Eva Weber wusste, was sie erwartet: Als sie 2020 als OB-Kandidatin für die Augsburger CSU antrat, war sie - im Gegensatz zu ihrem Vorgänger Kurt Gribl - kein Neuling mehr; weder in der Politik noch in der Stadtverwaltung. 2009 war sie ins Wirtschaftsreferat gekommen, das sie erst kommissarisch, 2011 dann als Referentin übernahm. Die eigentliche "Politisierung" der Eva Weber aber hatte früher begonnen: durch ihren Vater, den ehemaligen Landtagsabgeordneten Alfons Zeller. Wer so geprägt ist, kennt die Herausforderungen, die ein höheres politisches Amt mit sich bringt. Doch als Weber am 29. März nach einer Stichwahl als erste Frau an der Spitze Augsburgs feststand, sollte für sie eine Amtszeit beginnen, in der so ziemlich alles anders kam: Corona und der Ukraine-Krieg haben Eva Weber unfreiwillig zur "Krisen-Oberbürgermeisterin" gemacht.