann zu heizen, wenn sich jemand dort aufhält. Wenn wir das Haus verlassen, schalten wir die Heizung aus."
Für Menschen wie Susanne Rumplecker spielt nicht nur die finanzielle Seite, sondern auch die Umwelt eine Rolle. "Jeder sollte darüber nachdenken, welchen Beitrag er oder sie zum Klimawandel leisten kann", betont die 56-jährige Stadtangestellte. "Ich habe schon LED-Lampen gekauft, als sie noch 25 Euro gekostet haben. Sowohl bei der Arbeit als auch zu Hause achte ich stets darauf, das Licht nicht unnötig brennen zu lassen und den Backofen nicht vorzuheizen." Sie fügt hinzu: "Das sind Gewohnheiten, die ich schon lange mit meiner Familie teile."
Wirtschaftsprüfer und Berater Claas Eisenhuth gesteht, dass er sich erst seit dem vermehrten Arbeiten im Homeoffice intensiver mit dem Energiesparen auseinandersetzt. "Ehrlich gesagt habe ich zuvor nicht allzu bewusst auf meinen Energieverbrauch geachtet. Doch seit einem Jahr arbeite ich oft im Homeoffice und habe deswegen mehr Geräte, die Energie verbrauchen." Der 26-Jährige erklärt: "Als ich dann den Brief mit den hohen Nebenkosten erhalten habe, war das schon ein kleiner Schmerz. Seitdem versuche ich schon, Energie bewusster zu nutzen."
Die 23-jährige Paula Widler hingegen ist seit ihrer Kindheit an mit dem Thema Energiesparen vertraut. "Meine Eltern legen großen Wert darauf. Bei uns zu Hause wird auch dieses Jahr wieder sparsam geheizt, und wenn es Rezepte gibt, bei denen das Essen lange im Ofen sein muss, machen wir immer extra große Portionen, damit es sich lohnt", sagt sie. "Wir haben sogar eine Photovoltaikanlage. Im Sommer können wir oft 100 Prozent unseres Eigenstrombedarfs decken."
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