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Augsburg: Grottenau-Umbau wird teurer für die Stadt

Augsburg

Grottenau-Umbau wird teurer für die Stadt

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    Das ehemalige Hauptpostamt in der Grottenau: Im ersten und zweiten Stock sollen Parkwächter und Jugendamt einziehen, im dritten und dem aufgesetzten vierten Stock das Leopold-Mozart-Zentrum.
    Das ehemalige Hauptpostamt in der Grottenau: Im ersten und zweiten Stock sollen Parkwächter und Jugendamt einziehen, im dritten und dem aufgesetzten vierten Stock das Leopold-Mozart-Zentrum.

    Der Umbau des ehemaligen Hauptpostamtes in der Grottenau zum städtischen Verwaltungszentrum samt Nutzung durch das Leopold-Mozart-Zentrum (LMZ) lässt weiter auf sich warten. Aktuell sind weitere Umplanungen nötig, um Verkehrsüberwachungsdienst, Teile des Jugendamtes und das Leopold-Mozart-Zentrum samt einem Konzertsaal in dem Gebäude unterzubringen. Zusätzlich zum Kaufpreis von rund elf Millionen Euro wird die Stadt nach derzeitigem Stand mindestens 20 Millionen Euro an

    Post kündigt Mietvertrag

    Hintergrund ist laut Stadt, dass die Post im Herbst ihren bisherigen Mietvertrag gekündigt hat. Mit der Postbank, die in der Zwischenzeit häufig als Mieter auftritt und an die Post untervermietet, wurde man sich wegen eines Anschlussvertrags nicht handelseinig. Bei der

    Post zieht wahrscheinlich aus

    Sollte die Postfiliale dort endgültig ausziehen, wäre der ehemalige Hauptverwaltungssitz der Post dann endgültig „postfrei“. Bei der Stadt geht man davon aus, dass es so kommen wird, auch wenn man die Postfiliale aus Bürgersicht im Gebäude gehalten hätte, so Bürgermeisterin Eva Weber (CSU).

    Mehrkosten für Konzertsaal

    Allerdings hat die Stadt die Kündigung wohl auch als Chance gesehen, den Umbau des Gebäudes billiger hinzubekommen. Denn ohne Post als Bestandsmieter lässt sich besser planen und billiger bauen. Bei dem Projekt steigen die Kosten aus diversen Gründen seit Jahren. Während anfangs nur geplant war, das Gebäude innen neu zu streichen und dann mit Ämtern zu besetzen, stiegen die Anforderungen massiv, als die Verlagerung des LMZ beschlossen wurde. Das spart zwar 200000 Euro Miete pro Jahr in der Maximilianstraße und eine Zwölf-Millionen-Euro-Sanierung der dortigen Gebäude, sorgt aber gleichzeitig für Mehrkosten in der Grottenau.

    Konzertsaal im Erdgeschoss

    Das Leipziger Architekturbüro Knoche arbeitete zuletzt eine Planung samt einem auf das Dach gesetzten Konzertsaal aus, die in der Umsetzung insgesamt 26 Millionen Euro kosten würde. Mit dem Auszug der Post könnte der Saal aber in die glasüberdachte Schalterhalle im Erdgeschoss verlegt werden. Das könnte vier Millionen Euro sparen. Allerdings liegt dazu noch keine konkrete Berechnung vor, weil der Wegfall der Post kurzfristig kam. Zu klären ist etwa, mit welchem Aufwand in der denkmalgeschützten Halle ein Konzertsaal, der den akustischen Anforderungen genügt, eingebaut werden kann. Dass die Kosten von zuletzt 16 Millionen Euro so drastisch stiegen, liegt laut Architekt Christian

    Noch kein Beschluss

    In einer gemeinsamen Sitzung von Liegenschafts- und Bildungsausschuss sprachen sich fast alle Stadträte dafür aus, die Planungen mit einem Konzertsaal im Erdgeschoss weiterzuverfolgen. Ein Beschluss zum Bau ist damit noch nicht verbunden. Vor 2018 dürfte das Projekt auch kaum abgeschlossen sein. Stadtrat Volker Schafitel (FW) stimmte als Einziger dagegen. Er wundere sich, dass man nun voraussichtlich um die 35 Millionen Euro ausgebe (Kaufpreis und Sanierung), um jährliche Mieteinsparungen von knapp 620000 Euro zu erzielen.

    Bürgermeisterin Weber und Bildungsreferent Hermann Köhler verwiesen darauf, dass man in Sachen Mozart-Zentrum (frühere Musikhochschule) gegenüber dem Freistaat Verpflichtungen eingegangen sei. Andere Standorte wie die Stadtmetzg wären zu teuer gewesen, ein Neubau in der Innenstadt sei nicht realisierbar. Köhler erinnerte auch daran, dass sich die Stadt durch die Übernahme des Personals durch den Freistaat eine Million Euro jährlich spart.

    Jugendamt wird nicht zentralisiert

    Vorläufig vom Tisch sind mit der jetzt von den Stadträten vorgegebenen Richtung auch Überlegungen, das Jugendamt, das momentan auf diverse Standorte in der Stadt verteilt ist, in der Grottenau in einem „Haus der Familie“ zu zentralisieren. Alle Dienststellen des Jugendamtes würden nicht in das Gebäude passen. An der Idee eines „Hauses der Familie“ hält die Stadt aber fest.

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