Wird Augsburg doch noch Austragungsort für die Frauen-Fußball-EM 2029? Am kommenden Montag wird in einer Sondersitzung des Sportausschusses entschieden, ob die Stadt eine Interessenbekundung abgibt. Das Sportreferat will erst in der Sitzung einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen machen, aus einer Darstellung der Rahmenbedingungen für eine Interessenbekundung wird aber dennoch eine gewisse Skepsis deutlich. In den am Freitag veröffentlichten Sitzungsunterlagen führt die Stadt zahlreiche Bedenken auf. Vor allem die Kosten, die im Millionenbereich liegen würden, schrecken die Stadt ab. Unter den aktuellen Interessenten wäre Augsburg demnach wohl die einzige bayerische Kommune, so die Stadt, die sich auf eine Rückfrage über den FCA beruft. Wie sich der Sportausschuss entscheidet, wird maßgeblich von der Positionierung der CSU abhängen.
Augsburg
Grundsätzlich stellt sich mir die Frage, ob auch die Bewerbung als Austragungsort für eine MÄNNER-WM entsprechend abgelehnt worden wäre?? Ebenso grundsätzlich sehe ich allerdings den Punkt, dass viel zu wenig Geld für schulische und allgemeine Sportstätten für Augsburger Kinder und Erwachsene zur Verfügung steht (Erbauung und Erhalt von Schul- und öffentlichen Schwimmbädern, Turnhallen, Sportplätzen etc.). So lange da nicht endlich ordentliche Schritte gegangen werden können, sollte man auf "panem et circenses" unbedingt verzichten. Dass Hotellerie und Gastronomie jetzt aufjaulen: eh´ klar! Sollte deshalb aber die Stadt diese Branchen sozusagen sponsern und selbst auf den Millionen Kosten sitzen bleiben? Nö, Sportsfreunde.
Das kann man alles so sehen und Sie haben in vielen Punkten aus meiner Sicht auch Recht. Aber warum schlägt man die Tür jetzt schon zu? Es geht um das Bekunden des Interesses. Nicht mehr. Das sollte die Stadt ohne größeren Aufwand stemmen können und im Laufe der Zeit wird man a) erfahren ob die EM überhaupt an Deutschland geht, b) wie viel Spiele tatsächlich in Augsburg stattfinden könnten, c) welche Anforderungen wirklich an Austragungsorte gestellt werden, d) was diese Kosten würden und e) welche Unterstützung und Mittel von Dritten möglich sind. Das alles ist aktuell nicht bekannt. Auch nicht der Stadtspitze, die nur Mutmaßungen anstellt und im Nebel stochert. Das Argument, man würde Erwartungen wecken ist in meine Augen ebenfalls Unfug. Als ob die Bürger in Augsburg keine Enttäuschungen, bspw. aufgrund der Haushaltslage, gewohnt wären. Diese Kapriolen der Stadt nehmen die meisten doch nur noch mit einem Achselzucken zur Kenntnis. An der Front vergibt man sich als Politik nichts.
Ist leider nur zum Teil richtig. Auch bei einer reinen Interessenbekundung muss man sich über die möglichen Kosten im Klaren sein; will heißen, muss bezahlbar sein. Auch muss man bedenken, was im Vorfeld bereits an Investitionen zu tätigen wäre, und diese fallen an! Wenn man dann bedenkt, wie sich die finanzielle Situation der Stadt, aber noch mehr von Interesse sind die fehlenden Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten im sozialen Bereich, dann dürfte man eigentlich nur zu einer einzigen Entscheidung kommen. Ablehnung!
Welche Kosten meinen Sie in diesem Stadium konkret? Das Papier zum Ausdrucken der Interessensbekundung und eine Kugelschreiber für die Unterzeichnung kann ich beisteuern. Falls Versand der Interessensbekundung nötig, übernehme ich auch das Porto. Wenn im Kaufhaus kein Preisschild an einer Ware klebt, die nicht so häufig verfügbar ist, kann man sich nach dem Preis erkundigen. Wenn sie Auskunft nicht gefällt, kann man die Ware immer noch stehen lassen. Man muss aber nicht gleich wegen des fehlenden Preisschilds auf dem Absatz kehrt machen und das Kaufhaus verlassen.
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