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Augsburg: Feuer verwüstet Lokal "Weißer Hase" in der Innenstadt

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Feuer verwüstet Lokal "Weißer Hase" in der Innenstadt

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    Am Nachmittag brach das Feuer noch einmal aus, die Feuerwehr musste anrücken.
    Am Nachmittag brach das Feuer noch einmal aus, die Feuerwehr musste anrücken. Foto: Jörg Heinzle

    Es wird einige Zeit dauern, bis im „Weissen Hasen“ in der Augsburger Innenstadt wieder Gäste bewirtet werden können. Das wird beim Blick in die Räume schnell klar. Die Küche des Gasthauses in der Annastraße ist komplett ausgebrannt. In den Gasträumen ist alles schwarz. Die Fensterscheiben sind so verrußt, das fast kein Tageslicht nach innen dringt. Der dichte Brandrauch hat das gesamte Haus massiv verschmutzt. Der Schaden liegt laut Polizei bei rund 250 000 Euro – womöglich aber auch noch höher.

    Der Brand bricht gegen 11.30 Uhr in der Küche des Lokals aus. Wie die Ermittlungen der Kriminalpolizei später ergeben, fängt das Fett in einer Fritteuse Feuer. Ursache ist wohl ein technischer Defekt. Zu der Zeit sitzen bereits einige Personen in dem Gasthaus, die zum Mittagessen gekommen sind. Gefüllte Paprika stehen als Angebot auf der Mittagskarte. Eine Köchin, noch in ihrer weißer Arbeitskleidung, erzählt später den Polizeibeamten, wie plötzlich die Flammen aus dem Gerät schlagen.

    Die Frau reagiert genau richtig: Sie dreht schnell noch das Gas ab in der Küche, damit es zu keiner Explosion kommen kann. Dann schaut, dass alle Gäste und auch das Personal das Haus so schnell wie möglich das Haus verlassen. Nicht jeder erkennt sofort den Ernst. Manche wollen offenbar zuerst weiter essen. Der Rauch verteilt sich dann aber schnell im ganzen Gebäude. Unter anderem durch den Schacht eines Speisenaufzugs.

    Es ist ein Passant, der zuerst die Feuerwehr alarmiert, berichtet deren Sprecher Anselm Brieger. Der Anrufer spricht von einem Dachstuhlbrand, weil dichter Rauch aus dem Dachgeschoss dringt. Auch aus den Fenstern im ersten und zweiten Obergeschoss qualmt es. Als die Feuerwehrleute in der Annastraße eintreffen, merken sie allerdings schnell, dass der Brandherd in der Küche im Erdgeschoss liegt.

    Am Nachmittag muss nochmal die Feuerwehr anrücken

    Insgesamt zehn Feuerwehrleute gehen mit Atemschutzgeräten in das Haus. Das Feuer wird mit Schaum gelöscht. Gleichzeitig suchen die Feuerwehrleute in dem Haus auch nach Personen. Allerdings können sie relativ schnell Entwarnung geben: Niemand befindet sich mehr in dem Gebäude, es gibt keine Verletzten. Die alarmierten Retter vom Roten Kreuz bleiben zwar sicherheitshalber noch einige Zeit vor Ort, können dann aber wieder abziehen.

    Am Nachmittag, gegen 16 Uhr, gibt es dann noch mal Aufregung. Plötzlich dringt wieder Qualm aus dem Lokal. Eine Zwischendecke zum ersten Stock fängt noch einmal Feuer. Beißender Rauch zieht durch die Innenstadt, der auch auf dem Rathausplatz und am Kö deutlich wahrzunehmen ist. Passanten halten sich Schals und Taschentücher vor die Nase. Erneut rückt die Feuerwehr mit einem Großaufgebot an. Auch die freiwillige Feuerwehr aus Göggingen wird alarmiert.

    Die Annastraße ist in dem Bereich vor dem Lokal mehrere Stunden abgesperrt. Einige Geschäfte, etwa die H&M-Filiale, sind deshalb vorübergehend nicht erreichbar. Die Betreiber des „Weissen Hasen“, die Brüder Faton und Fatmir Seferi eilen am Mittag sofort zu ihrem Lokal, als sie die Nachricht von dem Brand erhalten. Sie verfolgen von der Straße aus mit ernster Miene die Löscharbeiten. Fatmir Seferi sagt, es sei noch nicht abzuschätzen, wie lange es daure, bis das Lokal wieder öffnen könne. Zunächst müssten Gutachter untersuchen, wie stark das Gebäude beschädigt sei. Es soll aber auf jeden Fall weitergehen. Das Personal sei zunächst einmal in den Urlaub geschickt worden, soll aber auch in der Renovierungszeit weiterbeschäftigt werden. Seferi sagt, er sei froh, dass bei dem Brand keine Personen zu Schaden gekommen seien. Er meint aber auch: „Es ist das erste Mal, dass ich so etwas in einem unserer Gasthäuser erlebe, das tut natürlich weh.“

    Die Seferi-Brüder sind Schwergewichte in der Augsburger Gastronomieszene. Faton und Fatmir Seferi betreiben neben dem „Weissen Hasen“ auch noch die Kälberhalle auf dem Schlachthofareal, die Zeughaus-Stuben und das Brauereigasthaus König von Flandern in der Karolinenstraße. Ihr Bruder Ilir ist zudem Chef des Ochsen in Göggingen und des Haunstetter Hofs.

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