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Augsburg: Die Schwarze Kiste an der Haunstetter Straße macht vorerst dicht

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Die Schwarze Kiste an der Haunstetter Straße macht vorerst dicht

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    Die Schwarze Kiste an der Haunstetter Straße ist wieder geschlossen.
    Die Schwarze Kiste an der Haunstetter Straße ist wieder geschlossen. Foto: Ulrich Wagner

    Wo vor acht Jahren alles begann, ist erstmal wieder Schluss. Die Schwarze Kiste an der Haunstetter Straße hat vorläufig erneut dicht gemacht. Damit bleibt von dem einstigen Filialnetz der Schwarzen Kiste in Augsburg nur noch eine Dependance geöffnet: der Kiosk am Hochablass, der vor allem von Spaziergängern und Fahrradfahrern frequentiert wird.

    Schwarze Kiste musste dieses Jahr Insolvenz anmelden

    Sebastian Hrabak hat mit seiner Schwarzen Kiste bislang kein gutes Jahr hinter sich. Das liegt nicht nur an Corona. Mitte März musste der 38-jährige Gastronom mit seinem Unternehmen Insolvenz anmelden. Das Amtsgericht Augsburg eröffnete im Mai 2020 das Insolvenzverfahren. Seitdem führt Georg Stemshorn von der Pluta Rechtsanwalts GmbH in Augsburg zusammen mit Hrabak den Geschäftsbetrieb der Schwarzen Kiste. Wie der Insolvenzverwalter schon damals mitteilte, sei der Standort Mohrenkönig im Antonsviertel schuld an den finanziellen Schwierigkeiten gewesen.

    Hrabak hatte die Traditionsgaststätte mit Biergarten im Juni 2019 übernommen und viel Geld in den Umbau gesteckt. Die Investitionen hätten aus rechtlichen Gründen nicht wie geplant umgesetzt werden können, hieß es damals vonseiten der Insolvenzverwaltung. Im Februar musste Sebastian Hrabak die Stadtteilwirtschaft schließen.

    Augsburger Gastronom arbeitet an neuem Konzept für Haunstetter Straße

    Nun haben er und das Pluta-Team entschieden, auch den Standort Haunstetter Straße vorübergehend dicht zu machen. "Der Betrieb ruht in den Wintermonaten, um ein neues Konzept für das kommende Jahr zu entwickeln", heißt es auf Nachfrage unserer Redaktion. Denn die Auslastung dort sei in den Sommermonaten deutlich geringer als in der Vergangenheit gewesen. Corona machte den Betreibern wohl einen Strich durch die Rechnung.

    "Die Situation ist nicht einfach. Ein laufender Betrieb der Schwarzen Kiste in der Haunstetter Straße ist unter den aktuellen Bedingungen wirtschaftlich leider nicht möglich", meint Hrabak. Schon von April bis Anfang Juni hatte das Café mit Imbiss und kleinem Biergarten aufgrund von Corona den Betrieb vorübergehend eingestellt.

    Sebastian Hrabak betreibt seit acht Jahren die Schwarze Kiste.
    Sebastian Hrabak betreibt seit acht Jahren die Schwarze Kiste. Foto: Brigitte Mellert

    Hrabaks Kundschaft, die vorwiegend aus Pendlern, Studenten und Fußballfans besteht, war in der Zeit des anfänglichen Lockdowns und dessen Nachwirkungen ausgeblieben. Seit dem Frühsommer jedoch gingen wieder Kaffee und Co. über die Ladentheke. Bis jetzt.

    Sebastian Hrabak bleibt optimistisch

    "Die Corona-Krise stellt die Gastronomie vor eine große Herausforderung. Die vergangenen Wochen waren nicht leicht", sagt Sanierungsexperte Stemshorn. Nun gelte es, ein tragfähiges Zukunftskonzept für die Filiale an der Haunstetter Straße zu erstellen. "Wir haben dafür bereits erste Gespräche geführt." Wie Hrabak betont, können die dortigen Räumlichkeiten für Firmen- oder private Veranstaltungen jedoch weiterhin gebucht werden.

    Geöffnet bleibt den Winter über der Kiosk am Hochablass nahe des Kuhsees. Das Ausflugsziel ist inzwischen die letzte bewirtschaftete Schwarze Kiste. Dabei hatte sich Sebastian Hrabak einst ein kleines Filialnetz in Augsburg errichtet. Start war eben vor acht Jahren die Haunstetter Straße. Dann kamen weitere Läden dazu - unter anderem am Königsplatz und in der Gögginger Straße. Hrabak probierte in den folgenden Jahren einiges aus, machte Standorte zu, um neue zu öffnen und umgekehrt. Jetzt bleibt er optimistisch. Was das neue Konzept betreffe, habe man schon einige Ideen. "Wir nutzen dafür die Winterpause."

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