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Augsburg: Ehrenamtliche brauchen Unterstützung beim Infopunkt für Geflüchtete

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Ehrenamtliche brauchen Unterstützung beim Infopunkt für Geflüchtete

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    Andrea Bürzle (links) und Kseniia Yashyna sind im Infopunkt für Geflüchtete ein eingespieltes Team. Weitere Ehrenamtliche sind wegen des starken Zulaufs gefragt.
    Andrea Bürzle (links) und Kseniia Yashyna sind im Infopunkt für Geflüchtete ein eingespieltes Team. Weitere Ehrenamtliche sind wegen des starken Zulaufs gefragt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Bevor der Infopunkt für Geflüchtete vormittags um 10 Uhr öffnet, bilden sich meist schon Schlangen vor der Tür. Während der Betriebszeiten herrscht dann auch im Inneren ein stetes Kommen und Gehen. An einer Art Schleuse werden Nummern verteilt, damit die Kundinnen und Kunden der Reihe nach ihre Anliegen vorbringen können – und gegebenfalls an einen der Computerarbeitsplätze weitergeschickt werden. Seit dem Start der offiziell "Infopoint for refugees" betitelten Servicestelle geht es in dem umfunktionierten Ladengeschäft in der Bahnhofstraße 2 hoch her. Der Krieg in der Ukraine hat Augsburger nicht nur mehr als 3000 Neuankömmlinge beschert, sondern auch eine ungeheure Bürokratie, die neben den Behörden vor allem die Geflüchteten vor große Herausforderungen stellt.

    Vor allem Ehrenamtliche halten Infopunkt in Augsburg am Laufen

    Der Infopoint soll den Geflüchteten helfen, sich im Dickicht der Formulare zurechtzufinden. Das Büro für gesellschaftliche Integration hat dort gemeinsam mit den Vereinen Tür an Tür und dem Deutsch-Ukrainischen Dialog die Hauptorganisation inne. Zusätzlich helfen zahlreiche Freiwillige den Klientinnen und Klienten bei der Antragsflut rund um Aufenthalt und Existenzsicherung. Der überwiegende Teil der Arbeit in der Anlaufstelle werde ehrenamtlich geleistet, sagt Integrationslotsin Margot Laun, die die Helferinnen und Helfer betreut. Etwa Andrea Bürzle und Kseniia Yashyna, die sich an einem Nachmittag pro Woche gemeinsam um die Anliegen der Menschen auf der anderen Seite des Schreibtisches kümmern. Die 29-jährige Kseniia Yashyna ist zusammen mit ihrem Lebensgefährten selbst dem Krieg entflohen und bei der Familie von Andrea Bürzle untergekommen. Als sie dort erfuhr, dass sich ihre Gastgeberin ehrenamtlich für ihre Landsleute engagiert, erklärte sie sich sofort bereit mitzukommen.

    Die Woche darauf traten die beiden Frauen erstmals als Tandem in Erscheinung. Yashyna fragt ihre Landsleute auf Ukrainisch oder Russisch nach ihren Anliegen, Bürzle füllt dann mit den Klienten die erforderlichen Formulare am PC aus. Beileibe nicht alle Geflüchteten sprächen deutsch oder englisch, da seien die Dolmetscherdienste ihres ukrainischen Gastes sehr hilfreich, sagt sie. Trotz der erheblichen Geräuschkulisse und dem babylonischen Sprachgewirr arbeitet das Team konzentriert. Kseniia Yashyna freut sich, wie sie allein durch ein paar Worte Ukrainisch ihren meist angespannten Landsleuten ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Und auch Andrea Bürzle ("Nichtstun war für mich keine Option") ist froh, den Neuankömmlingen das Leben in der Fremde etwas erleichtern zu können. Etwa als es darum ging, den Status eines behinderten Kindes zu klären. Die Mutter sei eigens nochmals in den Infopunkt gekommen, um sich zu bedanken.

    Freiwillige müssen nicht russisch oder ukrainisch sprechen

    Voraussichtlich bis Mitte Juli bleibt die Anlaufstelle in der Nähe des Königsplatzes bestehen. Da das Angebot nach wie vor stark in Anspruch genommen wird, sind die Verantwortlichen nun auf der Suche nach weiteren Ehrenamtlichen.

    Margot Laun ist Ansprechpartnerin für die Ehrenamtlichen im Infopunkt für Geflüchtete.
    Margot Laun ist Ansprechpartnerin für die Ehrenamtlichen im Infopunkt für Geflüchtete. Foto: Silvio Wyszengrad

    Interessierte sollten laut Margot Laun entweder Dienstag bis Freitag ein bis zweimal pro Woche Zeit für eine Vormittags- (10 bis 13.30 Uhr) oder Nachmittagsschicht (13.30 bis 17 Uhr) haben. Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht am Samstag in zwei Schichten zwischen 10 und 15 Uhr. Außerdem werde der Infopoint demnächst voraussichtlich an einem Abend pro Woche zusätzlich öffnen, kündigt Laun an. Neben Zeit sollten die Interessierten Freude an PC-Arbeit und administrativen Aufgaben haben. Russisch- oder Ukrainischkenntnisse seien willkommen, aber keine Voraussetzung, da vom Verein Deutsch-Ukrainischer Dialog Personen anwesend seien, die bei Bedarf übersetzen könnten.

    Termin: Wer sich ehrenamtlich im Infopoint engagieren möchte, kann sich bei der Integrationslotsin unter: margot.laun@tuerantuer.de melden. Mehr über die Aufgaben erfahren Interessierte auch bei einem Informationsabend, der am Freitag, 3. Juni, um 17.15 Uhr im Infopunkt in der Bahnhofstraße 2 stattfindet.

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