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Augsburg: Große Trockenheit macht die Lage auch in Augsburg brandgefährlich

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Große Trockenheit macht die Lage auch in Augsburg brandgefährlich

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    Im vergangenen Jahr brannte eine größere Fläche im Augsburger Stadtwald - jetzt ist die Gefahr wieder sehr hoch.
    Im vergangenen Jahr brannte eine größere Fläche im Augsburger Stadtwald - jetzt ist die Gefahr wieder sehr hoch. Foto: Berufsfeuerwehr Augsburg

    Bei Langweid im Kreis Augsburg stand am Mittwoch ein Weizenfeld in Flammen. Zwischen Augsburg und Ulm fielen am Donnerstag Züge aus, weil es an den Gleisen bei Freihalden im Landkreis Günzburg brannte. Dort hatte vermutlich eine blockierte Bremse eines Güterzuges einen Funkenflug verursacht. Die ausgedörrten Sträucher an den Gleisen entzündeten sich sofort, das Feuer breitete sich schnell aus. Auch in der Stadt Augsburg wird die hohe Wald- und Wiesenbrandgefahr mit zunehmender Sorge betrachtet. Der Grund: Es ist viel zu trocken für die Jahreszeit, das zeigt eine Auswertung für das Stadtgebiet. Dass die Feuergefahr hoch ist, liegt aber auch am Verhalten etlicher Menschen, wie ein Experte beobachtet.

    Seit Mitte dieser Woche fliegen Flugzeuge über Schwabens Wälder und Felder, um sie von der Luft aus zu beobachten und Brände möglichst schnell zu erkennen. Nicolas Liebig, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Augsburg, begrüßt die Kontrolle aus den Kleinflugzeugen. "Ich hoffe, dass wir mit einem blauen Auge davonkommen." Die Lage sei dramatisch und werde sich angesichts der für die nächsten zwei Wochen angekündigten Hitze weiter verschärfen. "Jetzt holt uns der trockene Frühling ein, die Böden führen zu wenig Wasser."

    Trockenheit in Augsburg: So kritisch wie jetzt ist die Situation nicht oft

    So eine angespannte Situation wie jetzt habe man nicht häufig. Liebig hat besonders die Königsbrunner Heide und den Stadtwald im Blick. Gravierend wäre, wenn Grasbrände auf Baumkronen übersprängen. "Dann haben wir ein Problem. Kiefern brennen leicht." Für den Landschaftspfleger wäre ein Brand im Stadtwald das schlimmste Szenario. "Wenn das Feuer bei Ostwind Richtung Haunstetten zieht, das möchte ich mir gar nicht ausmalen." Für abwegig halte er das Szenario leider nicht.

    Eigentlich ist der Juli der regenreichste Monat in Augsburg - im Schnitt der Jahre 1991 bis 2020 fallen in diesem Monat rund 95 Liter Wasser vom Himmel. Doch dieses Jahr sieht es anders aus. Bisher sind an der Messstation am Augsburger Flughafen nur 8,5 Liter Wasser zusammen gekommen, obwohl die Hälfte des Monats vorbei ist. Die Trockenheit ist überall in der Stadt ausgeprägt. Dass in Teilen von Hochzoll bisher immerhin elf Liter Regen gemessen wurden und in Bergheim sogar nur sechs Liter macht keinen großen Unterschied. Und in den nächsten sieben bis zehn Tagen wird wohl wenig bis gar nichts dazu kommen. Die Wettermodelle berechnen nur eine geringe Regenwahrscheinlichkeit. Entsprechend rot eingefärbt sind die Karten mit den Warnungen. Die Waldbrandgefahr ist hoch - und wird es wohl auch bleiben. Ähnlich ist es beim Grasland-Feuerindex des Deutschen Wetterdienstes: In Augsburg ist die zweithöchste Warnstufe erreicht - und dabei wird es der Prognose nach auch erst einmal bleiben.

    Waldbrände sind für die Feuerwehr oft nur schwer zu löschen

    Man könne nur an die Bürgerinnen und Bürger appellieren, "dass sie Vernunft walten lassen, wenn sie in die Wälder gehen", meint Anselm Brieger von der Augsburger Berufsfeuerwehr. Feuer im Wald zu machen, sei ohnehin verboten, auch noch bis zu einem Abstand von 100 Meter vom Waldrand, Rauchen ebenfalls. Brieger rät dazu, auch abseits davon vorsichtig zu sein, etwa nicht auf trockenem Gras am Waldrand mit dem Auto zu parken, da dies etwa durch den heißen Katalysator Brandgefahr berge. "Waldbrände sind für uns oft schwer zu löschen." Die Brände seien großflächig, man müsse ständig den Wind beachten, auch sei es oft problematisch, das Löschwasser für den Einsatz zu fördern. Brieger bittet Autofahrer, Zufahrtswege zu den Wäldern freizuhalten, um Einsätze nicht noch weiter zu erschweren. Unvernünftiges Verhalten, das zur Gefahr werden kann, beobachtet Landschaftspfleger Liebig allerdings immer wieder auf seinen Runden durch den Stadtwald.

    "Es gibt keinen Weg, an dem ich nicht Spuren einer illegalen Feuerstelle entdecke", sagt er. Über so viel Unvernunft und gefährlichem verhalten könne er nur den Kopf schütteln. "Da werden die Einweggrille ausgepackt, um Würstchen zu braten. Das finden die Leute auch noch cool." Vor allem an der sogenannten Dürrenastheide in der Nähe der Sportanlage-Süd beobachte er das. Wer beim wilden Grillen erwischt wird, muss ein Bußgeld in Höhe von 55 Euro zahlen. Laut Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) kontrolliere der Ordnungsdienst das Einhalten der Verbote. "Aufgrund der aktuellen Lage müssen wir sehr konsequent mit dem Vollzug sein."

    Erlaubt ist das Grillen an den dafür ausgewiesenen Grillplätzen, die sich an elf Orten über die Stadt verteilen. Sie seien derzeit stark frequentiert, so Pintsch. Noch erlaubt die Stadt, an diesen Grillplätzen, wie etwa im Siebentischpark oder am Autobahnsee, Würstchen über den Rost zu halten. Man könne aber umgehend reagieren, wenn sich die Lage weiter verschärfe, sagt der Ordnungsreferent. Ginge es nach Nicolas Liebig, würde die Stadt jetzt schon an den erlaubten Grillplätzen das Feuermachen verbieten. Er sagt: "Man muss ein Signal setzen, damit die Menschen die gefährliche Situation verstehen."

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