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Augsburg: Großes Interesse an "Fit for Job": Bei einer Ausbildung stehen viele Türen offen

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Großes Interesse an "Fit for Job": Bei einer Ausbildung stehen viele Türen offen

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Auszubildender Johannes Gleisberg (Mitte) informierte am Kuka-Stand über die Lehre bei Kuka. Hans-Werner Nell, Tochter Joy, Sohn Luis und Ehefrau Irene hörten aufmerksam zu.
    Auszubildender Johannes Gleisberg (Mitte) informierte am Kuka-Stand über die Lehre bei Kuka. Hans-Werner Nell, Tochter Joy, Sohn Luis und Ehefrau Irene hörten aufmerksam zu. Foto: Annette Zoepf

    Joy Nell ist 17 Jahre alt, ihr Bruder Luis zwei Jahre jünger. Beide gehen zur Schule. Im nächsten Jahr könnte es für die Geschwister mit dem Einstieg ins Berufsleben ernst werden. Über die Möglichkeiten einer passenden Ausbildung informierten sich am Samstag tausende junge Leute bei der Berufsinfomesse "Fit for Job" im Augsburger Messezentrum. Man kam mit Firmenvertretern in Kontakt. An nahezu allen Ständen waren Auszubildende im Einsatz, die aus erster Hand über ihre Tätigkeit berichteten. Die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden, stehen gegenwärtig so gut wie selten. Die Zahl der angebotenen Lehrstellen übertrifft die Zahl der Bewerber deutlich. 

    Joy und Luis waren in Begleitung ihrer Eltern auf der Fit for Job. Den Abstecher zur Messe hatte die Familie, die in Dasing lebt, gemeinsam beschlossen. Luis Nell könnte sich vorstellen, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Industriemechaniker wäre interessant, sagt er. Joy Nell denkt eher an ein Duales Studium mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft. Nächstes Jahr macht die 17-Jährige Abitur. Entschieden, wie es danach weitergeht, sei gegenwärtig nichts, sagt sie: "Vielleicht mache ich ein Zwischenjahr." Irene Nell und Ehemann Hans-Werner sind jedenfalls beeindruckt, was die Fit for Job zu bieten hat. 

    Auszubildender Johannes Gleisberg (Mitte) informierte am Kuka-Stand über seine Lehre. Hans-Werner Nell, Tochter Joy, Sohn Luis und Ehefrau Irene hörten aufmerksam zu.
    Auszubildender Johannes Gleisberg (Mitte) informierte am Kuka-Stand über seine Lehre. Hans-Werner Nell, Tochter Joy, Sohn Luis und Ehefrau Irene hörten aufmerksam zu. Foto: Annette Zoepf

    Johannes Gleisberg, 24, macht beim Anlagenbauer Kuka eine Lehre im Bereich Elektronik. Voraussichtlich im Jahr 2024 werde er die Prüfung ablegen: "Wenn es möglich ist, würde ich danach gerne bei

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    Viele junge Interessierte besuchen die Berufsinfomesse in Augsburg

    Die Fit for Job gilt als Begegnungsstätte. Firmenvertreter, die Lehrstellen anbieten, treffen auf Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen. In der Region Augsburg gibt es derzeit mehr offene Lehrstellen als Bewerber. Laut Agentur für Arbeit waren Stand Februar im Wirtschaftsraum knapp 3220 Ausbildungsstellen gemeldet. 2100 Bewerber sind registriert. Elsa Koller-Knedlick, Chefin der Agentur, sagt: "Wir haben eine große Bandbreite an

    Berufsinfomesse: Firmen suchen in Augsburg Fachkräfte von morgen

    Wolfgang Haschner von der Industrie- und Handelskammer (IHK), sagt: "Die Chancen für Jugendliche stehen hervorragend." Ähnliche Töne kommen von der Handwerkskammer. Ausbildungsberaterin Claudia Möller informiert: "Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist sehr gut. Viele Unternehmen suchen ihre Fachkräfte von morgen und bieten eine Vielzahl von Ausbildungsstellen an." Gute Nachwuchskräfte seien gefragt.

    Positiv auf die Ausbildungssituation hat sich das Aus der teils massiven Einschränkungen während der Corona-Pandemie ausgewirkt. "Jugendliche und Ausbildungsbetriebe finden wieder besser zueinander", erläutert Haschner. Deshalb seien im Herbst 2022 wieder mehr Auszubildende gestartet. 1595 Menschen begannen im Herbst eine duale Ausbildung bei einem Unternehmen aus Produktion, Handel oder Dienstleistungen im Stadtgebiet Augsburg. Das sei eine Steigerung von 3,2 Prozent zum Jahr 2021. Haschner: "Für 2023 erwarten wir ein ähnlich gute Bilanz wie 2022." Die Ausbildungsbereitschaft der heimischen Firmen sei unverändert groß. In der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer sind rund 300 Ausbildungsstellen im Wirtschaftsraum gemeldet. "Die Zahlen sind nicht als abschließend zu betrachten, da täglich neue Angebote bei uns eingehen", sagt Claudia Möller.

    Viel los war am Samstag auf der Fit for Job.
    Viel los war am Samstag auf der Fit for Job. Foto: Annette Zoepf

    Firmen investieren in die Ausbildung

    IHK-Vertreter Haschner betont, Unternehmen hielten trotz Inflation und dem teilweise schwierigen wirtschaftlichen Umfeld an der dualen Ausbildung fest. In Zeiten des Fachkräftemangels möchte jedes Unternehmen neues Personal finden, Berufserfahrene genauso wie Berufsanfänger. "Daher investieren die Unternehmen weiterhin in die Ausbildung", so Haschner. Claudia Möller bestätigt dies: "Die Ausbildungsbereitschaft der schwäbischen Handwerksunternehmen ist in allen Gewerken enorm."

    IHK und Handwerkskammer werben für eine duale Ausbildung. Nicht wenige Jugendliche entschieden sich anstelle eines Berufseinstiegs für einen schulischen beziehungsweise akademischen Weg, heißt es. Dabei basiere die Entscheidung oft auf veralteten Vorstellungen, was die Berufsbilder und die Perspektiven einer dualen Ausbildung anbelangt. Im Handwerk ist es laut Claudia Möller für einige Betriebe schwierig, die für sie passenden Auszubildenden zu finden und ihre Lehrstellen zu besetzen. Aus diesem Grund bietet die Kammer ihren Service der "Passgenauen Besetzung" an, um suchende Betriebe und interessierte Jugendliche zusammenzubringen. Infos gibt es unter www.hwk-schwaben.de/passgenauebesetzung.

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