Wenn es sein muss, stehen sie hier in einer Reihe bis zum Straßenrand und stundenlang. Manche von ihnen haben die ganze Ukraine durchquert, um herzukommen, ein riesiges Land, dazu Polen oder die Slowakei und Tschechien. Sie haben vorerst ihre Heimat verloren, in die eine fremde Armee einmarschiert ist, in der vielleicht ihre Häuser zerbombt wurden. Was machen da noch ein paar Stunden Warterei? Es sind Menschen wie Eugenia, die hier ankommen, 26 Jahre alt, eine gelernte Übersetzerin, die fließend Englisch spricht, gerade Online-Kurse belegt hatte und im IT-Bereich beruflich neu anfangen wollte, ehe die russische Invasion begann. Menschen wie Anastasia Ivanova und Wladimir Ivanov, die drei kleine Kinder haben, das jüngste nur vier Wochen alt. Und die nun vorerst hier gestrandet sind, im schmucklosen Gewerbegebiet in Lechhausen.
Augsburg