Nach drei Jahren schließt Sophia Humbaur ihr Geschäft „My Wild Store“ in der Phillipine-Welser-Straße: „Räumungsverkauf“ steht seit dieser Woche auf roten Postern in den Schaufenstern, im Laden ist die Ware bereits teils stark reduziert. Monatelang habe sie mit sich gerungen, aber letztlich entschieden, das Kapitel zu beenden. „Der stationäre Handel steht vor so großen Herausforderungen. Das Kaufverhalten hat sich spürbar verändert, die Frequenz in der Innenstadt nachgelassen“, erklärt sie ihre Gründe. Zuletzt hatte es schon Schließungen gegeben, im Innenstadt-Handel stehen auch an anderer Stelle Veränderungen an.
Augsburg
Die Innenstadt erlebt leider seit Jahren einen Niedergang. Durchaus vorhandene gute neue Geschäfte und gastronomische Angebote können darüber nicht hinwegtäuschen. Wenn beklagt wird, dass die Attraktivität der Innenstadt nachlasse, muss ich leider zustimmen - und mache es vor allem auch an der mangelnden Sauberkeit fest. Die Stadtreinigung tut sicher ihr Bestes, aber Fakt ist: Überall liegen Müll und Zigarettenkippen herum, Graffiti und Aufkleber verschandeln mehr und mehr alles, und nicht einmal städtische Gebäude und Einrichtungen werden davon befreit. Der Zustand der Pflanztröge am Eingang der Dominikanergasse, beschmiert, beklebt und ungepflegt, sind ein Sinnbild dafür. Statt Eröffnungswilligen Steine in den Weg zu legen, könnte man sich an Andernach in Rheinland-Pfalz ein Beispiel nehmen - und Händler in umliegenden Orten ansprechen, ob sie sich nicht eine Dependance in ihrer Stadt vorstellen könnten. Was schon zu einigen Neueröffnungen geführt hat. Klinken putzen hilft!
Dem kann man nur zustimmen! Aber Sachlage ist man diskutiert lieber über eine Erhöhung der Wegwerfstrafe für Zigarettenkippen oder eine neue Abfallgebühr für Plastik- bzw. Pappbecher,als Abfallkörbe öfters zu leeren. Oder man versucht irgendwelche Prachtstraßen zu kreieren (Boulevard, wo weit und breit nichts kaufentscheidendes ist. Von Fehlplanungsentscheidungen für den Individuealverkehr in der Innengstadt ganz abgesehen. Auch was das äußere Erscheinunsbild betrifft, muss uneingeschränkt zugestimmt werden. Wer möchte schon sich in solch einer Umgebung zum bummeln und einkaufen aufhalten?
Vielleicht stimmt das Augsburger Grundkonzept nicht und eine Innenstadt braucht nur sehr wenige Einkaufsstraßen. Mit langen Fußmärschen von einem Laden zum nächsten macht der spontane Einkaufsbummel ja auch keine Freude mehr. In München z.B. ballt sich der Kundenstrom in der Kaufinger Straße, in den Seitengassen ist fast gar nichts los. Man kann nicht durch beliebig viele Läden mehr Kunden zur Anreise zwingen. Nur mal so als Grundgedanke ob es Sinn macht, einen Stadtkern flächenmäßig zu "beleben".
Da haben Sie wohl recht mit dem Vergleich München Kaufingerstr und Nebenstrassen und Augburg. München ist eine Millionenstadt mit einem sehr großen Einzugsgebiert mit auch einem hohen Einkommensniveau. Es fehlen in Augsburg einfach Kunden um eine Ausweitung der Einkaufsmöglichkeiten als Abhilfe zu betrachte. Zudem ist die Einkommensstruktur der Bevölkerung in Augsburg nicht so hoch wie im Raum München.
Naja, die gesamte Einkaufsmeile vom Stachus bis zum Isartor ist anderthalb Kilometer lang, die Annastraße nur einen halben. Insofern hinkt der Vergleich schon sehr.
@Jochen + Robert: Im Prinzip bestätigen Sie doch nur das was ich sage. Wenn die Kaufinger Straße nur drei mal so lang wie die Annastraße ist, deutet das in Augsburg wohl auf ein Überangebot hin. Die "Aufwertung" der Karolinenstraße hat vielleicht die ansässigen Immobilienbesitzer gefreut, aber schafft nur zusätzliche Überkapazitäten an Einkaufsstraßen.
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