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Augsburg: Fluthelfer sind zurück in Augsburg: So standen sie den Opfern bei

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Fluthelfer sind zurück in Augsburg: So standen sie den Opfern bei

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    Sie kamen aus Augsburg, um den Menschen im Flutkatastrophengebiet von Ahrweiler zu helfen. Nach der Rückkehr gab es einen Empfang im Augsburger Rathaus.
    Sie kamen aus Augsburg, um den Menschen im Flutkatastrophengebiet von Ahrweiler zu helfen. Nach der Rückkehr gab es einen Empfang im Augsburger Rathaus. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ihr Einsatzgebiet war das Flutkatastrophengebiet von Ahrweiler. 14 Feuerwehrleute aus Augsburg halfen bei den Aufräumarbeiten. Es war ein Einsatz, der sie stark bewegt habe, berichteten die Männer nach ihrer Rückkehr. Am Dienstag gab es einen Empfang für die Helfer im Fürstenzimmer des

    Oberbürgermeisterin Eva Weber dankte den Feuerwehrkräften für ihren Einsatz im Flutkatastrophengebiet Ahrweiler.
    Oberbürgermeisterin Eva Weber dankte den Feuerwehrkräften für ihren Einsatz im Flutkatastrophengebiet Ahrweiler. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Opfer der Flutkatastrophe hätten weder Strom noch Wasser, erzählte Feuerwehrmann Andreas Moschkau von der Freiwilligen Feuerwehr Kriegshaber. Die Bewohnerinnen und Bewohner könnten weder etwas kochen noch normal auf die Toilette gehen oder duschen. Wie Moschkau schildert, sei dies für die Opfer der Flut auch mental schwer zu verarbeiten. Die Einsatzkräfte seien auch in emotionaler Hinsicht als Stützen und Seelsorger für die Betroffenen benötigt worden, sagt er. „Die Betroffenen wollten uns von ihrem Leid erzählen – es war wichtig, dass sie darüber sprechen, und dafür waren wir da.“

    Am Samstag kamen die Helfer aus dem Katastrophengebiet zurück

    Am Samstagabend kamen die Helfer wohlauf und gesund zurück. Für den körperlichen und mentalen Einsatz der Hilfskräfte dankte Oberbürgermeisterin Eva Weber im Namen der Stadt Augsburg. Das Ausmaß des Einsatzes war immens: Es stand vor allem das Auspumpen von Kellern und Tiefgaragen auf der Agenda. 7500 Liter Wasser und Öl wurde herausgepumpt, 1000 Kubikmeter Holz wurde per Hand entsorgt und über 8000 Tonnen Schlamm wurden geborgen.

    Für die Einsatzkräfte sei die Tätigkeit stark belastend gewesen, berichtet Christian Töpfel-Gruber: „Die persönlichen Geschichten der Menschen dort haben uns sehr berührt. Jeder von uns hat mindestens einen Moment erlebt, den er nie vergessen wird.“ Nicht zu wissen, was sich unter den Holzbergen, den Wassermassen und den Schuttbergen befinde, sei eine schwierige Situation. Nicht zuletzt wurde den Helfern aus Augsburg berichtet, dass in der auszupumpenden Tiefgarage zuvor 16 Leichen geborgen wurden. Eine andere Geschichte drehte sich um eine Frau, die sich elf Stunden an einen Fernsehmast geklammert hatte, um sich von den Wassermassen zu retten.

    3000 Einsatzkräfte waren im Flutkatastrophengebiet im Einsatz

    Neben den rund 3000 offiziellen Einsatzkräften befanden sich zudem auch zahlreiche freiwillige Helfer, die tatkräftig mitgeholfen haben. „Alles funktionierte wie am Schnürchen. Es war wie ein Zahnrad, welches sich langsam, aber sicher fügte. Jeder Handgriff hat gesessen“, erzählt Feuerwehrmann Sven Uhlig. Zu Beginn des Einsatzes sah es noch ganz anders aus. Auf einer Länge von 60 Kilometern, der Einsatzstelle der Helfer, sei nahezu alles komplett verwüstet gewesen. Aber nach und nach wurden Schuttberge kleiner und die Schlammhaufen verschwanden, hieß es.

    Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber würdigt den Einsatz

    Das Engagement der Einsatzkräfte sei bewundernswert. Menschen, die sich überhaupt nicht kennen, helfen sich gegenseitig. „Es zeigt sich mal wieder, wie wichtig Ehrenamt ist. Und dass Verantwortung übernommen werden muss, damit unsere Gesellschaft funktioniert“, würdigte Eva Weber die große Hilfsaktion.

    Zwischenzeitlich sind weitere Hilfskräfte vom Bayerischen Roten Kreuz nach Augsburg zurückgekehrt. „Es hat alles reibungslos funktioniert“, sagte BRK-Chef Michael Gebler. Ein erneuten Aufruf für weitere Hilfskräfte sei aber bereits ergangen. Der Katastropheneinsatz würde laut Gebler noch mindestens bis September oder Oktober fortbestehen. „Die Menschen dort wirken positiv und hoffnungsvoll, obwohl die meisten von ihnen so viel verloren haben“, schilderte er beim Empfang der Stadt seine persönliche Wahrnehmung.

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