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Augsburg: Dieser Plan soll das Weihnachtsgeschäft in Augsburg retten

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Dieser Plan soll das Weihnachtsgeschäft in Augsburg retten

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    In der Augsburger Fußgängerzone ist an Weihnachten normalerweise viel los. Der Handel hofft darauf, dass das Geschäft auch dieses Jahr möglich ist.
    In der Augsburger Fußgängerzone ist an Weihnachten normalerweise viel los. Der Handel hofft darauf, dass das Geschäft auch dieses Jahr möglich ist. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivfoto)

    Man kennt das Szenario aus den vergangenen Jahren: In der Vorweihnachtszeit herrscht in den Straßen der Augsburger Innenstadt dichtes Gedränge. In Geschäften und Einkaufscentern geht es ebenfalls eng zu. Der Christkindlesmarkt ist Anlaufstation für Augsburger, Auswärtige und Touristen. Die Einschränkungen im Corona-Jahr 2020 werden sich auf das für den Handel so wichtige Weihnachtsgeschäft auswirken. Die Stadt Augsburg arbeitet an einem Plan, um Menschen in die Innenstadt zu bringen und zugleich den Infektionsschutz nicht außer Acht zu lassen.

    Das Weihnachtsgeschäft spielt für den Handel eine zentrale Rolle. Im November und Dezember werden normalerweise rund 20 Prozent des Jahresumsatzes gemacht. In der Spielwarenbranche liegt dieser Wert noch viel höher. Berechnungen geben an, dass in Augsburg weit mehr als 400 Millionen Euro in der Vorweihnachtszeit umgesetzt werden.

    Corona-Auflagen: Die Stadt Augsburg entscheidet nicht allein

    Was bedeutet nun Corona für das Weihnachtsgeschäft in Augsburg? Gut drei Monate vor Heiligabend laufen viele Gespräche zwischen Stadt, Händlern und den Akteuren vom Stadtmarketing. Die Unsicherheit ist nach wie vor groß, weil sämtliche Überlegungen vom weiteren Verlauf der

    Die Stadt will jetzt im Rahmen ihrer Gestaltungsmöglichkeiten aber die Voraussetzungen schaffen, damit die Menschen in der Vorweihnachtszeit gerne nach Augsburg kommen - unabhängig von der Einkaufstour. Ein zentraler Baustein ist der Christkindlesmarkt. Als Veranstalter hält die Stadt daran fest. Bereits frühzeitig hatte Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) signalisiert, dass man mit einem entzerrten Christkindlesmarkt auf die Corona-Auflagen reagiere. Glühweinstände sind demnach nicht mehr am Rathausplatz angesiedelt. Wahrscheinlich wird eine Budenstraße hier ebenfalls weichen müssen. Die Stände stehen dann an anderen Orten in der Innenstadt. Die Überlegungen sehen gegenwärtig auch vor, den Kulturbiergarten am Königsplatz womöglich zu verlängern.

    So dicht gedrängt standen die Menschen voriges Jahr bei der Eröffnung des Augsburger Christkindlesmarktes. Das wird dieses Jahr nicht möglich sein.
    So dicht gedrängt standen die Menschen voriges Jahr bei der Eröffnung des Augsburger Christkindlesmarktes. Das wird dieses Jahr nicht möglich sein. Foto: Silvio Wyszengrad

    In der Geschäftswelt laufen ebenfalls die Vorbereitungen fürs Weihnachtsgeschäft. Änderungen muss es zwangsläufig geben. Dies gilt auch für die City-Galerie. Centermanager Axel Haug sagt: "Aufgrund der Hygienemaßnahmen müssen wir auf einige Kinderaktionen wie das gemeinsame Backen verzichten." An der weihnachtlichen Dekoration im Center werde aber sicher nicht gespart.

    Die City-Galerie in Augsburg bereitet sich auf das Weihnachtsgeschäft vor

    Momentan sind in der City-Galerie 2450 Kunden gleichzeitig zugelassen. Bereits jetzt wird diese Größenordnung mitunter erreicht. Dass es in der Vorweihnachtszeit einen deutlich größeren Andrang geben wird, steht außer Frage. Centermanager Haug setzt auf den Faktor Zeit: "Wir müssen abwarten, wie sich die Situation entwickelt und welche Vorgaben es im Weihnachtsgeschäft für den Handel geben wird." Man habe viel geschafft und den Lockdown gemeistert, sagt er rückblickend - und gibt sich schon mal zuversichtlich: "So werden wir auch den zu erwartenden Ansturm an Weihnachten meistern."

    Corona hat im Handel für einen massiven Umsatzeinbruch gesorgt. Zuletzt haben sich laut einer Umfrage des Handelsverbands die Umsätze bei 80 Prozent des Vorjahresniveaus eingespielt. Auch für das Weihnachtsgeschäft sei mit einem schlechteren Geschäftsverlauf als in den Vorjahren zu rechnen, sagt Marcus Vorwohlt, Chef des Textilhauses Rübsamen: "Wir rechnen im Weihnachtsgeschäft mit ungefähr 90 Prozent

    Kunden hätten sich mittlerweile an den Einkauf mit Maske gewöhnt. Vieles werde zur Routine. Dies dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass es wegen Corona ein anderes Einkaufen gebe: "Die Maskenpflicht ist natürlich ein Hindernis." Viele Kunden beschränkten sich immer noch auf das Notwendige. Vorwohlt meint: "Ein inspirierender Modeeinkauf mit Bummeln und Verweilen ist nach wie vor schwierig."

    Stadtmarketing plant neue Aktionen zum Weihnachtsgeschäft

    Das Marketing für einen Augsburg-Besuch liegt in Händen der Stadtmarketinggesellschaft Augsburg Marketing. Deren Leiter Ekkehard Schmölz verweist auf die laufende Aktion "Augsburger Stadtsommer". Damit habe Augsburg im Umland gepunktet. Erfolge lassen sich laut Schmölz durch Zahlen belegen: "Durch spezielle Kooperationen wurde der Verkauf des Augsburg-City-Gutscheines forciert." Allein durch die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken seien in den zurückliegenden Monaten zusätzliche Gutscheine im Wert von über 200.000 Euro in Umlauf gebracht worden. "Davon profitieren Einzelhandel und Gastronomie gleichermaßen", sagt Schmölz. Mit den städtischen Stellen sei man jetzt in Absprachen, wie ein Konzept für die Vorweihnachtszeit aussehen könnte.

    Dabei spielt die Tourismusgesellschaft ebenfalls eine wesentliche Rolle. Regio-Augsburg-Geschäftsführer Götz Beck unterstreicht die Bedeutung des Christkindlesmarkts: "Er ist gerade für den Tourismus extrem wichtig und damit auch für den Einzelhandel, der diese touristischen Impulse dringend braucht." Es sei bekannt, dass rund 50 Prozent des touristischen Umsatzes dem Einzelhandel zugutekommen. Es gebe Berechnungen, wonach es hier um Beträge im höheren zweistelligen Millionenbereich in Augsburg gehe.

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