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Augsburg: Frage beschäftigt nach Großbrand weiterhin: Wie geht man mit Akkus um?

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Frage beschäftigt nach Großbrand weiterhin: Wie geht man mit Akkus um?

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    Kaum zu glauben angesichts dieses Schadens, der in die Millionenhöhe geht: Aber ein kleiner Akku soll den verheerenden Brand in der Karolinenstraße ausgelöst haben.
    Kaum zu glauben angesichts dieses Schadens, der in die Millionenhöhe geht: Aber ein kleiner Akku soll den verheerenden Brand in der Karolinenstraße ausgelöst haben. Foto: Jörg Heinzle (Archivbild)

    Die Ursache des Großbrandes in der Karolinenstraße in Augsburgs Innenstadt im vergangenen September hat viele Menschen verunsichert. Ein explodierender Akku eines E-Rollers hatte das Feuer wohl ausgelöst, bei dem zum Glück niemand verletzt wurde. Von dem historischen Haus aber blieb nicht mehr viel übrig. Es wird noch eine Zeit dauern, bis es wieder rekonstruiert ist. Zurück bleibt die Frage: Wie gefährlich sind Akkus im eigenen Heim? Die Berufsfeuerwehr Augsburg nimmt den offiziellen Rauchmeldertag am Freitag als Anlass, um erneut für einen sorgfältigen Umgang mit Akkus zu sensibilisieren.

    Nach der Feuerkatastrophe in der Karolinenstraße in der Nähe des Rathausplatzes klingelte bei der Berufsfeuerwehr immer wieder das Telefon. "Die Leute wollten wissen, wie sie mit Akkus umgehen sollen. Viele sorgten sich, weil sie im Gerätehaus den Rasenmäher-Akku haben oder das E-Bike im Keller", erinnert sich Friedhelm Bechtel. Laut dem Sprecher der Berufsfeuerwehr Augsburg sei es tatsächlich auch nicht von der Hand zu weisen, dass von einem Akku, gerade wenn er irgendwo heruntergefallen ist oder anderweitig beschädigt wurde, eine gewisse Gefahr ausgehen kann. Deshalb wolle die Feuerwehr den Rauchmeldertag nutzen, um Tipps zu geben. "Denn jeder Haushalt hat eine große Anzahl von Akkus, die an jeder Steckdose geladen werden."

    Gefahr von Akkus: Augsburger Berufsfeuerwehr sensibilisiert

    Oberste Regel sei immer, so Bechtel, während eines Ladevorgangs daheimzubleiben, um im Notfall reagieren zu können. "Wenn ein Akku explodiert, kann schnell ein Brand entstehen. Denn da steckt viel Energie dahinter." Auch darum seien Rauchmelder so immens wichtig. Wie wichtig, das hat Gabriele Seidenspinner vom Augsburger Eigentümerverband Haus und Grund vor einigen Monaten bei einem Kunden gesehen.

    Bei diesem sei plötzlich ein alter, gebrauchter Handyakku explodiert. "Nur wegen eines Rauchwarnmelders, der sofort losging, wurde Schlimmeres verhindert", erzählt Seidenspinner und ergänzt: "Rauchwarnmelder lohnen sich immer." Sie appelliert ebenso an Immobilienbesitzer, ihre Mieter darauf hinzuweisen, dass man Akkus nicht unbeaufsichtigt lädt. Feuerwehrsprecher Bechtel hat freilich noch mehr Empfehlungen parat.

    Lithium-Ionen-Akkus weder Kälte noch Hitze aussetzen

    Akkus sollten immer vorsichtig behandelt und nicht beschädigt werden, keinesfalls dürften sie zerlegt werden. Der "Laderaum" müsse mindestens über einen Rauchwarnmelder verfügen. Von einem "Dauerladen" an der Steckdose rät er ab. Das berge Risiken. Außerdem sollten ausschließlich Ladegeräte verwendet werden, die vom Hersteller für den Akku oder bei fest verbauten Akkus, für das jeweilige Gerät vorgeschrieben sind. Weder sollten Akkus einer enormen Kälte oder Hitze ausgesetzt sein. Eine Lagerung im direkten Sonnenlicht tue ihnen auch nicht gut.

    Bei der Berufsfeuerwehr will man die Brandstatistiken im Bereich von Lithium-Ionen-Akkus künftig genau beobachten. Friedhelm Bechtel rät, sich im Notfall schnell in Sicherheit zu bringen und die Feuerwehr zu rufen. "Wir haben genügend Wasser, um zu löschen." Im Falle des historischen Hauses in der Karolinenstraße mussten die Einsatzkräfte mehrere Tage löschen. Immer wieder loderten Glutnester auf.

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