Wenn Kurt Späth mit seinem Schild "Klimacamp - nein danke" am Augsburger Rathaus steht, halten Passanten immer wieder inne. Etliche strecken den Daumen nach oben. Sogar aus vorbeifahrenden Straßenbahnen, erzählt er. Manche klopften ihm auf die Schulter, bedankten sich, nur wenige sagten im Vorbeigehen "der spinnt doch". Späth ist 74 Jahre alt und eigentlich längst Rentner. Dennoch arbeitet er vier Tage die Woche in München. Für seinen stillen Protest gegen das Klimacamp nimmt er sich die Zeit. Der Anblick des Zeltlagers reiche ihm einfach, sagt er. Dabei hat der Augsburger durchaus Verständnis für die jungen Leute. Er selbst ging einst auf die Straße, protestierte gegen Politik und Establishment. Über einen Mann, der eine traumatisierende Kindheit durchlebte, der sich nicht verbiegen will und der offenbar einen weichen Kern hat.
Augsburg