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Augsburg: Die Stadt plant neue öffentliche Toiletten

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Die Stadt plant neue öffentliche Toiletten

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    In der Hallstraße steht ein Container mit Toiletten für Nachtschwärmer. Die Stadt will die Mobiltoilette womöglich durch ein dauerhaftes Angebot ersetzen.
    In der Hallstraße steht ein Container mit Toiletten für Nachtschwärmer. Die Stadt will die Mobiltoilette womöglich durch ein dauerhaftes Angebot ersetzen. Foto: Victoria Schmitz

    Die Stadt will den Bau von öffentlichen Toiletten in der Hallstraße, am Roten Tor, am Plärrer und im Wittelsbacher Park, dem Reese- und dem Sheridan-Park prüfen. Die Kosten für ein gemauertes Gebäude würden bei etwa 120.000 Euro liegen, für einen Container wären es etwa 25.000 Euro. Man wolle nun zunächst Planungsarbeiten fortsetzen, sagt Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU). Sofern für die Umsetzung genug Geld bereitstehe, sei die Umsetzung eines Standorts pro Jahr realistisch.

    Die Umsetzung soll in der oben genannten Reihenfolge kommen. In der Hallstraße hat die Stadt für Feiernde am Abend einen Toilettencontainer aufgestellt, am Roten Tor soll es für die Freilichtbühne wieder einen festen Bau geben, nachdem das marode Gebäude abgerissen und seitdem durch mobile Container im Sommer ersetzt wurde. Eine Toilette am Plärrer wäre für ankommende Reisebusgäste attraktiv. Und auch in den Parks gebe es Bedarf. Dort behalf sich die Stadt zuletzt mit mobilen Häuschen.

    Augsburg: Toiletten sind Manko in Bürgerumfragen

    Das Thema Toiletten, so Hübschle, sei in den Bürgerumfragen der Stadt seit Jahren ein wunder Punkt. In der Vergangenheit habe man sich auf die Sanierung der bestehenden neun ganzjährig betriebenen öffentlichen Toiletten konzentriert (Toiletten innerhalb von Einrichtungen wie etwa Friedhöfen kommen noch extra dazu). Neue Standorte in der Innenstadt, etwa in der Annastraße, seien an fehlenden Unterbringungsmöglichkeiten in Immobilien gescheitert. Man wolle das Konzept der "Netten Toilette" fördern - dabei bekommen Lokale und Geschäfte etwas Geld von der Stadt, wenn sie ihre Toiletten für die Allgemeinheit öffnen. Allerdings sind die Gewerbetreibenden bei dieser Frage eher zurückhaltend.

    Im Wirtschaftsausschuss des Stadtrats wurde auch die Frage diskutiert, ob man nicht einzelne Toiletten auf Straßen und Plätzen von privaten Betreibern bauen lassen könnte. Dies geschieht meist im Zusammenspiel mit Werbeflächen an der Außenseite. Große Plakatvermarkter bieten solche Lösungen an. Die Stadt verweist aber darauf, dass dies nur zusammen mit der Konzessionsvergabe für Außenwerbeflächen auf öffentlichem Grund geschehen könne. Die Stadt vergibt diese immer auf fünf Jahre - sie bekommt Geld dafür, wenn Werbeanlagen wie Plakattafeln auf öffentlichem Grund errichtet werden. Man könne in diese Verträge auch den Bau von Toiletten mit hineinverhandeln, sagt Hübschle. "Aber klar ist auch: Je mehr Wünsche man formuliert, desto geringer fällt die Konzession aus", so der Referent. Zudem würde dies auf längere Konzessions-Laufzeiten hinauslaufen, weil kein Plakatvermarkter eine Toilette für fünf Jahre errichten werde.

    Die Stadt will keine kostenlosen Binden oder Tampons bereitstellen

    Auch künftig will die Stadt keine kostenlosen Binden oder Tampons bereitstellen. Einen entsprechenden Antrag hatte Die Partei gestellt. Es sei erstaunlich, dass es an jedem Eck Tütenspender für Hundekot gebe, aber keine Hygieneartikel für Frauen auf öffentlichen Toiletten, so Stadträtin Lisa McQueen. Die Stadt konterte, man fürchte Vandalismus und verstopfte Toiletten. Zudem, so Hübschle, müsse man sich auch Gedanken über die Reinigung machen. Es sei aktuell schon schwierig, Firmen zu finden. Die Fortentwicklung des Toilettenkonzepts wurde einstimmig verabschiedet, bei den Hygieneartikeln gab es im Stadtrat sieben Gegenstimmen. Sie wundere sich, dass so viele Frauen gegen den Vorschlag stimmen, sagte Stadträtin Margarete Heinrich. Touristinnen fänden am Sonntag nun einmal keinen geöffneten Drogeriemarkt. Die Stadt will auf Anregung von Sozialfraktions-Rätin Tatjana Dörfler ein Modellprojekt an der Hochschule zu dem Thema beobachten.

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