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Augsburg: Für Flüchtlinge des Ukraine-Kriegs gibt es in Augsburg noch freie Betten

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Für Flüchtlinge des Ukraine-Kriegs gibt es in Augsburg noch freie Betten

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    Das Behördenzentrum in der Aindlinger Straße ist derzeit für die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine vorgesehen. Dort findet auch die Registrierung statt.
    Das Behördenzentrum in der Aindlinger Straße ist derzeit für die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine vorgesehen. Dort findet auch die Registrierung statt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Krieg in der Ukraine wirkt sich unmittelbar in Augsburg aus: Täglich kommen Geflüchtete an. Am Dienstag zählte die Regierung von Schwaben 191 Ukrainerinnen und Ukrainer in ihren Augsburger Einrichtungen. Initiativen und Verbände engagieren sich weiterhin stark bei der Unterstützung der Menschen in der Ukraine und den Kriegsflüchtlingen vor Ort. Das Diakonische Werk Augsburg hat nun ebenfalls Plätze zur Verfügung gestellt.

    Derzeit sind 656 Personen in den Augsburger Anker-Einrichtungen untergebracht, teilt die Regierung von Schwaben auf Anfrage mit. Am Dienstag stammten 191 Personen aus der Ukraine, die Anzahl ändere sich aber täglich, wie Sprecherin Birgit Linke erklärt. Allein in der Nacht auf Dienstag waren vier angekündigte Busse mit insgesamt 134 ukrainischen Geflüchteten in der Unterkunft in Untermeitingen eingetroffen.

    Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine in Augsburg sind, ist offen

    Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine sich gerade in Augsburg aufhalten, können die Behörden bislang nicht sagen. Da Menschen aus der Ukraine für eine Einreise kein Visum benötigen und deshalb eine Registrierung nicht grundsätzlich vorgeschrieben sei, könne die Stadt Augsburg noch keine Angaben über die Anzahl der ukrainischen Geflüchteten in der Stadt machen. Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU): „Weil aber

    Im Behördenzentrum Augsburg in der Aindlinger Straße in Lechhausen herrscht nach Schenkelbergs Angaben derzeit ein hoher Zulauf von Ukraine-Geflüchteten, die um Hilfe suchten oder sich für die Registrierung melden möchten. Geflüchtete berichteten von langen Wartezeiten. Birgit Linke, Sprecherin der Regierung von Schwaben, sagt: „Es trifft zu, dass es im

    Geflüchtete, die bei Verwandten oder Freunden unterkommen können, müssen sich nach Angaben der Sprecherin lediglich zur Registrierung in der Einrichtung der Regierung von Schwaben erscheinen und können anschließend zurückkehren, sofern die Kontaktpersonen eine Unterkunft bereitstellen. Geflüchtete aus der Ukraine, die keine Anlaufstelle vor Ort hätten, würden nur kurzfristig für die Registrierung in der Anker-Einrichtung untergebracht. Für die Dauer des Aufenthalts erhielten sie dort Unterkunft, Verpflegung, medizinische Versorgung und sonstige Hilfe. „Nach der Erstregistrierung erfolgt zeitnah die Zuweisung in dezentrale Unterkünfte der Kreisverwaltungsbehörden oder in Gemeinschaftsunterkünfte der Regierung von

    Großteil der Bewohner der Anker-Einrichtung stammt aus Afghanistan

    Ein Großteil der ukrainischen Geflüchteten ist im Behördenzentrum und in der Dependance in der Steinernen Furt in Lechhausen untergebracht. 17 Personen waren am Dienstag auch in der Einrichtung in der Hohenstaufenstraße in Inningen registriert. Diese Unterkunft dient weiterhin für die Isolation von Corona-Fällen und die Quarantäne von Kontaktpersonen. Die Regierung von Schwaben registriert derzeit täglich zwischen sechs und zehn Asylsuchende aus anderen Herkunftsländern im

    Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist nach wie vor sehr groß. "Es gab mehrere hundert Angebote auch aus dem Augsburger Umland – für einzelne Zimmer bei Privatpersonen", berichtet Sozialreferent Schenkelberg. Nach dem Aufruf der Stadt Augsburg gingen im Sozialreferat auch eine Handvoll Wohnungsangebote ein. Die Caritas hat zwei leer stehende Pfarrhäuser in Augsburg für die Unterbringung von Geflüchteten angeboten. Die Diakonie hat inzwischen 16 Personen Erwachsene und Kinder im ehemaligen Mahlerhaus, das zum Bodelschwingh-Haus des Diakonischen Werks Augsburg (DWA) gehört, untergebracht. Insgesamt 26 Plätze stehen dort laut Einrichtungsleiter Christian Müller zur Verfügung: „Es gibt täglich mehr Anfragen.“

    Behörden und Verbände müssen mehr Personal einsetzen

    Mit den aktuellen Ressourcen sei das laut Pfarrer Fritz Graßmann, Theologischer Vorstand des DWA, jedoch nicht lange zu schaffen: „Die Kapazitäten unserer Beraterinnen und Berater sind längst mehr als ausgelastet durch die Geflüchteten der vergangenen Jahre und die gerade neu dazugekommenen afghanischen Ortskräfte. Wenn dieser Krieg nicht bald endet, brauchen wir dringend mehr Personal, um unsere Aufgabe zu erfüllen.“ Zur Sicherung der betrieblichen Abläufe in den Anker-Einrichtungen hatte die Regierung von Schwaben schon angekündigt, zusätzliches Personal einplanen zu müssen.

    Über die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt informieren wir Sie hier im Live-Ticker.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast an. Die Augsburgerin Tanja Hoggan-Kloubert spricht über die Angst um ihre Eltern in der Ukraine – und die überwältigende Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung.

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