Der erste Blick schweift übers Wasser, der zweite verharrt an einer Stelle - und Günter Eisenrith sprintet los. Der 52-Jährige biegt links ab auf das, was sie hier "Laufsteg" nennen, einen begehbaren Streifen zwischen zwei Schwimmbecken. Im linken, zwischen fröhlich plantschenden Kindern und Jugendlichen, kämpft ein Junge um sein Leben. Er wedelt panisch mit den Armen, der Kopf kaum über Wasser. Es geht jetzt um jeden Atemzug, gespielt ist hier nichts. Während niemand sonst reagiert, springt Eisenrith vom Beckenrand ab und taucht mit T-Shirt, Brille und Schuhen am Körper ein. Er packt sofort zu, drückt den Jungen über die Wasseroberfläche und hievt ihn auf den Laufsteg. Kurz darauf kommt ein Rettungswagen ins Familienbad am Plärrer.
Augsburg