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Augsburg
21.06.2024

Grundwasser im Keller: Hochwasser-Opfer verzweifeln an der Versicherung

Nach den anhaltenden Regenfällen standen viele Keller in Haunstetten unter Wasser. Doch die Versicherung übernimmt im Fall vieler Betroffener den Schaden nicht.
Foto: Julia Geppert

Viele mussten nach dem starken Regen mit vollgelaufenen Kellern kämpfen - unter anderem im Augsburger Stadtteil Haunstetten. Manchen wird der Schaden nicht ersetzt.

Als das Wasser stieg und stieg, organisierte Markus Winkelhöfer mehrere Pumpen. Das Hochwasser in der Region traf in Augsburg vor allem Haunstetten, hier wohnt auch der 31-Jährige, zusammen mit seiner Ehefrau. Sie hätten, sagt er heute, den Schaden so gering wie möglich halten wollen, das Wasser vor der Hauswand abgepumpt. Die Maßnahme hatte durchaus Erfolg, wie Winkelhöfer berichtet, von außen drang kein Wasser ein. Von unten drückte allerdings Grundwasser in den Keller – und der 31-Jährige wird auf dem Schaden, den es anrichtete, wohl sitzen bleiben. Ein Einzelfall in der Stadt und der Region ist er damit nicht.

Dabei hatten die Winkelhöfers vieles richtig gemacht. In Bayern dreht sich eine Debatte darum, ob es eine verpflichtende Elementarschadenversicherung geben sollte, wie es etwa Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert, doch das Haus der Winkelhöfers ist längst gegen Naturkatastrophen versichert. Als die Familie einen Ansprechpartner ihrer Versicherung kontaktierte, kam der zügig vorbei. Doch die Botschaft, die er überbrachte, sorgt bei Markus Winkelhöfer für Unverständnis und Bestürzung. Schäden durch ansteigendes Grundwasser, sagte der Mann, seien von der Elementarversicherung nicht abgedeckt. Da könne man nichts machen. Für Markus Winkelhöfer eine ärgerliche und auch seltsame Situation. „Hätten wir das Wasser über die Fenster in den Keller laufen lassen, hätte es als Hochwasserschaden gegolten und wäre versichert gewesen“, sagt er. „Wir haben versucht, etwas zu retten, und wurden dafür bestraft.“

Hochwasser in Augsburg: Zahlt die Versicherung den Schaden?

Das Vorgehen der Versicherungen, sagt der 31-Jährige, könne er nicht nachvollziehen. Die Häuser in der Gegend seien aus den 80er-Jahren, nie habe es Probleme mit Grundwasser im Keller gegeben. Und jetzt solle die Situation kein Elementarschaden sein? Die Gebäude, sagt er, seien nicht schlecht gebaut, „es hat sich einfach nur die Natur geändert“. In seinem Fall liege der Schaden wohl bei etwa 40.000 Euro, schätzt er. Viel Geld, aber eine Summe, die er im Laufe seines Berufslebens schon abarbeiten werde, er sei ja noch jung. Bei vielen älteren Nachbarn in der Gegend aber sehe das anders aus, für sie sei die Situation deutlich schlimmer.

Nach den anhaltenden Regenfällen standen viele Keller in Haunstetten unter Wasser.
Foto: Julia Geppert

Wie viele Beispiele dieser Art es im Stadtgebiet und in der Region gibt, ist unklar, zumal in vielen Fällen noch nicht abschließend geklärt sein dürfte, ob eine Versicherung den Betroffenen etwas zahlt oder nicht. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Versicherer sind bayernweit nur 47 Prozent der Gebäude gegen Naturgefahren versichert, was zwangsläufig bedeutet, dass ohnehin viele Menschen auf eigenen Kosten sitzen bleiben werden. Daneben ist aber absehbar, dass es auch jede Menge Betroffene geben dürfte, die trotz Versicherung selbst zahlen müssen. Das zeigt auch das Beispiel von Monika Kneißl, die vom Hochwasser gleich zweifach betroffen ist, wie sie berichtet. Sie wohnt in Dasing im Landkreis Aichach-Friedberg, das massiv unter Wasser stand, und kümmerte sich zuletzt um das leer stehende Haus ihrer Mutter in Haunstetten. Beim Hochwasser, sagt sie, sei sie dreimal täglich hin- und her- gefahren, um den Schaden in den Gebäuden so gering wie möglich zu halten. 

In Dasing immerhin gelang ihr das. Sie habe dort zusammen mit Mann und Kindern das aus der Kiesdrainage aufsteigende Grundwasser abgepumpt, „damit es uns nicht über die Kellerfenster in den Keller läuft“. Ins Haus sei das Wasser dort auch nicht gelangt, in Haunstetten aber sei es über die Hausanschlüsse eingedrungen. Noch nie habe sie dort Wasser im Keller gehabt, obwohl das Gebäude seit den 1970ern stehe. Jetzt sei es so weit gewesen. Die Elementarversicherung übernehme den Schaden nicht. 

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Sie finde das nicht in Ordnung, sagt Kneißl, „vor allem nicht bei Gebäuden, die noch nie Probleme mit eintretendem Grundwasser hatten“, könne die Argumentation der Versicherer aber ein wenig verstehen. Was sie indes empört: Auch in Dasing hätte die Versicherung im Schadensfall wohl nicht gezahlt, wie sie nach Rücksprache mit dem Versicherer erfahren habe. Dafür hätte das Grundwasser auf das Niveau der Terrasse steigen müssen „und erst, wenn es von da aus in den Keller läuft, ist es ein Fall für die Elementarversicherung“. Kneißl sagt, es müsse doch irgendeine Regelung dafür geben, wenn das Grundwasser aufgrund eines einmaligen Ereignisses so hoch steige, dass es in den Keller drücke. 

Drückt Grundwasser in den Keller, zahlt keine Versicherung den Schaden.
Foto: Silvio Wyszengrad

Doch die gibt es derzeit nicht. Wie es vom Gesamtverband der Versicherer heißt, sind Schäden am Haus, die dadurch entstehen, dass Grundwasser in den Keller drückt, weder in der Wohngebäude- noch in der Elementarschadenversicherung versichert – weil diesen Fällen aus Sicht der Versicherungen ein Baumangel zugrunde liege. In der Branche wird derzeit gerne ein Vergleich gezogen: Bei einem Dach voller Löcher könne man auch nicht verlangen, dass eine Versicherung den Schaden übernehme, den Regenwasser verursache. Monika Kneißl beschreibt das Vorgehen so: „Wenn man einen Wasserschaden durch dieses Jahrhunderthochwasser hatte, muss man froh sein, wenn Paar, Schmutter und Co. direkt ins Haus gelaufen sind.“ Auch wenn das ironisch klinge. Ihr täten die Leute leid, die nun mit den Kosten alleine dastehen, sagt sie. 

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14.06.2024

Zitat eines vom Hochwasser Betroffenen gegenüber Einsatzkräften der Feuerwehr: Er braucht keine Elementarversicherung, die ist ihm zu teuer, für das Geld fährt er lieber in den Urlaub und verlässt sich drauf dass der Steuerzahler schon hilft dann. Kotzen hätt ich können....

13.06.2024

Haben denn die "Haunstetter" keine anderen Sorgen. Sie schreiben in Ihren Artikeln in der AZ, dass die Leute in Haunstetten die Keller mit Lappen reinigen müssen und ganz erledigt sind. Haben diese Leute das Leid der Betroffenen, bei denen "Land unter" war im TV nicht gesehen? Diese Leute haben teilweise Hab und Gut verloren, mussten mit Booten oder Hubschrauber gerettet werden. Da sind die Artikel über die "Haunstetter" direkt eine Lachnummer!

13.06.2024

Es gibt viele Häuser die ohne Schaden im Grundwasser stehen. Oft durch Zufall mit einer sehr guten Bauausführung, während wie im Artikel dargestellt ein paar Häuser weiter Wasser eindringt.

Es gibt Häuser mit Hochwasserschutz-Kellerfenstern wo außen das Wasser schwabbelt.

Die Gefahr wechselnder Grundwasserstände geriet die letzten Jahre auch durch einseitige Berichterstattung aus dem Blick; Dürre, fallende Grundwasserstände, trocken gefallene GW-Wärmepumpen und ein "ausgetrockneter" Gardasee waren politische Instrumente.

Wechselnde Grundwasserstände sind Natur - Defizite bei der Wahl von Baugrund oder Bauausführung sind kein Unglücksfall. Und da ist ein Zeitraum seit 1970 oder 1980 schlicht kein geeigneter Maßstab der Beurteilung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_in_Mitteleuropa_1501

>> Insgesamt soll es ab Vorabend des Mariähimmelfahrtstages 10 Tage ununterbrochen geregnet haben. Die Niederschlagsmengen könnten – vergleichbar den Ereignissen etwa von Juli 1954, August 2002 und Mai/Juni 2013 – am Alpennordrand 400 mm in etwa 4–5 Tagen betragen haben <<

12.06.2024

Der "Baumangel" dürfte vor allem darin bestehen, dass in der Zeit in der die Häuser gebaut wurden der Grundwasserspiegel deutlich niedriger war als er es jetzt nach den Regenfällen Anfang Juni war. Wenn innerhalb von 2 Tagen so viel Regen fällt wie sonst im ganzen Monat, dann hat das natürlich Folgen. Und klar, 50 Jahre nach dem Einzug in die Häuser kann man auch keine Baufirma, so sie noch existierert für den Mangel haftbar machen.

Schön für die Versicherungen, dass sie ein Schlupfloch gefunden haben um nicht zahlen zu müssen. Unschön für die Betroffenen, die jetzt ihre Schäden selbst bezahlen müssen.

Das eigentliche Problem heißt aber Klimawandel und so werden wir auch in Zukunft immer wieder solche Starkregen-Ereignisse haben, denn bei der Wahl am vergangenen Sonntag wurde ja deutlcih, dass der deutsche Michel lieber den Populisten folgt die ihn nicht an diese Probleme erinnern anstatt denen, die diese Probleme lösen wollen. Nun denn, zumindest weiß ich als Haunstetter, dass ich für Schäden durch eindringendes Grundwasser von dem ich bislang privat verschont blieb keine Versicherung abschleißen muss, wenn die am Ende eh nicht zahlen will.