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Augsburg: Die Ruggeris verraten ihr Konzept für das neue Lokal "Ombretta"

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Die Ruggeris verraten ihr Konzept für das neue Lokal "Ombretta"

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    Vito und Marco Ruggeri (v.l.) stehen in ihrem neuen Lokal in der Augsburger Maximilianstraße und suchen für die Einrichtung Stoffe aus. Das Ombretta wird voraussichtlich im Februar öffnen.
    Vito und Marco Ruggeri (v.l.) stehen in ihrem neuen Lokal in der Augsburger Maximilianstraße und suchen für die Einrichtung Stoffe aus. Das Ombretta wird voraussichtlich im Februar öffnen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Noch arbeiten Handwerker in dem Kreuzgewölbe im Haus in der Maximilianstraße, Ecke Wintergasse. Die mehrjährige Sanierung des historischen Harterhauses geht jedoch dem Ende entgegen. In das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert soll nicht nur, wie berichtet, ein Hotel einziehen. Im Erdgeschoss wird auch eine Weinbar und Osteria eröffnen. Hinter diesem neuen Lokal stecken Vito und Marco Ruggeri. Die Gastronomen führen seit vielen Jahren das Restaurant Mille Miglia - ebenfalls in der Maximilianstraße. Vater und Sohn erzählen, welches Konzept sie für die neue "Vin'Osteria Ombretta" vorgesehen haben und welche Geschichte hinter dem Namen steckt.

    Vito Ruggeri hat eine Reihe Stoffmuster mitgebracht, um sich mit seinem Sohn zu beraten. Es geht um die Details der Inneneinrichtung des neuen Lokals, das von ihrem etablierten Restaurant nur ein paar Meter entfernt liegt. Gemütlich, warm und entspannt soll es in der neuen Osteria und Weinbar im nächsten Jahr zugehen, sagen beide. Sie hätten schon länger nach einer zusätzlichen, netten Lokation gesucht, erzählt Vito Ruggeri. "In Augsburg hat eine schöne Weinbar einfach gefehlt. Das haben uns auch unsere Gäste immer wieder gesagt." Mit dem Harterhaus haben sie das richtige Objekt gefunden, um ihre Vorstellungen zu verwirklichen, sagen die Ruggeris. Das liegt auch an der Historie des Gebäudes.

    Neues Augsburger Lokal Ombretta im Harterhaus bekommt ein ganztägiges Konzept

    Im Jahr 1563 hatte der damalige Bürgermeister und Besitzer Hieronymus Harter Stadtbaumeister Elias Holl beauftragt, das Haus umzubauen. Dieser ließ nach einem Venedig-Aufenthalt seine Eindrücke italienischer Baukunst einfließen. Das Haus, das Eigentümer Michael Meißler seit ein paar Jahren sanieren lässt, verfügt über ein Kreuzgewölbe, Arkaden und einen Innenhof. Ausreichend Platz für die neue Osteria und Weinbar: Innen sind an die 80 Plätze sowie 30 bis 40 Plätze im überdachten Innenhof vorgesehen. Auch vor dem Haus planen die Betreiber Außenbestuhlung. Eine kleine Besonderheit ist der Weinkeller, der für Gesellschaften mit bis zu 16 Personen gebucht werden kann. Der Wein soll ohnehin eine große Rolle im neuen Ombretta spielen. Die Ruggeris planen auch einen Wein-Verkauf vor Ort. Das Konzept der Weinbar und Osteria ist allerdings ein ganztägiges, berichtet Marco Ruggeri.

    Einen extra Weinkeller soll es auch im Harterhaus geben.
    Einen extra Weinkeller soll es auch im Harterhaus geben. Foto: Silvio Wyszengrad

    Neues Restaurant in Augsburg: Das steckt hinter dem Namen Ombretta

    "Bei uns gibt es Frühstück, mittags ein paar gut gemachte Speisen wie Pasta und Salate, nachmittags Kaffee und abends eine entspannte Küche mit warmen und kalten Antipasti, Pinsa und Taglieri." Letzteres sind Holzbretter mit verschiedenen italienischen Köstlichkeiten. "Alles, was zur Weinbegleitung passt", sagt der 32-Jährige. "Die Küche wird nicht die des Mille Miglia sein, sondern einfacher", betont sein Vater, der sizilianische Wurzeln hat. "Wir wollen italienische Lebensqualität und Kultur vermitteln." 

    Deshalb werde es auch eine Aperitivo-Zeit zwischen 16.30 und 18.30 Uhr geben. "Wie in Italien, wo die Menschen nach der Arbeit noch ein Feierabend-Gläschen trinken, bevor sie nach Hause gehen." Die Ruggeris wollen, wenn alles nach Plan läuft, das Ombretta im Februar eröffnen. Während Sohn Marco weiterhin das Mille Miglia leitet, wird sich überwiegend Vito Ruggeri um das neue Lokal kümmern. Dessen Name Ombretta kommt übrigens auch aus dem Venezianischen, erklärt der 55-Jährige.

    Auf dem Markusplatz in Venedig sei im 14./15. Jahrhundert der Wein, den spanische Händler mit Schiffen brachten, hinter dem Markusdom im Schatten gelagert worden, um ihn vor der Hitze zu schützen. "Am Ende der Geschäftsverhandlungen wurde mit einem kleinen Glas Weißwein, einem Ombretta, am schattigen Plätzchen angestoßen." Schatten heißt auf Italienisch Ombra. Auch heute noch treffe man sich in Venedig auf einen Ombretta. Bald wohl auch in Augsburg - dann im Schatten der Moritzkirche.

    Die Geschichte des Harterhauses in Augsburg geht bis mindestens ins 15. Jahrhundert zurück.
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    Das Harterhaus in der Augsburger Maximilianstraße wird für einige Millionen Euro saniert. Bei den Arbeiten in dem jahrhundertealten Gebäude wird Geschichte sichtbar.
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