Die Grünen wollen in der neuen Stadtratsperiode ab 1. Mai mit der neu ins Gremium gewählten Gruppierung Generation Aux zusammenarbeiten. Man plane die Gründung einer sogenannten Fraktionsgemeinschaft, teilten Grüne und Generation Aux am Dienstag mit. Generation-Aux-Stadtrat Raphael Brandmiller wird etwa an Fraktionssitzungen der Grünen teilnehmen und in die inhaltliche Arbeit eingebunden, beide Parteien bleiben aber selbstständig. Die Grünen, die in ein Regierungsbündnis mit der CSU gehen wollen, haben 14 Sitze im kommenden Stadtrat, Generation Aux hat einen.
Es gebe große Übereinstimmungen bei den von Generation Aux formulierten Zielen, dem Grünen-Wahlprogramm und dem Entwurf für den schwarz-grünen Koalitionsvertrag, so Peter Rauscher, künftiger Fraktionsvorsitzender der Grünen. Brandmiller, der auch Vorsitzender des Vereins Generation Aux ist, erklärte, der Zusammenschluss ermögliche es seiner Gruppierung, sich in den kommenden sechs Jahren „effektiv in die Stadtratsarbeit einzubringen“. Auch er betonte die Übereinstimmungen.
Augsburg: Grüne und Generation Aux schließen Vertrag
Generation Aux hatte auf ein klassisches Wahlprogramm verzichtet und einzelne Projekte, etwa zur Verkehrsberuhigung, vorgeschlagen. Im Wahlkampf hieß es, klassische Parteien erreichten bestimmte Wählerschichten nicht mehr. Ziel sei, die Dinge pragmatisch anzupacken, so Brandmiller, der in der Vergangenheit für die SPD für den Stadtrat kandidiert hatte und vor sechs Jahren als grüner Oberbürgermeister-Kandidat in Stellung gebracht werden sollte, aber an innerparteilichem Widerstand scheiterte.
Brandmiller wird von den Grünen einen Sitz im Wirtschaftsausschuss bekommen. Man setze auf die Erfahrung von Generation Aux bei den Themen Start-ups und soziales Unternehmertum. Ein Sitz in weiteren Ausschüssen aus dem Grünen-Kontingent für Brandmiller sei möglich, wenn es etwa um die Themen Digitalisierung oder Kreativwirtschaft geht, heißt es in dem Vertrag zwischen Grünen und Generation Aux.
Während sich klar abzeichnet, dass es im liberal-konservativen Spektrum einen Zusammenschluss zwischen Freien Wählern, FDP und Pro Augsburg geben soll, ist noch offen, ob SPD und Linke zusammenarbeiten werden. Mehr Klarheit dazu dürfte in den kommenden Tagen herrschen. (skro)
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