Corona hat in der Zusammenarbeit der Industrie- und Handelskammer (IHK) vieles durcheinandergewirbelt. Videokonferenzen statt persönlichen Begegnungen waren auch hier angesagt. Der Austausch zwischen hauptamtlichen Kräften und ehrenamtlich engagierten Wirtschaftsvertretern litt darunter. Jetzt ist die Zeit für mehr persönliche Kontakte gekommen. Eine Situation, die Ellen Dinges-Dierig schätzt. Sie ist seit Frühjahr 2022 Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Augsburg-Stadt. Die 45-Jährige ist somit die oberste Repräsentation der heimischen Betriebe aus dem Stadtgebiet
Im Unternehmen ist Ellen Dinges-Dierig für die Finanzen zuständig
Ellen Dinges-Dierig ist Vorstandsmitglied der Dierig Holding AG und kommt aus der Textilbranche. Ihr Verantwortungsbereich im Unternehmen betrifft die Finanzen. Der langjährige Sprecher des Vorstands, Christian Dierig, hatte sich im Frühjahr 2021 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Seine Nichte Ellen Dinges-Dierig und sein Neffe Benjamin Dierig leiten nun das Familienunternehmen.
Dass Ellen Dinges-Dierig den Weg zur IHK gefunden hat, habe viel mit ihrem Onkel zu tun, sagt die 45-Jährige. Er habe sie für das ehrenamtliche Engagement begeistern können. "Ich wollte mich dann aber auch bewusst für die Wirtschaft in der Region einsetzen", sagt Ellen Dinges-Dierig.
Im Jahr 2023 stehen Wahlen bei der IHK in Augsburg an
Die Akzeptanz im Kreis der Unternehmerinnen und Unternehmer in der Regionalversammlung muss groß gewesen sein. Einstimmig wurde sie im Frühjahr als Vorsitzende bestimmt. Ihr Vorgänger Markus Litpher hatte sich freiwillig zurückgezogen und wollte die Nachfolge frühzeitig geklärt wissen. Ellen Dinges-Dierig stand parat. Wenn nun im nächsten Jahr Neuwahlen anstehen, würde sie gerne als Vorsitzende weitermachen.
Die Aufgabe sei reizvoll. Dinges-Dierig würde es freuen, wenn sich noch mehr Frauen im Ehrenamt der IHK betätigen würden. Zu diesen Frauen gehört Andrea Pfundmeier. Die Unternehmerin aus der IT-Branche ist IHK-Vizepräsidentin. "Die IHK hat ein so umfangreiches Informationspaket, von dem viele Unternehmerinnen und Unternehmer gar nichts wissen", sagt die zweifache Mutter, die in Bobingen lebt. Ihr bisheriges Engagement für die Kammer habe sie nicht bereut, sagt die 35-Jährige: "Viele Menschen wollen anfangs gar nicht glauben, dass ich auch für die IHK im Einsatz bin." Dann kläre sie über ihre Aufgabe auf und versuche, Begeisterung zu wecken. Dies gelinge ihr immer öfter.