"Durchhalten für Risikogruppen." So steht es auf einem roten Plakat, das an einem Baum an der Lechhauser Straße hängt. Nicht weit davon ist ein grünes Plakat mit der Botschaft "Kontaktpersonen benachrichtigen" angebracht. Auf einem dritten Plakat, weiß, wird für die städtische Hotline geworben. Die Plakate gehören zu einer groß angelegten Aktion der Stadt Augsburg, mit der sie ihren Beitrag für mehr Aufklärung in der Corona-Pandemie leisten möchte. Doch das funktioniert nicht immer: Am Wochenende hielten sich wohl viele Ausflügler nicht an die Maskenpflicht, was für Kritik sorgt.
Corona Aufklärung: Insgesamt gibt es 13 Plakatmotive in Augsburg
Insgesamt gibt es 13 Motive. Dazu zählen drei Hauptmotive und zehn weitere Themenmotive. Die Plakate sind auf beiden Seiten bedruckt. Über das Wochenende wurde mit der doppelseitigen Bestückung von 600 Standorten begonnen, angebracht werden die Poster verteilt über das ganze Stadtgebiet. Hauptsächlich sollen die Plakate an Örtlichkeiten mit hoher Frequenz angebracht werden. Angesprochen werden Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Auch die großen Edelstahlträger an den Ein- und Ausfallstraße sollen wohl bestückt werden. Am Königsplatz und im Stadtmarkt gibt es zudem mobile Aufsteller.
Ziele sind laut Stefan Sieber, Sprecher der Stadt Augsburg, eine möglichst flächendeckende und verständliche Informationspolitik. Dazu gehört eine Sensibilisierung für wichtige Regeln: Wie können Infektionsketten unterbrochen werden? Wie kann ich andere und mich bestmöglich schützen? Wie verhalte ich mich im Falle einer Infektion? Wo kann ich mich informieren?. Wichtig sei zudem die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in der Krise ("Gemeinsam gegen Corona.") sowie ein Appell an die Eigenverantwortung aller Bürger zur Einhaltung der geltenden Schutzmaßnahmen. Sieber sagt: "Bereits in der ersten Welle wurde mit Großflächen-Plakaten informiert." Mit der jetzigen Aktion sollen auch Orte bespielt werden, die über die bisherigen Verteilorte und -möglichkeiten hinausgehen.
Oberbürgermeisterin Weber setzt auf verständliche Kommunikation
Oberbürgermeisterin Eva Weber setzt gezielt auf die verständliche und kreative Kommunikation: "Je besser und umfangreicher sich die Menschen informiert fühlen, desto eher sind sie bereit, geltende Maßnahmen zu befürworten und ihren solidarischen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie zu leisten." Kommunikation und Transparenz schaffen nach ihren Worten Vertrauen und Sicherheit.
Die Kampagne wurde in den letzten Wochen von der Hauptabteilung Kommunikation der Stadt Augsburg entwickelt. Die Gesamtkosten für Druck und Verteilung belaufen sich auf knapp 10.000 Euro.
Bereits seit Längerem stehen gerade in den Naherholungsgebieten Hinweisschilder, die auf den einzuhaltenden Mindestabstand hinweisen. Am Kuhsee und am Hochablass gilt nun auch eine generelle Maskenpflicht, auf die ebenfalls hingewiesen wird. Am Wochenende beklagten Ausflügler, die eine Mund-Nasen-Bedeckung trugen, jedoch, dass sich viele andere Personen nicht an die Auflagen hielten. Vermisst wurden Kontrollen vom städtischen Ordnungsdienst.
Ordnungsdienst kontrollierte Maskenpflicht am Wochenende
Ordnungsreferent Frank Pintsch sagt auf Anfrage, dass es auch am Kuhsee Kontrollen gegeben habe. Allerdings sei das Team des Ordnungsdienstes, das derzeit mit 30 Mitarbeitern besetzt sei, überall im Stadtgebiet unterwegs. Für das Wochenende nannte Pintsch Zahlen von geahndeten Verstößen. Gegen 18 Geschäftsleute gab es Anzeigen, weil sie Auflagen nicht befolgten. Zugleich ergingen 46 Anzeigen gegen Kunden, die zum Beispiel keine Maske trugen. Bei Kontrollen im Stadtgebiet wurden 107 Maskenverweigerer registriert. Schwerpunkte von Kontrollen waren am Wochenende der Stadtmarkt, die Neuburger Straße und die Ulmer Straße.
Lesen Sie dazu auch:
- Hohe Corona-Zahlen: Was Eva Weber zur Kritik am Krisenmanagement sagt
- Suche nach etwas Normalität: Die Augsburger treibt es nach draußen
- Corona in Augsburg: 89 Neuinfektionen, Sieben-Tage-Wert über 300