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Augsburg: Eine Schadensbilanz für Augsburg lässt noch auf sich warten

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Eine Schadensbilanz für Augsburg lässt noch auf sich warten

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    So sah es am Samstag beim Gögginger Wehr an der Kleingartenanlage aus. Die Wertach führte viel Wasser. Die Schäden, die das Hochwasser anrichtete, können für Augsburg noch nicht beziffert werden.
    So sah es am Samstag beim Gögginger Wehr an der Kleingartenanlage aus. Die Wertach führte viel Wasser. Die Schäden, die das Hochwasser anrichtete, können für Augsburg noch nicht beziffert werden. Foto: Peter Fastl

    Nach dem Hochwasser vom Wochenende gibt es fürs Augsburger Stadtgebiet noch keine Gesamtbilanz der Schäden. Großflächige Auswirkungen in Stadtvierteln blieben wie berichtet aus - entscheidend dürfte sein, wie groß die Schäden an Einzelobjekten etwa am Flughafen, im Spickelbad oder in Gebäuden des Botanischen Gartens sind, die noch nicht bezifferbar sind. Für ein Gesamtbild auch des beschädigten Privateigentums warte man auf Rückmeldungen von den Versicherungen, so das Ordnungsreferat. Eigene Erhebungen werde man nicht vornehmen. Wie berichtet waren in Haunstetten eine Reihe von Kellern nahe des Krankenhauses durch hohes Grundwasser geflutet worden. Hier eine erste Bilanz eine Woche nach dem Beginn der schweren Regenfälle:

    -Umland: Im ungleich schwerer getroffenen Landkreis Augsburg sprach Landrat Martin Sailer (CSU) zuletzt von bis zu 1,5 Milliarden Euro an Schäden, wobei dies eine grobe Schätzung ist. Der Landkreis hatte hier Schäden aus einer besonders betroffenen Gemeinde gemittelt und hochgerechnet. Die Schadensausmaße im Augsburger Stadtgebiet sind damit nicht vergleichbar. 

    -Haunstetten: Inzwischen steht noch vereinzelt Wasser in Kellern in Haunstetten. Die Stadtwerke, die am Hochwasserwochenende etwa in 25 Gebäuden den Strom aus Sicherheitsgründen abgestellt hatten, sprachen am Freitag von zwei verbliebenen Häusern. In einem stehe der Keller noch unter Wasser, im anderen muss noch ein Elektrofachbetrieb die Anlage freigeben. Teils strömt noch Grundwasser nach Abpumpversuchen in Keller nach. Anwohner berichteten, dass die Elementarschadenversicherung nicht einspringe, weil es sich um Grundwassereintritt und nicht um Oberflächenwasser handle. Betroffene des Hochwassers können unterdessen Anträge auf Soforthilfe des Freistaats stellen. 

    Hochwasser: Der Freistaat greift Betroffenen unter die Arme

    -Soforthilfe: Der Freistaat greift Hochwasser-Betroffenen finanziell unter die Arme. Für Schäden werden maximal 5000 Euro ausbezahlt (wäre ein Versicherungsschutz möglich gewesen, aber keine abgeschlossen, reduziert sich der Maximalbetrag auf 2500 Euro). Für Ölschäden gibt es maximal 10.000 Euro. Die Antragsformulare und weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Stadt Augsburg. Stand Freitagvormittag waren dort - die Stadt bearbeitet nur Anträge fürs Stadtgebiet - noch keine Anträge eingegangen. Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) sagte, man müsse berücksichtigen, dass die Soforthilfe zurückzuzahlen ist, sofern eine Versicherung einspringt. Er vermute, dass Betroffene sich zunächst an ihre Versicherungen wenden, bevor sie es mit staatlicher Unterstützung probieren. 

    Hochwasser: Die Lage am Flughafen Augsburg wird weiter beobachtet

    -Flughafen: Die Lage am Flughafen hat sich weiter entspannt, das Wasser, das den Flughafen komplett überschwemmt und den Flugbetrieb lahmgelegt hatte, zieht sich zurück. Wie Flughafen-Chef Maximilian Hartwig berichtet, seien die Flugbetriebsflächen bereits gereinigt, die Flugsicherheitstechnik überprüft worden. "Teilweise ist diese in Mitleidenschaft gezogen worden und muss ersetzt werden", so Hartwig. Dennoch sei geplant, dass man am Montag schrittweise zum Flugbetrieb zurückkehren könne. Allerdings werde die Lage weiter Tag und Nacht - wenn auch mit reduzierter Personalstärke - beobachtet. Für das Wochenende seien neue Regenschauer angekündigt. "Darauf müssen wir gegebenenfalls schnell reagieren, sonst wären all die Arbeiten in dieser Woche möglicherweise umsonst gewesen."

    Die Wertach in Göggingen bei der Wellenburger Brücke ist mittlerweile ein reißender Fluss. Am Samstagvormittag wurde hier Meldestufe 2 erreicht.
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    Der starke Dauerregen der vergangenen Stunden hat in Augsburg Lech und Wertach stark anschwellen lassen. In Haunstetten hatte die Feuerwehr mit Grundwasser, das in die Keller lief, zu kämpfen.

    -Müll: Am Samstag, 8. Juni, wird der Wertstoffhof im Unteren Talweg ohne Unterbrechung von 8 bis 15 Uhr geöffnet haben und kostenfrei Hochwasser-Abfälle entgegennehmen. Die haushaltsübliche Menge kann dabei überschritten werden.

    -Ufer: Das Wasserwirtschaftsamt warnt nach dem Hochwasser vor einem Aufenthalt im Böschungs- und Uferbereich von Gewässern. Mit zurückgehendem Hochwasser sei nicht auszuschließen, dass durchweichte Böschungen nachrutschen, Steilufer abbrechen oder Bäume umstürzen. Insbesondere an Steilufern sei noch Vorsicht geboten. 

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