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Augsburg: Go Ahead übernimmt in 2 Monaten regionalen Zugverkehr

Lesetipp

In zwei Monaten übernimmt Go Ahead den regionalen Zugverkehr

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    Go Ahead geht mit 56 neuen  blau-weißen Triebwagen im Regionalverkehr rund um Augsburg an den Start.
    Go Ahead geht mit 56 neuen blau-weißen Triebwagen im Regionalverkehr rund um Augsburg an den Start. Foto: Marcus Merk

    Knapp zwei Monate vor der Übernahme von weiten Teilen des Eisenbahn-Regionalverkehrs im Großraum Augsburg laufen beim britischen Verkehrsunternehmen Go Ahead die Vorbereitungen für den Betriebsstart. In den Wochen bis zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember, zu dem sich die roten Triebfahrzeuge des Fugger-Expresses der DB Regio aus der Region zurückziehen werden, stehen noch nächtliche Übungsfahrten und Rangiertests für das Personal an. Mit 160 Lokführern, die Go Ahead in den vergangenen Jahren großteils selbst ausgebildet hat, habe man genug Personal für den Start. Allerdings, sagt Go-Ahead-Bayern-Geschäftsführer Fabian Amini, habe man mit diesem Personalstamm wenig Reserven für Krankheitswellen im Winter. "Der Fachkräftemangel ist in der ganzen Branche eine enorme Herausforderung", so Amini.

    Wie berichtet, hatte Go Ahead vor vier Jahren bei der Ausschreibung des Freistaats für das elektrische Eisenbahnnetz rund um Augsburg das Rennen gegen den Fugger-Express der DB gemacht. Das S-Bahn-ähnliche Netz umfasst die stark frequentierte Strecke nach München sowie die Äste in den westlichen Landkreis Augsburg (Richtung Dinkelscherben/Ulm) und den nördlichen

    Go-Ahead-Geschäftsführer: "Hochanspruchsvolles Netz" rund um Augsburg

    Allerdings lag das nur zu Teilen an der DB. Die Eckpunkte des Betriebskonzepts gibt der Freistaat, vertreten durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft, vor. Die drehte in der neuen Ausschreibung an einigen Rädchen. So ist künftig mehr Wendezeit für die Züge in München vorgesehen. Dieser Zeitpuffer soll verhindern, dass sich einmal eingefahrene Verspätungen den ganzen Tag durch den Fahrplan ziehen. Beibehalten wird das Prinzip des Zusammenkuppelns in Augsburg - Züge aus Donauwörth und Dinkelscherben werden in Augsburg zu einem Langzug nach München vereinigt. Das ermöglicht das umsteigefreie Fahren für München-Pendler, macht die Züge aber auch anfälliger für Verspätungen.

    Go Ahead präsentiert neue Züge /  Go Ahead präsentiert neue Züge / PK am Bahnhof Wörnitzstein / Bahn / Nahverkehr / Regio / Schienennahverkehr / Aus und Einstieg mit Rollstuhl über eine ausfahrbare Rampe /
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    Blick ins Innere der fabrikneuen Züge des Eisenbahnunternehmens Go-Ahead. Diese werden ab 11. Dezember zwischen München, Augsburg, Ulm und Treuchtlingen fahren.

    Go-Ahead-Geschäftsführer Amini spricht von einem "hochanspruchsvollen Netz" rund um Augsburg. "Die Strecke Augsburg-München ist hochbelastet, die Knoten in Augsburg und München sind eng, im Ries gibt es einen eingleisigen Abschnitt", so Amini, der sich mit Kritik am Vorgänger DB zurückhält. Man sei zuversichtlich, einen guten Betrieb hinzubekommen, wolle aber keine unseriösen Versprechungen machen. An den ersten Tagen werde es womöglich etwas haken.

    Züge nach München bekommen mehr Kapazität

    Aus Sicht der Fahrgäste werden die neuen Züge wohl ein großer Pluspunkt sein. Der Fahrgastverband Pro Bahn, der die Fugger-Express-Züge wegen fehlender Gepäckablagen stark kritisiert hatte (die DB rüstete daraufhin nach), zeigte sich bereits zufrieden. "Unsere Züge haben viel Platz, für Kinderwagen über Fahrräder bis zum Koffer", so Amini. Auch unter den Sitzen gibt es Möglichkeiten, Rucksäcke oder Taschen zu verstauen. Entspannen könnte sich auch die Situation im Morgenverkehr nach München - gerade in Vor-Corona-Zeiten war ein Zustieg in manche Züge in Mering teils schwierig möglich. Statt der bisher maximal 944 Sitzplätze, die die DB mit ihren Triebwagen bereitstellte, werden es mit den neuen Doppelstock-Triebwagen bis zu 1076 sein. Allerdings sind die Fahrgastzahlen seit der Corona-Pandemie insgesamt etwas zurückgegangen.

    Am Fahrkartenverkauf ändert sich durch den Betreiberwechsel nichts. "Wo jetzt ein Automat steht, wird auch künftig ein

    Die DB hat eine Reihe von Strecken verloren

    Mit dem Start von Go Ahead wird sich DB Regio, von einigen Ausnahmen wie dem Verkehr nach Lindau/Oberstdorf und nach Nürnberg, weitgehend aus Augsburg zurückziehen. Die Strecken der Paartalbahn (Ingolstadt) und der Ammerseebahn (Weilheim/Schongau) gingen bereits vor Jahren an die Bayerische Regiobahn. Das Unternehmen machte zuletzt auch das Rennen bei der Ausschreibung des Schienennetzes auf dem Lechfeld und ins Ostallgäu.

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