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Augsburg: Diese Punkte sind für die Mobilitätswende in Augsburg entscheidend

Augsburg

Diese Punkte sind für die Mobilitätswende in Augsburg entscheidend

Stefan Krog
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    Passanten in der Augsburger Fußgängerzone.
    Passanten in der Augsburger Fußgängerzone. Foto: Michael Hochgemuth (Archivbild)

    Große neue Autostraßen wird es in Augsburg bis auf Weiteres nicht geben. Es ist absehbar, dass noch bestehende Vorüberlegungen aus grauer Vorzeit für eine Nordtangente oder MAN-Spange im nächsten Gesamtverkehrsplan nicht mehr auftauchen werden. Im Gegenteil wird es wohl eher darum gehen, (Durchgangs-)Verkehr aus der Innenstadt hinauszubekommen und ihn so im Stadtgebiet zu verteilen, dass es keinen Stau gibt. 

    Ist das eine Mobilitätswende? Keine schnelle, aber vermutlich wird eine Verkehrswende ohnehin schrittweise ablaufen und manchmal auch einen Schritt zurückgehen. Dass durch ein Parkleitsystem in großem Maß unnötiger Parksuchverkehr verhindert wird, womit ein Nutzen für die Umwelt begründet wird, kann man in jedem Fall bezweifeln, weil Augsburger Parkhäuser an den meisten Tagen noch freie Kapazitäten haben. Auf der Suche nach einem Parkplatz müsste niemand lange herumkurven, außer es soll ein Gratisplatz am Straßenrand sein. Diese Autofahrer und Autofahrerinnen holt man auch mit einem Parkleitsystem nicht ab. 

    Die Augsburger Innenstadt braucht Kundschaft

    Es ist schon so, dass ein Parkleitsystem eher mehr Autos in die Stadt holt, doch wenn man sich die Sorgen des Innenstadthandels anhört, dann haben dessen Überlegungen zur Umlandkundschaft ihre Berechtigung. Die Innenstadt braucht diese Kundschaft, die sonst halt in die Umlandstädte auf Einkaufszentren mit großen Parkplätzen fährt. Im Sinne der Umwelt ist damit wenig gewonnen, für die Innenstadt aber einiges verloren. 

    Der eigentliche verkehrspolitische Ansatz zum Handeln sind auch nicht Leute, die am Samstag zum Bummeln mit dem Auto in die City kommen. Der Verkehr, der wirklich Kilometer und CO2-Emissionen anhäuft, ist der tägliche Autoverkehr in die Arbeit, für Alltagsbesorgungen und Freizeit. Das Parkleitsystem ist dafür egal - weder Augsburger noch Pendler werden es wegen ihrer Ortskenntnis brauchen. An dieses Thema muss man mit anderen Mitteln ran. Dazu gehört die Stärkung von Alternativen. Der Umbau des Hauptbahnhofs ist ein Baustein, mehr Radwege, bessere Nahverkehrstarife. Und auf der anderen Seite die höhere CO2-Bepreisung des Sprits. Sie tut weh, aber ist wohl das wirksamste Steuerungsinstrument. 

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