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Augsburg: Freie Wähler schreiben Karstadt in Augsburg ab

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Freie Wähler schreiben Karstadt in Augsburg ab

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    Die Karstadt-Filiale in Augsburg steht vor dem Aus.
    Die Karstadt-Filiale in Augsburg steht vor dem Aus. Foto: Silvio Wyszengrad

    Hans Wengenmeir, Stadtrat und stellvertretender Vorsitzender der Freien Wähler Augsburg-Stadt, geht davon aus, dass Galeria Karstadt keine Zukunft mehr in Augsburg hat. Damit geht Wengenmeir auf Distanz zu Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Der Parteikollege hatte in dieser Woche noch leise Hoffnung, dass das Warenhaus in Augsburg zu retten ist. Lars Vollmar (FDP), Fraktionschef der Bürgerlichen Mitte, greift in ungewöhnlich scharfen Worten Augsburgs Wirtschaftsreferenten Wolfgang Hübschle (CSU) an. Ähnliche Kritik war bereits von der SPD zu hören. 

    Die Fraktion Bürgerliche Mitte, zu der die Freien Wähler gehören, kritisiert die Informationspolitik von Hübschle. Vollmar wörtlich: "Wenn große Teile des Stadtrats dem Wirtschaftsreferenten in Sachen Karstadt Untätigkeit vorwerfen, dann hat sich Herr Hübschle das vor allem selbst zuzuschreiben.“ Er könne sich nicht erinnern, so Vollmar, dass Hübschle in den vergangenen zwölf Monaten dem Stadtrat auf Augenhöhe über dessen Karstadt-Aktivitäten berichtet habe. „Und selbst auf Nachfrage kommt vom Wirtschaftsreferenten, gelinde gesagt, nicht mehr als Wischiwaschi - auch in nicht-öffentlicher Sitzung.“ Hübschles Verteidigung, die Inhalte seiner Gespräche seien vertraulich, hält Vollmar daher für vorgeschoben.

    Wengenmeir sagte am Freitag: "Wie wenig Einfluss die Politik allgemein auf Wirtschafts- und Handelskonzerne hat, zeigt sich wieder einmal in der Causa Galeria-Kaufhof, außer der Staat winkt mit Subventionen." Es sei deshalb nicht verwunderlich, "dass die Bemühungen und Gespräche von Wirtschaftsminister Aiwanger und Oberbürgermeisterin Eva Weber wenig erfolgversprechend waren". 

    Wengenmeir kritisiert den Ton in der inhaltlichen Debatte um Karstadt

    Wengenmeir nimmt ferner Bezug zur inhaltlichen Auseinandersetzung um Karstadt. SPD und Stadtrat Raphael Brandmiller (Generation Aux) hatten die Stadtregierung massiv angegriffen. Ihre Kritik richtet sich an Oberbürgermeisterin Eva Weber und Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (beide CSU). Wengenmeir: "In der jetzigen Situation nachzutreten hilft niemanden, am wenigsten den Beschäftigten und der Innenstadtstruktur." 

    Immerhin habe Hübschle auf die Kritik erstmals Emotionen gezeigt. "Vielleicht bringt ihn und die Stadtregierung das dazu, nun offensiv zu agieren, statt immer nur zu reagieren", so der Stadtrat der Freien Wähler. Die Stadt sollte die Kompetenzen von Universität und IHK zur Entwicklung von Zukunftsstrategien einbinden, fordern die Freien Wähler. (möh)

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