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Augsburg: Für Radfahrer soll es Verbesserungen in der Hermanstraße geben

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Für Radfahrer soll es Verbesserungen in der Hermanstraße geben

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    In der Hermanstraße muss Platz für Autos, Radler und die Tram sein. Eigene Radspuren sind nur teilweise möglich.
    In der Hermanstraße muss Platz für Autos, Radler und die Tram sein. Eigene Radspuren sind nur teilweise möglich. Foto: Silvio Wyszengrad

    Bei der Stadt gibt es erste Überlegungen, wie der Fahrradverkehr in der Hermanstraße künftig geregelt werden könnte. Die neue Lösung sähe eine Kombination aus Rad- und Angebotsstreifen stadtauswärts und stadteinwärts eine Trassierung durchs Beethovenviertel vor. Für durchgängige Radstreifen in beide Richtungen fehle der Platz, so Tiefbauamtsleiter Gunther Höhnberg.

    Die Hermanstraße zwischen Königsplatz und Gögginger Brücke ist seit jeher eine Schwachstelle im Radachsen-Netz, auch wenn sie stark genutzt wird. Aktuell ist das Radeln stadtauswärts in Schrittgeschwindigkeit auf dem Gehsteig erlaubt – ansonsten müssen Radler ohne gesonderte Markierungen mit dem Autoverkehr mitschwimmen.

    So könnte der Radverkehr in der Hermanstraße verbessert werden

    Die Stadt hat mehrere Varianten ausgearbeitet, die unterschiedlich stark in den Straßenraum und die Zahl der Stellplätze eingreifen. Während der Bau einer Radspur stadtauswärts noch relativ einfach ist, sieht es in Gegenrichtung deutlich schwieriger aus. Eine Radspur bis zum Königsplatz sei kaum machbar, sagt Baureferent Gerd Merkle (CSU), weil dann unmittelbar an der Kreuzung eine Autospur wegfallen müsste. Die Folge wäre Dauerstau. „Und jeder Stau behindert auch den Straßenbahn- und Busverkehr“, so Höhnberg. Die Stadtwerke fürchten gar, unter Umständen Fördermittel für den Kö-Umbau zurückzahlen zu müssen, wenn ihre Trams aus Göggingen die Fahrzeiten nicht mehr einhalten können.

    Die Stadt würde darum die Radler gerne ab der Völk- oder Beethovenstraße ins Beethovenviertel ziehen. Dort könne man eine Fahrradstraße einrichten, die die Radler durchs Viertel bis zur Einmündung der Beethovenstraße in die Schießgrabenstraße führt, sodass sie am Königsplatz herauskommen. Autos dürfen auf einer Fahrradstraße weiterhin fahren, allerdings haben Radler Vorrang.

    Mit dieser Lösung könnte auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) leben, zumal die Konrad-Adenauer-Allee ab Juli zur Fahrradstraße umgestaltet werden soll. Allerdings müsse die Stadt dann Lösungen aufzeigen, wie Radler auf Höhe der Hallstraße bequem über die Straßenbahngleise kommen, so der ADFC.

    Augsburg: Unterschriften für Bürgerbegehren

    Aktuell hat die Stadt dort eine Art Z-Kurve angelegt, damit Radler nicht unaufmerksam über die Tramgleise rollen. ADFC-Vorstandsmitglied Arne Schäffler spricht von einer „Schikane“. Dieses Thema sei die „eigentliche Hausaufgabe“ in der Trassendiskussion. Man könne die Z-Kurve entschärfen, ohne Einbußen bei der Sicherheit hinzunehmen. „Ohnehin sind wir der Meinung, dass an vielen Gleisübergängen die Sperren das eigentliche Risiko für Fahrradfahrer darstellen, und nicht der Schienenverkehr“, so Schäffler.

    Laut Merkle sei die Z-Kurve eine Auflage der Regierung von Oberbayern gewesen, die die technische Aufsicht über Straßenbahnen in Bayern hat. Er kündigte Gespräche an. „Aber wenn von dort ein Nein kommt, können wir dem ADFC nicht Ja sagen.“

    Dies ist die Fragestellung des Radbegehrens

    Sind Sie dafür, dass die Stadt Augsburg die unten stehenden ausformulierten fünf Ziele für einen attraktiven, leistungsfähigen und sicheren Radverkehr kontinuierlich und verkehrspolitisch vorrangig verfolgt,

    indem sie diese entweder durch geeignete Maßnahmen bis spätestens Ende des Jahres 2025 weitestgehend umsetzt oder bei Maßnahmen, die einer Plangenehmigung oder Planfeststellung bedürfen, bis zu diesem Zeitpunkt die Antragsunterlagen ausarbeitet und einreicht,

    wobei diese Maßnahmen vorrangig durch Umwidmung von Flächen für Kfz-Fahrspuren oder Kfz-Parkplätze und gegebenenfalls auch zulasten der Leistungsfähigkeit des Kfz-Verkehrs umgesetzt werden sollen, in der Regel jedoch nicht auf Kosten der Flächen für den Fußverkehr, den öffentlichen Personennahverkehr und des Stadtgrüns?

    Unterdessen ist die Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren zur Verbesserung des Radverkehrs nach der Corona-Pause wieder angelaufen. Die Initiatoren, zu denen der ADFC gehört, haben mehr als zwei Drittel der nötigen 11.000 Unterschriften. Inzwischen gab es ein Gespräch mit der neuen Stadtregierung unter Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). Für den Moment, sagt Schäffler, sehe er keine Tendenz, dass das Bürgerbegehren hinfällig werde. Es gebe wohl weiter gewisse Vorbehalte in der Politik gegen die komplette Übernahme der Ziele. Wie berichtet, gibt es allerdings in weiten Teilen auch Schnittmengen mit der städtischen Verkehrspolitik. Schäffler kündigte an, dass man weiter Unterschriften sammeln werde. Dann werde man weitersehen.

    Radverkehr ist an vielen Stellen in Augsburg ein Thema

    Zunächst werde die Stadt auf Bitte der Initiatoren „Tempo 30“ in einigen Straßen prüfen, was auch indirekter Bestandteil des Begehrens ist. Es gehe um die Schertlinstraße (östlich der Bahnstrecke), die Ulmer Straße (westlich der Bahn), die Grottenau/Karlstraße/Pilgerhausstraße/Jakoberstraße, die nördliche Holzbachstraße (Höhe RAN-Tankstelle) sowie die Luitpoldbrücke/Pferseer Straße.

    In der aktuellen Bürgerumfrage der Stadt schneidet Augsburg beim Thema Fahrrad mittelmäßig ab. Bemängelt wird die Zahl der Radwege und deren Breite sowie die Zahl der Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern. Gut kommt an, dass man in Augsburg zügig mit dem Rad Ziele erreichen kann sowie die Sauberkeit der Radwege. In der Frage, ob in Augsburg zuletzt viel für den Radverkehr getan wurde oder nicht, gehen die Meinungen 50:50 auseinander.

    Hören Sie dazu unseren Podcast:

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