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Augsburg: Freistaat Bayern gibt grünes Licht für neue Realschule in Augsburg

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Freistaat Bayern gibt grünes Licht für neue Realschule in Augsburg

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    In Augsburg soll in einigen Jahren eine dritte staatliche Realschule entstehen.
    In Augsburg soll in einigen Jahren eine dritte staatliche Realschule entstehen. Foto: Ulrich Wagner

    In Augsburg kann eine dritte staatliche Realschule gegründet werden: Das haben Kultus- und Finanzministerium am Dienstag bekannt gegeben, nachdem sie einen Antrag der Stadt geprüft haben. "Eine neue Schule ist immer ein Gewinn, allen voran für die jungen Menschen vor Ort. Ich freue mich sehr, dass wir mit einer neuen staatlichen

    Aus Augsburg pendeln viele Realschüler ins Umland

    Die Kapazitäten an den Realschulen in Augsburg sind seit mehreren Jahren knapp. Der Bedarf an Plätzen kann nur dadurch gedeckt werden, dass Schülerinnen und Schüler aus Augsburg an Einrichtungen in die Nachbarlandkreise ausweichen. Zuletzt ergab eine Untersuchung, dass 580 Schüler mehr aus Augsburg in Umland-Realschulen pendeln als Schüler aus dem Umland an Augsburger Realschulen - angesichts der absehbaren demografischen Entwicklung und des Zuzugs würde sich diese Zahl bis 2035 auf 650 Schüler und Schülerinnen vergrößern. Das betrifft vor allem den Landkreis Aichach-Friedberg. An der Affinger Realschule etwa liegt der Anteil der Augsburger Schüler bei 30 Prozent. Für die Zukunft seien acht zusätzliche Klassen nötig, um den Zuwachs in Augsburg bewältigen zu können, so das Gutachten. Soll auch die Zahl der Gastschüler in anderen Kreisen reduziert werden, wären es gar 23 zusätzliche Klassen. Empfohlen wurde in dem Gutachten die Einrichtung einer Realschule im Augsburger Osten. 

    Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte, sie sei froh über die Genehmigung für eine dritte staatliche Realschule. "Unsere Stadt wächst und das Angebot an Schulen hinkt hinterher. Wir brauchen den Neubau dieser weiterführenden Schule für die nachfolgenden Schülerinnen- und Schülergenerationen unbedingt", so Weber. Die Entscheidung sei ein gutes Signal für Augsburg und besonders den Stadtteil Lechhausen, wo die Stadt die Schule gerne errichten möchte. Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) sprach von einem "Meilenstein". Nun müsse man sich um Genehmigung, Grundstück, Raumplanung und die Finanzierung im Haushalt kümmern. 

    Gibt ein Realschul-Neubau in Augsburg der Verlängerung der Linie 1 einen Schub?

    Zuständig für Schulgebäude ist grundsätzlich die Stadt, für einen Neubau ist aber mit staatlicher Förderung zu rechnen. Ins Auge fasst die Stadt einen Neubau in Lechhausen an der Hans-Böckler-Straße - der großen Straße in Richtung Autobahnanschlussstelle Augsburg-Ost - auf Ackerflächen. Eine Umnutzung des ehemaligen Bayernkollegs an der Schillstraße war auch geprüft worden, allerdings scheidet diese aus mehreren Gründen aus. Wenn grundlegende Rahmenbedingungen geklärt sind, könnte ein Architektenwettbewerb starten, der mindestens eineinhalb Jahre in Anspruch nimmt. Im günstigsten Fall wäre ein Baubeginn nach weiteren drei bis fünf Jahren denkbar. Die Stadt wird sich im Zuge des Schulbaus auch Gedanken über die Anbindung an den Nahverkehr machen müssen. Aktuell wird das Areal von zwei Buslinien angefahren, perspektivisch ist eine Verlängerung der Linie 1 in die Hammerschmiede vorgesehen, mit der die Realschule direkt angebunden würde.

    Die baldige Entscheidung hatte sich bereits angedeutet, nachdem die Sozialfraktion im Augsburger Stadtrat zuletzt Druck gemacht und der Stadtregierung vorgeworfen hatte, sich vom Freistaat vertrösten zu lassen (wir berichteten). Auf Nachfrage unserer Redaktion machte das Kultusministerium vor einigen Tagen aber deutlich, dass die Entscheidung unmittelbar bevorstehe. Aus der Sozialfraktion hieß es am Dienstag, dass die Kritik wohl etwas bewirkt habe. Grundsätzlich sei die Stadt aber zu langsam gewesen - der Bedarf sei schon seit acht Jahren klar gewesen, so Fraktionschef Florian Freund. Grünen-Landtagsabgeordnete Stephanie Schuhknecht begrüßte die Genehmigung. Zusammen mit den Sanierungen setze Augsburg mit dem Neubau das Signal, attraktiver Schulstandort bleiben zu wollen. Auch die Augsburger FDP äußerte sich positiv. Der Neubau ermögliche es Augsburger Schülern, wohnortnah zur Schule zu gehen. Zudem verliere Augsburg so nicht den Anschluss zu den angrenzenden Landkreisen.

    In Augsburg gibt es neben den zwei staatlichen Realschulen im Beethovenviertel (Bertolt-Brecht-Realschule) und Oberhausen (Heinrich-von-Buz-Realschule) die städtische Agnes-Bernauer-Realschule Auf dem Kreuz sowie fünf Realschulen in kirchlicher Trägerschaft. Voraussetzung für die Genehmigung des Freistaats war, dass durch eine neue staatliche Einrichtung keine bestehende Realschule gefährdet werden darf und die Erweiterung einer staatlichen Schule den Bedarf nicht abfangen kann. 

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