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Augsburg: Es hagelt wegen Corona wieder Absagen von Messen und Konzerten in Augsburg

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Es hagelt wegen Corona wieder Absagen von Messen und Konzerten in Augsburg

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    Auch im Jahr 2022 wird es keine Augsburger Frühjahrsausstellung geben. Die afa, die im Februar hätte stattfinden sollen, wurde abgesagt.
    Auch im Jahr 2022 wird es keine Augsburger Frühjahrsausstellung geben. Die afa, die im Februar hätte stattfinden sollen, wurde abgesagt. Foto: S. Wyszengrad (Archiv)

    Wegen der Corona-Pandemie war bereits spekuliert worden, ob die Augsburger Frühjahrsausstellung, kurz afa, wie geplant Anfang Februar stattfinden kann. Seit Mittwoch herrscht Gewissheit. Die besucherstärkste Veranstaltung im Augsburger Messezentrum fällt ersatzlos aus. Dies gab die Firma Afag Messen und Ausstellungen GmbH, die in Augsburg mehrere große Messen ausrichtet, bekannt. An den Weltleitmessen Grindtec (Schleiftechnik) und Interlift (Aufzugsbranche), die im Frühjahr über die Bühne gehen sollen, wird vorerst festgehalten. Das Aus der afa ist nicht die einzige Hiobsbotschaft in diesen Tagen für die Messe

    Weihnachtskonzerte der Presley Family im Spectrum fallen aus

    Konzertveranstalter Ufuk Aykut hat ebenfalls am Mittwoch sämtliche Veranstaltungen und Konzerte im Spectrum an der Ulmer Straße abgesagt. Bis 15. Januar ruht der Betrieb. Betroffen von den Absagen sind die traditionellen Weihnachtskonzerte der Presley Family. Für die Auftritte von Supercharge, She´s got Balls, Helfer Skelter und Christine Eixenberger soll es Ersatztermine geben. Die geplante Silvesterparty wird dagegen sicherlich ersatzlos ausfallen.

    Die Situation im Augsburger Messewesen spitzt sich derzeit zu. Vor wenigen Wochen hatte Geschäftsführer Rau noch mit Freude darauf hingewiesen, dass das Areal im ersten Quartal 2022 nahezu komplett ausgebucht sei. Es seien nicht nur Messen und Ausstellungen im Terminkalender verzeichnet, sondern auch einige Konzerte und Auftritte von Comedians.

    Die Presley Family tritt in diesem Jahr nicht zu den traditionellen Weihnachtskonzerten im Spectrum auf.
    Die Presley Family tritt in diesem Jahr nicht zu den traditionellen Weihnachtskonzerten im Spectrum auf. Foto: Thomas Hack

    Jetzt kurz vor dem Jahreswechsel sieht die Situation deutlich schlechter aus. Die Messe Augsburg GmbH hatte ihre Veranstaltung "Jagen und Fischen" in der Vorwoche abgesagt. Nun folgt das Aus der afa. Zudem wird auch die Regio Agrar Bayern nicht Ende Februar ihre Zelte in Augsburg aufschlagen. Die landwirtschaftliche Fachmesse ist ersatzlos gestrichen.

    Messen in Augsburg abgesagt: "Es fehlt die Planungssicherheit"

    Rau reagiert auf die Absagen, die womöglich nicht die letzten sind, mit Verständnis, zumal er selbst mit daran beteiligt war: "Es fehlt die Planungssicherheit." Gegenwärtig wisse niemand konkret, unter welchen Vorgaben Messen überhaupt stattfinden könnten, sollte sich die Corona-Lage weiter zuspitzen. Aktuell gilt in Bayern bei Messen die 2G-plus-Regelung. Aussteller sowie Besucherinnen und Besucher müssen geimpft oder genesen sein. Zudem benötigen sie einen Test.

    Festgelegt ist ferner, dass sich an einem Ausstellungstag nicht mehr als 12.500 Personen gleichzeitig auf dem Areal aufhalten dürften. Bei der afa, die nun allerdings abgesagt ist, hätte dies zumindest ein Problem sein können. Zur fünftägigen afa im Jahr 2020 kamen fast 60.000 Personen. Der Spitzenwert lag am Sonntag mit 18.100 Besuchern. Wegen Corona fiel die afa bereits im Jahr 2021 aus.

    Warum sich Konzerte derzeit nicht rechnen

    Ungewiss ist zudem die Situation bei Konzertveranstaltungen und Comedyshows im Messezentrum. Gegenwärtig gilt, dass die Veranstaltungen lediglich mit 25 Prozent an möglichen Zuschauern besetzt sein dürfen. "Das ist zu wenig, um die Veranstaltungen kommerziell zu betreiben", erläutert Rau. Es bleibe abzuwarten, wie die Veranstalter darauf reagieren.

    Die RegioAgrar Bayern fällt in diesem Jahr aus. Termin wäre Ende Februar in Augsburg gewesen.
    Die RegioAgrar Bayern fällt in diesem Jahr aus. Termin wäre Ende Februar in Augsburg gewesen. Foto: Anne Wall (Archivbild)

    Am Mittwochnachmittag gab die Firma Afag bekannt, warum sie die afa aus dem Programm gestrichen hat. Die aktuell aus den politischen Gremien geäußerten Verlautbarungen verheißen für die Veranstalter der Messe zumindest vorerst nichts Gutes. Demnach seien Freizeitkontakte so weit als möglich zu reduzieren, über Verbrauchermessen schwebe das Damoklesschwert der kurzfristigen Absage durch eine Behörde. Für die afa werde somit der Planungshorizont immer unklarer. Dazu erläutert Afag-Sprecher Winfried Forster: "Das ist ein immenses Problem für Veranstalter, aber auch die Verunsicherung der Aussteller wächst zunehmend." Für diese werde der wirtschaftliche Erfolg unkalkulierbar, weil gar nicht absehbar sei, wie der Tagesverkauf organisiert werden könne. Viele afa-Besucher sind treue Gäste, die oft kurzfristig die Verbraucherschau ansteuern. 2022 findet die afa nicht statt, der Termin für die afa im Jahr 2023 steht: Sie findet von Mittwoch, 25. bis Sonntag, 29. Januar, statt.

    Die RegioAgrar Bayern findet ebenfalls nicht statt

    Nicht viel anders klingt die Argumentation des Messeveranstalters E.G.E. European Green Exhibitions GmbH, der seit zehn Jahren die RegioAgrar Bayern in Augsburg hält. Diese Messe hätte vom 23. bis 25. Februar in den Augsburger Messehallen stattfinden sollten. "Sowohl die Aussteller als auch wir als Veranstalter haben einen hohen Anspruch an die Qualität der RegioAgrar Bayern. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen könnten wir diese Erwartungen auf beiden Seiten nicht erfüllen", erklärt Friedrich Deckert, Geschäftsführer des Messeveranstalters. Um möglichst früh für Planungssicherheit bei Ausstellern und Partnern zu sorgen, sei die Entscheidung frühzeitig getroffen worden. Einige tausend Fachbesucher waren in früheren Jahren gekommen.

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