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Augsburg: Für eine gute Sache: Oberbürgermeisterin Weber ließ sich tätowieren

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Für eine gute Sache: Oberbürgermeisterin Weber ließ sich tätowieren

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    Augsburgs Oberbürgermeistterin Eva Weber hat eine besondere Tätowierung. Es ist ein Symbol, das sie als potenzielle Organspenderin ausweist.
    Augsburgs Oberbürgermeistterin Eva Weber hat eine besondere Tätowierung. Es ist ein Symbol, das sie als potenzielle Organspenderin ausweist. Foto: Weber

    Das Bild, das Eva Weber unlängst auf Facebook veröffentlichte, mag manche überrascht haben. Auf der Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt Augsburgs Oberbürgermeisterin (CSU) eine kleine Tätowierung. Sie trägt sie auf der Innenseite eines Handgelenks. Die Politikerin gibt so viel Privates preis, weil ein Medienbericht zuletzt die mangelnde Bereitschaft zur Organspende in Deutschland aufgegriffen hat. Weber erklärt, was ihre

    Zwar befinde sich seit vielen Jahren in ihrem Geldbeutel ein Organspendeausweis, so Eva Weber. Aber das Tattoo an ihrem Handgelenk weise sie nun zusätzlich als Organspenderin aus. Das Symbol stammt von der Organisation "Junge Helden", die sich für die Organspende einsetzt. Es zeigt zwei Halbkreise, die zu einem Ganzen zusammenfinden. Auch in der Organspende kommen zwei Menschen zusammen. Und die Buchstaben O und D für das englische Wort für Organspende - "organ donation" - würden sich in dem Zeichen wiederfinden, heißt es vom Verein. Eva Weber ließ sich das Symbol im vergangenen Sommer in einem Augsburger Studio stechen.

    Tattoo von Augsburgs OB Weber: Anstoß zu Gespräche über Organspende

    Das Tattoo sei einfach plakativer als der Spenderausweis, sagt die 46-Jährige. Schon oft sei sie darauf angesprochen worden. Daraus hätten sich diverse Gespräche zum Thema Organspende entwickelt. Einige Gesprächspartner seien durchaus ins Überlegen gekommen, warum sie eigentlich keinen Ausweis haben, berichtet die Oberbürgermeisterin. 

    Im Hinblick auf Organspende zählt Deutschland zu den Schlusslichtern Europas. Tausende Menschen stehen hierzulande auf einer Warteliste und hoffen in absehbarer Zeit auf ein neues Herz, eine neue Niere oder Leber. In Bayern ist die Zahl der Organspenden im vergangenen Jahr zurückgegangen. Eva Weber hat sich bereits als Studentin einen Organspendeausweis besorgt, erzählt sie. Das Tätowieren des Symbols habe sie sich schlimmer vorgestellt.

    Augsburger Oberbürgermeisterin Weber findet Organspende wichtig

    "Letztendlich war es nur wie ein Kratzen", erzählt sie. Es sei ihr einziges Tattoo, das sie habe. Fernab der Symbolik sei es für sie auch ein Zeichen der Gemeinsamkeit in der Gesellschaft und dass man mehr im Kopf hat, als nur sich selbst. Für die Veröffentlichung des Fotos habe sie bereits Zuspruch erhalten, sagt Weber. So habe sich der Direktor der Klinik für Allgemeine-, Viszeral- und Tranplantationschirurgie am Uniklinikum, Professor Matthias Anthuber, bei ihr für ihr Statement und ihr Zeichen für die Organspende bedankt. "Ein Tattoo muss sich natürlich niemand stechen lassen", sagt Eva Weber und lacht. "Aber sich einen Organspendeausweis in der Apotheke besorgen und im Fall des Falles anderes Leben retten, das ist doch eigentlich einfach, oder?"

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