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Augsburg: Diese Alternativen schafft die Stadt nach der Spickelbad-Schließung

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Diese Alternativen schafft die Stadt nach der Spickelbad-Schließung

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    Das Spickelbad ist wegen technischer Störung bis auf Weiteres geschlossen. Schilder an der Eingangstür weisen darauf hin.
    Das Spickelbad ist wegen technischer Störung bis auf Weiteres geschlossen. Schilder an der Eingangstür weisen darauf hin. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die kurzfristige Schließung des Spickelbads wegen eines technischen Defekts hat die Stadt Augsburg in ein großes Dilemma gestürzt. Leidtragende sind Badegäste. Wer am Montag in der 300.000-Einwohner-Stadt

    Es gibt nur zwei kleine Schwimmbecken. Ein Bad ist 22,50 auf 11,80 Meter groß, das andere 17 auf acht Meter. Das Spickelbad – seit Mittwoch der Vorwoche geschlossen – ist das größte Hallenbad in Augsburg mit einem Schwimmbecken und einem Lehrschwimmbecken. Zudem hat die Einrichtung in einer wegen der Corona-Pandemie ausgedünnten Hallenbadsaison vergleichsweise attraktive Besuchszeiten. Die Stadt hat nun reagiert. In anderen Hallenbädern werden zusätzliche Öffnungszeiten geschaffen.

    Die Untersuchungen im geschlossenen Spickelbad laufen weiter

    Es gibt einen Notfallplan. Grund: Es ist davon auszugehen, dass das Spickelbad noch länger geschlossen bleibt. Sportreferent Jürgen Enninger sagte am Montag gegenüber unserer Redaktion: "In dieser und auch in der nächsten Woche wird das Bad sicher nicht öffnen." Um Badegästen eine Alternative zu bieten, werde es in den Bädern in Göggingen und Haunstetten kurzfristig Änderungen geben: Die Öffnungszeiten werden ausgeweitet, kündigte Enninger an.

    Beim Spickelbad werden derzeit weitere Proben zur Ursachenforschung entnommen. Es werde zudem überlegt, ob die Lüftungsanlage ausgebaut werden könnte. In ihrer ersten Reaktion hatte die Stadt Ende vergangener Woche Gründe für die Schließung benannt: Mitarbeiter hätten in einem sogenannten Kriechkeller im dortigen Fundamentbereich des Gebäudes einen durch die aktuellen Niederschläge leicht angestiegenen Grundwasserspiegel festgestellt. Auf beziehungsweise in dem nun offenliegenden Grundwasser sei Kraftstoff zu erkennen gewesen, der aus dem Erdreich nach oben ausgetreten sei. Eine Umweltgefährdung der Bevölkerung schloss die Stadt nach ihren ersten Erkenntnissen aus. Bei der Ursachenforschung mag eine Rolle spielen, heißt es, dass sich in der Nähe des Spickelbads die Localbahn befindet. Zudem gibt es Betriebsgrundstücke von Firmen, die mit Mineralöl handeln.

    Die Situation in den Augsburger Hallenbädern hat sich dramatisch zugespitzt

    Dass sich die Situation in den Hallenbädern dermaßen dramatisch zugespitzt hat, liegt an besonderen Umständen der laufenden Badesaison. Das Gögginger Bad steht seit Herbst nicht für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Beschäftigte wurden wegen der Corona-Pandemie ins Gesundheitsamt abgezogen, um hier auszuhelfen. Alternativen blieben daher Spickelbad, Altes Stadtbad und das Hallenbad in Haunstetten. In der Auflistung der städtischen Hallenbäder für Freizeitsportler taucht das Plärrerbad erst gar nicht auf. Es steht prinzipiell nur für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung.

    Die Ausgangslage war nach dem derzeitigen Aus des Spickelbads zunächst wenig erfreulich: In Haunstetten sind die Schwimmmöglichkeiten stark begrenzt. Montags und sonntags ist das Bad ohnehin geschlossen, an anderen Tagen gibt es teils massive Einschränkungen. So ist das Bad dienstags lediglich von 6 bis 7.45 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Der längste Betrieb gilt mittwochs von 8 bis 21 Uhr. Ansonsten sind die Öffnungszeiten für Badegäste höchst unterschiedlich. Im Gegensatz zu Haunstetten ist das Spickelbad bei normalem Betrieb täglich geöffnet. Längster Tag ist der Dienstag mit einer Öffnungszeit durchgehend von 6.30 bis 21 Uhr.

    Für Göggingen wird nach einer Lösung mit den Vereinen gesucht

    Die Stadt bestätigt, dass es Handlungsbedarf gegeben habe, um mehr Bademöglichkeiten zu schaffen. Sicher ist bereits, so Enninger, dass das Bad in Haunstetten ab sofort sonntags geöffnet habe. Für das Bad in Göggingen gibt es ebenfalls ein Konzept, das allerdings noch mit Vertretern der Schwimmvereine abgestimmt werden muss. Derzeit steht das Bad der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung. Wegen des Ausfalls des Spickelbads soll nun von Donnerstag bis Sonntag ein öffentlicher Badebetrieb in Göggingen ermöglicht werden. Dafür müssten allerdings die Schwimmvereine auf festgelegte Trainingszeiten verzichten.

    Da das Spickelbad vorübergehend außer Betrieb ist, wird nun auch das Personal in den nächsten zwei Wochen in anderen Hallenbädern eingesetzt, kündigt Sportreferent Enninger an. Dies sei allerdings nicht ungewöhnlich, da wegen der Corana-Pandemie bereits jetzt immer ein Austausch der Mitarbeiter stattgefunden habe. Dass das Spickelbad nun für den Badebetrieb vorerst ausfalle, sei bedauerlich: "Die Entwicklung zeigt andererseits, wie wichtig es ist, dass wir unsere Bäder endlich sanieren."

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