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Augsburg: Geplante Tramlinie 5: Zu wenig Platz für Radfahrer und Fußgänger?

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Geplante Tramlinie 5: Zu wenig Platz für Radfahrer und Fußgänger?

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    An der Kreuzung Rosenau-/Pferseer Straße in Augsburg werde es im Zuge des Baus der Linie 5 künftig noch enger werden, warnt das Forum Augsburg lebenswert.
    An der Kreuzung Rosenau-/Pferseer Straße in Augsburg werde es im Zuge des Baus der Linie 5 künftig noch enger werden, warnt das Forum Augsburg lebenswert. Foto: Peter Fastl (Archivfoto)

    An den Plänen zur Trassierung der Straßenbahnlinie 5 in Bahnhofsnähe gibt es jetzt auch Kritik von Fahrradfahrern und Naturschützern. Bei der von den Stadtwerken eingereichten Planung sei es vor allem darum gegangen, die Straßenbahn "irgendwie reinzuquetschen" und nicht den Verkehr systematisch neu zu ordnen, so Arne Schäffler, Vorstandsmitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrradclub und stellvertretender Vorsitzender des Forum Augsburg lebenswert (FAL), einem Zusammenschluss von Verkehrs- und Umweltverbänden. Geht der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs hier auf Kosten des Radverkehrs? 

    "Die Maxime ist: Das Auto muss laufen, die Straßenbahn muss laufen und der Rest, also Fußgänger und Radler, muss das nehmen, was übrig bleibt", kritisiert Schäffler. Absehbar sei eine "nicht gekannte Verdichtung der Verkehrsströme" und eine "wilde Bemalung" von Kreuzungen mit Abbiegespuren und -taschen, die in der Praxis kaum verständlich sein werde.

    Tram fährt in Augsburg durch dicht bebautes Gebiet

    Wie berichtet hatte der Stadtrat im Dezember nach kontroverser Debatte beschlossen, die bestehende Linie 3 und die geplante Linie 5 mit einer "geflügelten Lösung" an den Bahnhofstunnel (er soll 2023 fertiggestellt werden) anzubinden. Stadtauswärts sollen die Straßenbahnen über Rosenau- und Pferseer Straße fahren, stadteinwärts sollen die Straßenbahnen über Perzheim- und Hörbrotstraße zum Tunnelportal am Sebastian-Buchegger-Platz fahren. Weil die Straßenbahn durch dicht bebautes Gebiet und teils durch Hauptstraßen geführt werden soll, zogen sich die Planungen über mehrere Jahre hin. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens sahen zuletzt Grünamt und Tiefbauamt noch einige Punkte, die nachgebessert oder konkretisiert werden sollen.

    Das Forum Augsburg lebenswert prognostiziert, dass es an mehreren Kreuzungen Probleme geben werde, wenn die Planung eins zu eins umgesetzt wird. Paradebeispiel sei die Kreuzung Rosenau-/Pferseer Straße, die auf der Trasse insgesamt als Nadelöhr für alle Verkehrsarten gelten kann. Dort müssen Fußwege teils verschmälert werden. "Das ist nicht zeitgemäß", so FAL-Vorsitzender Jörg Schiffler.

    Um eine Beschleunigung des Radverkehrs zu erreichen, seien an Ampeln eigene Radler-Aufstellflächen vor dem Auto-Pulk nötig statt der in der Planung vorgeschlagenen "Abbiegetaschen" für linksabbiegende Radler. "Bei einer Planung in dieser Größenordnung sollte sich für jeden Radler und jeden Fußgänger etwas verbessern", so Irene Kuhn vom Bund Naturschutz.

    In Augsburg sollen Autos mehr Platz für Radfahrer machen

    Das FAL schlägt vor, Auto-Abbiegespuren zu streichen, um so mehr Platz zu gewinnen. Prinzipiell sei "die Menge an Kfz-Verkehr keine naturgegebene Konstante", so Schäffler. Man dürfe den Autoverkehr nicht ganz hinten runterfallen lassen, Hürden wie eine City-Maut könnten aber für weniger Autoverkehr sorgen und so Platz für andere Verkehrsteilnehmer schaffen.

    Stadtwerke-Chef Walter Casazzahatte kürzlich seine Aussage bekräftigt, dass der Nahverkehr, wenn er attraktiv sein wolle, schnell sein müsse. Casazza schlug unter anderem eine Streichung der Semmeltaste an städtischen Parkscheinautomaten vor und sprach sich gegen eine Beschneidung von eigenen Tramtrassen im Zuge des Radverkehrsausbaus aus. "Jede verlorene Minute ist eine zu viel", so Casazza wohl in Anspielung auf die Hermanstraße, wo versuchsweise Radspuren unter Verzicht auf eine Auto-Abbiegespur direkt am Königsplatz abmarkiert werden sollen.

    Allerdings sind durch die dadurch möglicherweise entstehenden Rückstaus auch Verzögerungen für die Straßenbahn zu erwarten. Bei einer Demo von Klimaaktivisten im vergangenen Sommer hatte sich dieser Effekt schon gezeigt.

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