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Augsburg: Elias-Holl-Platz, Kö & Co.: So sicher ist die Lage auf Augsburgs Plätzen

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Elias-Holl-Platz, Kö & Co.: So sicher ist die Lage auf Augsburgs Plätzen

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    Augsburgs öffentliche Plätze kommen immer mal wieder negativ in die Schlagzeilen. Am Elias-Holl-Platz  und am Rathausplatz hielten sich vergangenes Jahr zahlreiche Jugendliche auf, die laut feierten.
    Augsburgs öffentliche Plätze kommen immer mal wieder negativ in die Schlagzeilen. Am Elias-Holl-Platz und am Rathausplatz hielten sich vergangenes Jahr zahlreiche Jugendliche auf, die laut feierten. Foto: Michael Hochgemuth

    Am Dienstagnachmittag ist die Polizei mit einigen Beamten am Königsplatz. Sie kontrollieren die Menschen, die hier auf den Bänken beim Springbrunnen sitzen, schauen, ob einer von ihnen illegale Drogen dabei hat oder ob gegen jemanden hier ein Haftbefehl vorliegt. Die Lebenserfahrung zeige, dass beides an diesem Ort schon mal der Fall sein könne, sagt ein Polizist.

    Auch wenn an diesem Tag nichts auffällig ist. Es ist der „länderübergreifende Sicherheitstag“ der Polizei, an dem sie die Sicherheit im öffentlichen Raum besonders thematisieren will. Allerdings ist der Kö ohnehin einer der Orte, an dem die Beamten öfter mal Präsenz zeigen. Der Verkehrsknotenpunkt in der Innenstadt, klar, aber eben auch ein Treffpunkt der Alkoholiker- und Trinkerszene.

    Am Kö (Foto) und am Helmut-Haller-Platz gibt es immer wieder Probleme mit Drogen- und Alkoholabhängigen.
    Am Kö (Foto) und am Helmut-Haller-Platz gibt es immer wieder Probleme mit Drogen- und Alkoholabhängigen. Foto: Anne Wall

    Viele Menschen fühlen sich am Rathausplatz belästigt

    Seit Jahren rücken die öffentlichen Plätze in Augsburg immer mal wieder in den Fokus und produzieren Schlagzeilen, oft der Kö und der Helmut-Haller-Platz in Oberhausen. 2017 aber war es auch der Rathausplatz; die Stadt teilte damals mit, viele Menschen fühlten sich „zunehmend durch Alkoholgenuss und überlaute Beschallung belästigt“. Stadt und Polizei reagierten darauf mit verstärkten Kontrollen, dem Einsatz von Sozialarbeitern und freundlichen Appellen.

    Am Elias-Holl-Platz hielten sich vergangenes Jahr zahlreiche Jugendliche auf, die laut feierten.
    Am Elias-Holl-Platz hielten sich vergangenes Jahr zahlreiche Jugendliche auf, die laut feierten. Foto: Annette Zoepf

    2018 gab es hingegen massive Beschwerden von Anwohnern des Elias-Holl-Platzes hinter dem Rathaus. Sie fühlten sich von Jugend-Gruppen drangsaliert, die sich dort vor allem in den Abendstunden trafen. Die Stadt reagierte, unter anderem sind seit Juli zwei sogenannte „Nachtmanager“ im Einsatz: Frühere Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes, die in der Innenstadt zwischen Anwohnern und Nachtschwärmern vermitteln sollen. Gekleidet sind sie in zivil.

    Und 2019? Blieb die Diskussion um die öffentlichen Plätze bislang auffällig zurückhaltend; größere Debatten um „Brennpunkte“ gab es ebenso wenig wie bekannt gewordene massive Anwohnerbeschwerden. Die Stadt sagt dann auch auf Anfrage, dass die Situation in der Innenstadt diesen Sommer „ruhiger verlaufen“ sei als im letzten Jahr. Zugleich ließen sich „keine ungewöhnlichen Entwicklungen oder Abweichungen im Vergleich zu den letzten Jahren beobachten“.

    Allerdings: Aus den offiziellen Zahlen der Stadt lässt sich nicht unbedingt eine ruhigere Lage ableiten. Um einen Überblick über die Situation auf den Plätzen zu haben, erstellt die Polizei regelmäßig Lagebilder. Die Beamten nehmen dafür jeweils den Zeitraum von Januar bis Ende September in den Blick. Der am stärksten durch Kriminalität belastete Platz ist wie im vergangenen Jahr der Helmut-Haller-Platz, ein Treffpunkt der Süchtigenszene. 265 Straftaten registrierte die Polizei hier, etwas mehr als im Vorjahreszeitraum (248) und auch etwas mehr als am Königsplatz (253).

    Helmut-Haller-Platz in Augsburg: Die Mehrheit der Delikte hat mit Drogen zu tun

    Am Kö und am Helmut-Haller-Platz (Foto) gibt es immer wieder Probleme mit Drogen- und Alkoholabhängigen.
    Am Kö und am Helmut-Haller-Platz (Foto) gibt es immer wieder Probleme mit Drogen- und Alkoholabhängigen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Was man berücksichtigen muss: Die überwiegende Mehrheit der erfassten Delikte am Oberhauser Bahnhof stehen im Zusammenhang mit Rauschgift, nämlich 192 von 265. Drogendelikte werden oft nur bei Kontrollen aufgedeckt, die Statistik hängt maßgeblich davon ab, wie oft die Polizei kontrolliert. Der Helmut-Haller-Platz sei auch nach wie vor Haupteinsatzort für den städtischen Ordnungsdienst, heißt es von der Stadt. Bezüglich der objektiven Sicherheitslage sei der Platz aber „nicht unsicherer oder sicherer als andere Augsburger Plätze“.

    Spitzenreiter bei Straftaten, die von der Polizei unter dem Begriff „Rohheitsdelikte“ zusammengefasst werden, ist nach wie vor der Kö. Zu diesen Straftaten zählen etwa Raub und Körperverletzung. Dramatisch ist die Lage nicht: Zwar notierte die Polizei im Zeitraum bis September 86 dieser Straftaten am Kö, dies sind aber deutlich weniger als noch etwa 2017. Damals waren es von Januar bis September 123. Eine geringe Rolle im Zahlenwerk spielt der Holl-Platz. Dieses Jahr gab es hier bislang 14 Straftaten. 2018 waren es im Vergleichszeitraum nur zehn.

    Hintergrund: Vieles, was die Anwohner hier störte, fällt in den Bereich der Ordnungswidrigkeiten, in diesem Jahr war der Platz zudem vorübergehend ein Parkplatz. Auch eine weitere Zahl der Polizei-Statistik ist außergewöhnlich: Demnach war der Rathausplatz 2019 erheblich mehr durch Kriminalität belastst als 2017 – dem Jahr, in dem die Stadt wegen der Zustände auf dem Platz eine Kampagne für sicheres Miteinander im öffentlichen Raum startete. Damals notierten die Polizisten bis September lediglich 59 Straftaten, dieses Jahr waren es in dem Zeitraum 91. Ein Punkt für die Zunahme sind dabei nicht die Kontrolldelikte, sondern die Rohheitsdelikte, die sich von 18 in 2017 auf 39 in diesem Jahr erhöht haben.

    Noch ein bemerkenswertes Detail lässt sich aus den Zahlen ablesen: Ein beliebter Treffpunkt für Flüchtlinge ist offenbar der Königsplatz. Mehr als 30 Prozent der Tatverdächtigen, die hier von Januar bis September ermittelt wurden, waren Zuwanderer. Ein Begriff, unter dem die Polizei Asylbewerber, Kontingentflüchtlinge, Geduldete und illegal hier lebende Personen zusammenfasst.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Jan Kandzora: Die Zahlen erzählen nicht alles

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