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Augsburg: Mimi und Josy heißen jetzt Havet – und haben neue Pläne

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Mimi und Josy heißen jetzt Havet – und haben neue Pläne

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    Die Sängerinnen Mimi und Josy aus Augsburg nennen sich jetzt "Havet", das schwedische Wort für Meer.
    Die Sängerinnen Mimi und Josy aus Augsburg nennen sich jetzt "Havet", das schwedische Wort für Meer. Foto: Leonie Spiess

    Fast wäre Josy zu spät zum Interview gekommen. Die 16-Jährige hatte bei ihrer Arbeit im Musikstudio in Oberhausen völlig die Zeit vergessen. Jetzt ist sie etwas außer Atem, weil sie mit dem Fahrrad quer durch die Stadt nach Hause hetzen musste. Ihre ältere Schwester Mimi schmunzelt darüber. Auch sie steht zeitlich gerade unter Druck, steckt mitten in den Fachabi-Prüfungen. Und dann ist da noch der nächste Freitag, der bevorsteht und Aufregung verspricht. Drei Jahre sind vergangen, seit die beiden Schwestern die TV-Talentshow "The Voice Kids" gewannen. Seitdem ist im Leben der bekannten Augsburgerinnen einiges passiert. Dass sie sich einen neuen Bandnamen gegeben haben, ist nur eine der Veränderungen.

    Groß sind sie geworden, möchte man fast diesen abgedroschenen Satz sagen, sitzt man den beiden Schwestern jetzt gegenüber. Erwachsener auf alle Fälle. Auch äußerlich. Vor allem die rund zwei Jahre jüngere Josy hat sich optisch verändert. Sie trägt ihre Haare jetzt lang, dunkler, mit einem markanten Pony, hat Mascara und Lippenstift aufgelegt. Das Mädchenhafte ist nahezu verschwunden.

    Fans folgen Augsburger Sängerinnen Mimi und Josy

    "Wenn ich daran denke, welche Person ich noch vor drei Jahren war", sagt Josy selbst. Für sie scheinen Welten dazwischen zu liegen. Für ihre Fans wohl auch. Ob sie sich unters Messer gelegt habe, weil sie so verändert aussehe, werde sie in den sozialen Netzwerken mitunter gefragt.

    Dieses Bild von den Sängerinnen Mimi und Josy entstand vor rund zwei Jahren.
    Dieses Bild von den Sängerinnen Mimi und Josy entstand vor rund zwei Jahren. Foto: Leonie Küthmann (Archivbild)

    Sie lacht: "Nein, das nennt man Pubertät und Schminken." Josy, die kommende Woche ihren 17. Geburtstag feiert, hat im vergangenen Jahr die Realschule abgeschlossen. Für ihre Zukunft hat sie einen klaren Plan mit fünf Buchstaben: Musik. Dafür fährt sie täglich vom elterlichen Haus in der Innenstadt nach Oberhausen, wo sie mit einem Musikerkollektiv in einem angemieteten Studio Songs produziert. Nicht nur für sich und ihre Schwester, sondern auch für sich allein. Sie sagt, in dem Studio habe sie quasi ihre zweite Familie gefunden. "Es macht unheimlich viel Spaß." Während Josy die Schule schon hinter sich gebracht hat, macht die 18 Jahre alte Mimi gerade ihr Fachabitur. Kommenden Freitag steht noch die Englisch-Prüfung an. "Das wird mein schönster Tag. Dann bin ich mit dem Abi fertig und unser Song kommt heraus." Mimi kann es kaum erwarten.

    Neustart: Schwestern Mimi und Josy nennen sich nun Havet

    Die beiden Schwestern veröffentlichen nämlich am 3. Juni ihre erste Single unter ihrem neuen Bandnamen Havet. Mit dem Bandnamen haben sie einen Neustart eingeleitet. "Wir wollten uns entfernen von The Voice Kids, uns neu finden und neu entwickeln", sagen sie. Nicht, weil sie nicht stolz auf ihren Erfolg vor drei Jahren wären. "Das sind wir natürlich nach wie vor." Mit Havet aber möchten sie den Fokus auf ihre Musik lenken - weg von den TV-Personen Mimi & Josy. Sie sind eben erwachsener geworden. Havet heißt im Schwedischen übrigens Meer. Die Schwestern haben eine große Affinität zu dem Land im Norden.

    Ihre Mutter, die Opernsängerin und Künstlerin Hélène Lindqvist, ist gebürtige Schwedin. Die Familie verbringt regelmäßig ihre Urlaube dort in einem Haus am Meer - Havet eben. Die Pandemie, sagen beide, habe ihnen bei der Weiterentwicklung geholfen. "Wir hatten keinen Druck, Konzerte zu geben, sondern konnten viel an unserer Musik arbeiten." Ihre Musik, von der es demnächst mehr Neues geben soll, beschreiben sie als eine Mischung aus unterschiedlichen Genres, "aber alle klingen nach uns". Bald werden Mimi und Josy live in Augsburg zu sehen sein.

    Mimi will sich einen Bus ausbauen

    Im Rahmen des Augsburger Stadtsommers geben Havet am 10. August zusammen mit Lienne und Elena Rud auf der Freilichtbühne ein Konzert. "Wir haben uns selten so auf etwas gefreut. Endlich wieder zusammen auftreten, mit unseren Songs und dann noch auf der Freilichtbühne." Begleitet werden sie dabei von der Band "Gold Donkey", mit der Josy im Oberhauser Studio zusammenarbeitet. Während sich die jüngere der Schwestern voll auf die Musikproduktion konzentriert, hat Mimi nach ihrem Fachabi zunächst weitere Pläne. Sie will ihren Traum verwirklichen und sich dafür ein Jahr lang eine Auszeit nehmen, bevor sie ein Studium startet. "Ich will einen Bus zu einem Camper-Van ausbauen. Wenn er fertig ist, reise ich damit herum."

    Bis dahin muss sie aber auch noch den Führerschein machen. Sie lacht und hebt die Hände in die Luft: "Bislang hatte ich einfach noch keine Zeit dazu." Langeweile kennen die beiden Schwestern aus Augsburg nicht. Es überrascht auch nicht, dass sich Josy nach dem Interview wieder aufs Fahrrad schwingt und zurück nach Oberhausen ins Tonstudio fährt.

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