Dieser Prozess am Augsburger Landgericht gab tiefe Einblicke in menschliche Abgründe. Als der Angeklagte Sebastian S. sechs Jahre alt ist, beginnt er zu zündeln. Steckt reife Kornfelder und Gartenhütten in Brand, beobachtet fasziniert die lodernden Flammen. Sein Vater, ein Alkoholiker, prügelt ihn, die Mutter sieht zu. In der Schule wird der kleine Sebastian gemobbt, geschlagen. Auf einem Friedhof wirft er Grabsteine um. Mit 13 Jahren interessiert er sich für Serienmörder, schaut sich Dokus an, hört zu, wie Mörder von wohligen Gefühlen bei der Tat erzählen. Schließlich möchte er es selbst ausprobieren. Das Töten. Zusehen, wie Blut spritzt, wie ein Mensch stirbt. Jahrelang hängt Sebastian S. solchen Tötungsfantasien nach. Bis er sie schließlich in die Tat umsetzt.
Augsburg