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Augsburg: Haunstetten bekommt eine innovative Grundschule für 56 Millionen Euro

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Haunstetten bekommt eine innovative Grundschule für 56 Millionen Euro

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    Die Vision des Projektleiters Richard Kende von der neuen Johann-Strauß-Grundschule in Haunstetten: Ein gewinkelter Neubau mit Dachgarten und umlaufenden Terrassen- und Balkonen.
    Die Vision des Projektleiters Richard Kende von der neuen Johann-Strauß-Grundschule in Haunstetten: Ein gewinkelter Neubau mit Dachgarten und umlaufenden Terrassen- und Balkonen. Foto: Architekt Richard Kende (Skizze)

    In einer wachsenden Stadt verdichten sich die Flächen. Sie werden "wertvoll", wie es Architekt Richard Kende umschreibt. Er hat die Pläne für den Neubau der Johann-Strauß-Grundschule in Haunstetten entworfen. Dem Projektbeschluss stimmten am Donnerstag die Stadträte mit viel Zuspruch im Bauausschuss zu. Der Neubau soll knapp 56 Millionen Euro kosten. Das Besondere: Um Flächen zu sparen, wird an der Grundschule das Flachdach künftig in den Schulalltag mit einbezogen.

    Seine Vision skizzierte Kende zu Beginn. "Auch wenn die bauliche Umsetzung natürlich nicht exakt so erfolgen wird, sind die grundsätzlichen Gedanken des gewinkelten Neubaus mit seinem Dachgarten und den umlaufenden Terrassen- und Balkonanlagen gut nachvollziehbar." Flachdächer werden oft für Photovoltaikanlagen verwendet, in dem meisten Fällen liegen diese Flächen aber brach. Nicht so in der künftigen Johann-Strauß-Grundschule. Dort wird sich ein Teil des Pausenhofs befinden, der Schulgarten und in einem schattigen Bereich auch ein "grünes Klassenzimmer". Platz für Photovoltaik-Elemente wird es ebenfalls geben. Natürlich werde das Areal auf dem Flachdach durch ein "anständiges Geländer" geschützt, verspricht Projektleiter Kende vom Donauwörther Büro Obel-Architekten. Diese Fläche wird über zwei Treppen mit dem übrigen Schulgelände verzahnt. "Im Inneren des Schulgebäudes erreicht man das Flachdach über die Aula. Vom eigentlichen Pausenhof wird eine 'Himmelsleiter' über drei Geschosse dahin führen. Allein das ist schon ein Erlebnis".

    Die Johann-Strauß-Grundschule muss abgebrochen werden. Der Neubau wurde gerade auf den Weg gebracht.
    Die Johann-Strauß-Grundschule muss abgebrochen werden. Der Neubau wurde gerade auf den Weg gebracht. Foto: Silvio Wyszengrad

    Eingang der neuen Johann-Strauß-Grundschule liegt im Süden

    Der Haupteingang ist im Süden der Schule geplant - der Zugang erfolgt dort über die künftige Promenade, den dort befindlichen Karl-Rommel-Weg, der im Rahmen der Quartiersentwicklung Haunstetten-Südwest eine neue Funktion zugewiesen wird. Im Gebäude würden vier Lernhäuser integriert, so Kende. "Das sind vier Klassen, die ein Cluster bilden. Es sind eigene Einheiten, die sich um einen multifunktionalen Bereich gruppieren." Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne) betonte im Bauausschuss, dass es sich um eine moderne, zukunftsweisende Schule handele in der Architektur und Pädagogik gut abgestimmt seien. Jedes Lernhaus verfügt zudem über eigene sanitäre Einrichtungen und Garderoben und teilt sich mit einem weiteren Lernhaus einen Raum für die Mittagsverpflegung. Die neue Grundschule verfügt über eine Küche, die so angelegt ist, dass sowohl die Mittagsbetreuung, der Hort und eine eventuell in der Nähe angelegte Kindertagesstätte versorgt werden können.

    Richard Kende wohnt seit über 20 Jahren in Augsburg. Ihm liege das Projekt sehr am Herzen.
    Richard Kende wohnt seit über 20 Jahren in Augsburg. Ihm liege das Projekt sehr am Herzen. Foto: Büro Obel Architekten

    Zwei Horte befinden sich an den Gebäudeenden im Norden und Westen, wo sie geschossübergreifend zwei Gruppen bilden und nahtlos in den Schulbereich übergehen. "Der Ganztagsanspruch wird mit eingebaut", so Wild. Die Bundesregierung hat einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab 2026 auf den Weg gebracht. Deshalb sind in den Plänen der neuen Grundschule Flächen für Hortkinder fest eingeplant. Die Stadt Augsburg muss aber auch Gas geben, um rechtzeitig fertig zu werden. "Der Bau soll 2025 fertiggestellt werden. Das ist eine sportliche, aber bewältigbare Aufgabe", schätzt Projektleiter Kende.

    Förderantrag für die neue Grundschule in Haunstetten

    Durch Abstimmung mit der Regierung von Schwaben ist es möglich, den Förderantrag im Februar 2022 abzugeben. So könnten, wenn alles glatt läuft, die Vorarbeiten im Sommer 2022 erfolgen und der Baustart nach der Frostperiode 2023, sagt Baureferent Gerd Merkle (CSU). Die derzeitige Johann-Strauß-Grundschule bleibt bis zur Fertigstellung des Neubaus in Betrieb. "So werden keine Container benötigt. Der Neubau wird knapp am Bestandsbau stehen. So kann der Umzug problemlos stattfinden", erklärt Kende. Der Altbau werde schließlich abgebrochen - die Flächen als Außen- und Sportflächen der neuen Schule umgenutzt.

    Nach den derzeitigen Planungen belaufen sich die Gesamt-Projektkosten auf rund 56 Millionen Euro. Laut Beschlussvorlage weist das Hochbauamt darauf hin, dass sich aufgrund der angespannten Marktlage die Kosten erhöhen könnten. So könnten bei einer prognostizierten Baupreissteigerung in Höhe von 3,5 Prozent jährlich die Projektkosten bis zum Jahr auf bis zu 68,6 Millionen Euro ansteigen.

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