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Augsburg : Diskussion um neues Gymnasium im Raum Augsburg spitzt sich zu

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Diskussion um neues Gymnasium im Raum Augsburg spitzt sich zu

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    Stadt und Landkreis Augsburg wollen ein gemeinsam getragenes Gymnasium gründen. Doch noch gibt es viele Fragezeichen.
    Stadt und Landkreis Augsburg wollen ein gemeinsam getragenes Gymnasium gründen. Doch noch gibt es viele Fragezeichen. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Die Debatte rund um das mögliche neue Gymnasium im Raum Augsburg nimmt an Fahrt auf. In der jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses kritisierten Bürgerliche Mitte und die SPD Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) scharf. Vor allem die Schwerpunktsetzung wurde hinterfragt. Wie berichtet wollen Stadt und Landkreis Augsburg ein gemeinsam getragenes Gymnasium gründen. Ein Schulgutachten hatte ergeben, dass es in den kommenden zehn Jahren einen deutlichen Zuwachs an Schulklassen geben wird. Aktuell pendeln viele Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis in die Stadt, teils auch von der Stadt in den Landkreis. Ein Beschluss soll im Herbst folgen.

    Bis zum Bau eines Gymnasiums ist es noch ein weiter Weg. Erfolgt der Beschluss im Herbst, brauche es noch ein gemeinsames Gutachten, Entscheidungen über Trägerschaft und Finanzierung, einen Standort und einen Antrag beim Kultusministerium zur Neugründung eines Gymnasiums, erklärte Wild. Die Bildungsbürgermeisterin zeigte sich am Mittwoch optimistisch. Es habe zuletzt mehrere intensive Gespräche zwischen Landrat Martin Sailer (CSU), Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) und ihr gegeben.

    Bei Augsburger Schulen gibt es einen Investitionsstau von rund zwei Milliarden Euro

    Kritik kam von der Fraktion Bürgerliche Mitte. „Ich sehe die Pläne ausgesprochen skeptisch“, erklärte Regina Stuber-Schneider (Freie Wähler). Sie würde sich als ehemalige Gymnasiallehrerin prinzipiell über ein neues Gymnasium freuen. Doch die finanzielle Lage der Stadt sei schlecht. „Wir als Kommune haben Schulden bis unters Dach.“ Allein bei bestehenden Augsburger Schulen gibt es einen Investitionsstau von rund zwei Milliarden Euro. Vorrang sollte aus ihrer Sicht deshalb eine neue Realschule im Augsburger Osten haben. „Die Realschulen in Augsburg werden regelrecht überlaufen“, so Stuber-Schneider. „Ich glaube nicht, dass wir aktuell zwei Schulen parallel stemmen können.“

    Der Beschluss für den Neubau einer Realschule im Augsburger Osten wurde bereits im Februar 2020 gefällt. Doch eine Realisierung ist noch nicht in Sicht: Derzeit wird von der Verwaltung das vorgesehene Grundstück an der Hans-Böckler-Straße geprüft. Noch in diesem Sommer soll es eine Auskunft geben, ob es geeignet ist oder nicht. „Solange die Realschule im Augsburger Osten nicht kommt, lehne ich die Pläne um das neue Gymnasium strikt ab“, so Stuber-Schneider.

    Wann kommt die Realschule im Augsburger Osten?

    Ruth Hintersberger (CSU) konnte die Bedenken von Stuber-Schneider nicht nachvollziehen: „Es freut mich, dass Sie so für die Realschule in Lechhausen kämpfen, aber die kommt auf jeden Fall“, so Hintersberger. Sie halte es für schwierig, dass Stuber-Schneider sage, die Stadt habe kein Geld und könne nichts machen. Dann würden die Zustände in Zukunft noch schlimmer werden. „Wir dürfen wegen der schwierigen Haushaltslage bestimmte Entwicklungen nicht aufhalten.“ Stuber-Schneider darauf: „So deutlich habe ich bisher von der Stadt noch nie gehört, dass die Lechhauser Realschule kommt.“

    Tatjana Dörfler (SPD) sprang Stuber-Schneider in ihrer Kritik zur Seite. Sie wolle ebenfalls zunächst wissen, wann die Realschule in Lechhausen komme. „Es würde uns wahnsinnig weiterhelfen, wenn Sie uns Klarheit bei der Realschule geben könnten“, richtete sich Dörfler an Wild. Es bestehe kein Zweifel, dass es aufgrund der Entwicklungen dringend ein Gymnasium bräuchte. „Aber bitte das Gymnasium nicht ohne die nötige Realschule denken.“ Wild erklärte, man verschließe nicht die Augen davor, dass es im Bereich der Realschule ebenfalls viele Schülerinnen und Schüler gebe. „Wir müssen das eine und wir müssen das andere tun.“

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    1 Kommentar
    Oliver Krause

    Schulen für Augsburg sind gut. Weshalb baut man auf einem Grundstück nicht ein großes Schulzentrum, das eine Realschule und ein Gymnasium beinhaltet? Man bräuchte für 2 Schulen dann ein größeres Grundstück. Man hätte dann zwei !Fliegen mit einer Klappe" geschlagen.

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