Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Anschlags-Serie Steinwürfe auf B2 & B17: Lkw-Fahrer in Haft

Augsburg/Gersthofen

Anschlagsserie auf der B2: Lkw-Fahrer soll Steine auf Autos geworfen haben

    • |
    Nachdem jemand Steine auf Autos im Bereich der B17 und B2 im Raum Augsburg geworfen hatte, ermittelte die Augsburger Polizei. Nun hat sie einen Verdächtigen festgenommen.
    Nachdem jemand Steine auf Autos im Bereich der B17 und B2 im Raum Augsburg geworfen hatte, ermittelte die Augsburger Polizei. Nun hat sie einen Verdächtigen festgenommen. Foto: Stefano Bellanova/Marcus Merk (Archivbild)

    Es ist eine regelrechte Anschlagsserie, die sich in den vergangenen Monaten auf der B2 und der B17 im Großraum Augsburg ereignete. Die Polizei ging bereits im November von mehr als 20 Fällen aus, in denen fahrende Autos auf der autobahnähnlichen Strecke von Steinen getroffen wurden, teils bei hoher Geschwindigkeit. Nun sind die Ermittler sicher, einen Teil der Taten aufgeklärt zu haben. Vergangene Woche nahmen die Beamten nach Informationen unserer Redaktion einen 49-jährigen Mann fest, dem sie offenbar eine Reihe von Würfen zuordnen. Der Mann sitzt inzwischen in Untersuchungshaft, die Ermittlungen laufen wegen versuchten Mordes. 

    Nach Informationen unserer Redaktion soll der Mann, ein berufsmäßiger Lkw-Fahrer, in mindestens vier Fällen in den vergangenen Monaten unbekannte Gegenstände und Steine auf Autos geschmissen haben, die auf der B17 und der B2 im Raum Augsburg fuhren. Was den 49-Jährigen möglicherweise antrieb, ist bislang völlig unklar. Zu den Vorwürfen schweigt er bislang. Manche Steine waren dem Vernehmen nach so groß wie ein Apfel und richteten bei den getroffenen Autos mitunter erheblichen Schaden an; sie hätten auch die Insassen erheblich verletzen können. Dabei stützt sich der Verdacht des versuchten Mordes wohl aber auch auf den Umstand, dass die betroffenen Fahrer angesichts der Wucht des Aufpralls im Schreck das Lenkrad hätten verziehen und tödliche Karambolagen hätten verursachen können.

    Steinwürfe auf der B2 bei Augsburg: Polizei nimmt Verdächtigen fest

    Die Serie von Steinwürfen auf Autos hatte im vergangenen Jahr für Verunsicherung unter Fahrern auf der B2 gesorgt, speziell im Landkreis Augsburg, wo besonders viele Fälle gemeldet wurden. An einigen Brücken zeigte die Polizei sichtbar Präsenz, etwa zwischen Gersthofen und Mertingen, auch baten die Ermittler um Hinweise aus der Bevölkerung. Wie die Beamten damals mitteilten, ermittelt die Kripo auch wegen versuchter Tötungsdelikte. Dabei ging es unter anderem um einen Fall, bei dem ein Stein auf Höhe Nordendorf eine Windschutzscheibe durchschlug und die Fahrerin traf. Unklar ist, ob die Polizei auch davon ausgeht, dass der Lkw-Fahrer ebenfalls für diesen Fall verantwortlich sein könnte. Einige Taten, die dem Mann angelastet werden, sollen sich erst in den vergangenen Tagen ereignet haben. Damit wäre für einen großen Teil der Delikte des vergangenen Jahres noch offen, wer dahinterstehen könnte, außer die weiteren Ermittlungen ergeben einen Zusammenhang zum jetzigen Verdächtigen.

    Von der Polizei heißt es, sowohl die Motivlage als auch die Frage, ob der Tatverdächtige für weitere Fälle der Serie infrage komme, seien Gegenstand der noch laufenden kriminalpolizeilichen Ermittlungen. Die Beamten sprechen von 35 vorsätzlichen Steinwürfen alleine seit Oktober 2022. Die letzten beiden bekannten Fälle ereigneten sich demnach am 7. Februar auf der B2 im Streckenabschnitt zwischen Gersthofen und Nordendorf. In einem der beiden Fälle wurde die Windschutzscheibe des getroffenen Fahrzeugs durchschlagen. Die Kripo wird in den kommenden Wochen die Geschädigten aller Fälle, die der Serie zugerechnet werden, kontaktieren, so die Polizei.

    Nach Informationen unserer Redaktion handelt es sich beim 49-Jährigen um einen Mann, der als Lkw-Fahrer für einen Gersthofer Betrieb tätig ist. Er soll auch in der Stadt selbst wohnen und dort von den Einsatzkräften festgenommen worden sein. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden