Die Größe der beiden Monitore, um die es in dem Streitfall geht, steht exakt in den städtischen Akten. Sie messen demnach jeweils 1,1 auf 1,928 Meter. Sie stehen beim Tennislabel "Sportkind" im Schaufenster, an prominenter Stelle am Rathausplatz. Darüber, wie groß das Vertrauen zwischen Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber und ihrem Baureferenten Gerd Merkle noch ist, ist weniger bekannt. Dass das Verhältnis Schaden genommen hat, davon kann man ausgehen. Und das hängt direkt mit den Monitoren zusammen. Merkle vertritt die Ansicht, dass Sportkind gegen städtische Vorschriften und den Denkmalschutz verstoßen hat - und hat das im Bauausschuss des Stadtrats auch so vorgetragen. Eva Weber sieht die Sache anders und ging in die Offensive. Zunächst gegenüber unserer Redaktion, später auch über die sozialen Medien. "Die Unternehmerinnen von Sportkind sind mutig", schrieb sie auf Facebook. "Sie sind, wie viele andere, der Treibstoff unseres Gemeinwohls." Es müsse in der Politik ums Ermöglichen gehen, und nicht ums Verhindern. Dass sie dabei auf Konfrontationskurs mit dem Baureferenten geht, nimmt sie offenkundig in Kauf. Es ist eine Machtprobe - und der Ausgang scheint offen.
Augsburg